Musikvideos bilden ein beredtes Medium zur Repräsentation der Geschlechterdifferenz. In den hier inszenierten (Sub-)Kulturen werden Frauen typischerweise als »schmückendes Beiwerk« männlicher Stars, Statussymbole protzender Rapper oder als »Anmache« für das zahlende Publikum stilisiert. Andererseits nutzen Frauen wie Madonna oder Lil' Kim das Video zur Auseinandersetzung mit dem männlich dominierten Musikbusiness und zur subtilen Abrechnung mit den frauenverachtenden Diskursen einiger Musikkulturen. Der Band bringt Beiträge aus der Musik-, Kunst- und Kulturwissenschaft zusammen, um bekannte Ansätze der Videoanalyse einer kritischen Neubewertung zu unterziehen und innovative Lesarten zur Diskussion zu stellen.
Dietrich Helms Bücher






- Musik per Post- Bildpostkarten und das visuelle Wissen von der Musik - Für die Jahrzehnte um 1900 sind Bildpostkarten ein Schlüsselmedium zur Erforschung des populären visuellen Wissens von der Musik. Dieser Band erschließt erstmals in großer Breite und aus der Perspektive von Musik-, Kultur- und Kunstgeschichte das Medium Postkarte als Quelle zur Erforschung der Musik, ihrer Geschichte, Kultur und Soziologie. Als kommerzielles Massenmedium spiegeln historische Bildpostkarten die Ansichten ihrer Zeit. Darstellungen musikalischer Praxen belegen idealisiertes oder reales Musikmachen, sein Gendering und seine sozialen Funktionalisierungen, z. B. für politische Propaganda. Illustrationen dokumentieren mit erstaunlicher Übereinstimmung verbreitete visuelle Assoziationen mit Liedern oder Arien. Bilder von Komponist:innen, Musiker:innen und Ensembles ermöglichen Einblicke in zeitgenössische Images. Postkarten dokumentieren Orte der Musik von der bürgerlichen Stube bis zum Opernhaus und zeigen Soundscapes von der Straße bis zum Jahrmarkt. Die Vielfalt der ,Musik per Post' ist dabei fast unüberschaubar. Sie spannt sich von Gemälden, Zeichnungen und Fotografien ohne und mit eingedruckten Text- und Musikincipits bis hin zu verkleinert gedruckten Notenblättern und Schallplatten-Ansichtskarten. Im vorliegenden Buch erkunden Musikwissenschaftler:innen, Kultur- und Kunsthistoriker:innen erstmals in dieser Breite die Vielfalt dieses faszinierenden Mediums. 
- Wie viel Bier ist, in Abwandlung einer Sentenz Friedrich Nietzsches, in der typisch deutschen Musik? Und ist das typisch Deutsche in oder an der Musik? Überhaupt: Was ist typisch Deutsch - und ist die Frage nach dem typisch Deutschen in der populären Musik selbst eine typisch deutsche Frage? Wo nimmt das typisch Deutsche seinen Anfang in der populären Musik: im »Volkslied«, in der volkstümlichen Musik oder der »Hausmusik«? Wo blüht es auf oder treibt es Blüten: im Jazz, bei Helge Schneider oder Heino, Udo Lindenberg oder der Neuen Deutschen Welle? Und wo wird es konterkariert oder hat das typisch Deutsche ein Ende: beim Badenweiler Marsch oder im germanophilen Metal, bei den alten Onkelz oder frei. wildernden Patrioten? Fragen über Fragen ... 
- Amor docet musicam- 399 Seiten
- 14 Lesestunden
 - „Die Liebe lehrt die Musik“, „Amor docet musicam“, so die Weisheit des Emblems aus dem 17. Jahrhundert auf dem Titel dieses Bandes. Doch auch die Musik lehrt das Lieben, wie uns die Geschichte der Liebeslieder zeigt. Seit dem Beginn der Geschichte weltlicher Musik werden in Kammern und Festhallen adeliger Höfe, auf öffentlichen Bühnen und in Stuben bürgerlicher Häuser Liebeslieder gesungen, deren Musik, Texte und Kontexte die intime Liaison von Liebe und Musik dokumentieren. Dabei beschäftigte das Thema nicht nur Komponisten, Dichter und ihr Publikum. Auch Maler, Theologen und Philosophen setzten sich mit ihm intensiv auseinander. In der Frühen Neuzeit, einer Zeit der Umbrüche nicht nur auf sozialen, wirtschaftlichen oder religiösen Gebieten, wurden die Diskurse um Liebe und Musik populärer und vielfältiger als je zuvor. Der vorliegende Band untersucht erstmals das Thema aus den Perspektiven von Musik-, Kultur-, Geschichts- und Literaturwissenschaft, von Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte, um das Thema in einer interdisziplinären Diskurs- und Kulturgeschichte zu verankern. 
- In seinem im Jahre 2011 entstandenen Bildzyklus „Gegenden“ setzt Dietrich Helms die leitmotivische Werktradition einer Bildfindung aus offenen, vorgegenständlichen Strukturen fort. In rascher Folge entstanden großformatige Aquarelle mit elementar anmutenden Farbkonstellationen, die keineswegs unumkehrbar auf das Abbildliche hin ausgerichtet sind. Der Eindruck des Landschaftlichen ist daher keineswegs zwingend vorgegeben und resultiert aus bergig-bewegten oder horizontal angelegten Farbverläufen. Die Aquarelle beharren auf einem Eigenleben und bilden daher gänzlich unterschiedliche Erscheinungsbilder aus. Vielstimmig angelegte Kompositionen finden sich neben stillen Blättern, Dramatisches steht neben Meditativem. Helms greift auf das romantische Empfindungspotential zurück und sucht die bildnerisch begründete Erfahrung der grenzenlosen Weite. 
- Wie analysiert man eigentlich populäre Musik? Nach zwei Jahrzehnten eines überwiegend kulturwissenschaftlichen Blicks auf den Gegenstand besinnt sich die Popularmusikforschung wieder auf ihre Kernkompetenz: auf die Beschreibung von Musik als akustisches Phänomen. Die etablierten Techniken der Untersuchung von Kunstmusik erweisen sich hier jedoch als nur bedingt transferierbar. Die Beiträge dieses Bandes diskutieren daher alternative Methoden zur Analyse populärer Musik und erproben sie am Beispiel von Songs aus Pop, Rock und Jazz. 
- Thema Nr. 1. Sex und populäre Musik- 231 Seiten
- 9 Lesestunden
 - Sex ist Ekstase - und auch Musik kann Ekstase sein. Sex provoziert - und schafft durch Skandale Öffentlichkeit für die Ware Musik. Sex polarisiert - und ist daher Mittel der Distinktion für die Musik von sozialen Gruppen und Generationen. Populäre Musik ist ein Kulturprodukt, das in besonderem Maße jugendliche Lebenswelten repräsentiert. Wie kaum ein anderes Medium gibt sie Aufschluss über männliche und weibliche Identitätsmodelle und damit verbundene Machtstrukturen, über Moralvorstellungen, über intime Wünsche, Sehnsüchte, Hoffnungen und Idealvorstellungen in der Gesellschaft. So umfassend wie in diesem Band wurde das intime Verhältnis von Sex und Musik bisher noch nicht aufgearbeitet. 
- Dietrich Helms, Zeichnungen und Materialbilder 1953 - 2009- 71 Seiten
- 3 Lesestunden
 - Seit mehr als fünf Jahrzehnten arbeitet Dietrich Helms als Grafiker, Maler und Objektkünstler. Unterschiedliche Stile, konstruktiv gesetzte Formen, informell anmutende Strukturen, Farbfeldmalereien und eine im Erscheinungsbild überraschende, weil in ihren Strukturen gänzlich offen erscheinende Materialbezogenheit sorgen für ein ästhetisches Reizklima, das abbildliche und freie Formen als gleichwertig erachtet und in einem fließenden Prozess von einem fernen Punkt aus neu definiert. Helms wendet sich den Innenwelten zu und spannt einen weiten Bogen zwischen gesehener Wirklichkeit und einfühlender, folglich begrifflich ungebundener Wahrnehmung. Intellekt und Emotion durchdringen sich auf unkonventionelle, geradezu irrational anmutende Weise. Sie fordern den Betrachter und vermitteln die Vorstellung identitätsstiftender Wirklichkeitserfahrung. 
- Charts und Airplaylisten, Umfragen und Votings - nirgends sonst wird so öffentlich gemessen und hierarchisiert wie in der populären Musik. Daneben existieren unter Fans und Fachleuten zahlreiche »geheime« Kanones. Das Wissen um den Rang einer Band, eines Stücks oder einer Einspielung ist Macht- und Distinktionsgewinn. Noch nie sind so viele ratgebende Bücher und Zeitschriften über die »100/50/18/3 besten Platten« erschienen, die »alles, was man wissen muss«, in kompakter Form vorerzählen. Die Definitionsmacht dieser populären Kanones ist unter Fans und Journalisten hart umkämpft. Erstmals für die deutschsprachige Popularmusikforschung beleuchtet dieser Band das Phänomen aus den Perspektiven verschiedener Musiken, Zeiten und Wissenschaftsdisziplinen.