Jenny Schon, in Brühl aufgewachsen und seit dem Mauerbau in Berlin lebend, erweckt in ihrem Buch das Brühl der 50er Jahre zum Leben. Sie beschreibt den Alltag und ihre Kindheitserinnerungen, geprägt von der Sprache ihrer Vorfahren. Historische Abbildungen der Fotografin Sigrun Heuser ergänzen die Erzählungen.
Jenny Schon Bücher






Fragen bleiben ...
vita variatur
Das Seidenbrokatsofa
Roman
Die in Berlin lebende Sinologie-Studentin Betty Pütz erlebt ein aufregendes Jahrzehnt, das ihr über das Politische hinaus auch viel Sinnliches und Experimentelles zu bieten hat. Sie besucht Konzerte von Jimi Hendrix und Rio Reiser auf Fehmarn. In der Lüneburger Heide, der Heimat ihres Freundes John, wird das Kommunenleben erprobt, und die von Diktatoren befreiten Länder Portugal und Griechenland bilden den Hintergrund für leidenschaftliche Liebschaften. In West-Berlin ist Betty Teil eines Buchladenkollektivs. Hier erlebt sie aus erster Hand die Frustration durch politische Gruppierungen, die den Laden okkupieren wollen - die Anfänge der RAF. Betty kann als erste Studentin nach der Kulturrevolution in die VR China reisen. Sie schreibt ein Buch und kehrt für Lesungen immer wieder auch in die Lüneburger Heide zurück. Bei diesen Besuchen entwickelt sie eine besondere Beziehung zu Johns Mutter, Gräfin genannt, die Betty für Lesungen aus ihrem Buch ihr kostbares Seidenbrokatsofa zur Verfügung stellt: Ausgangspunkt vieler Geschichten, die Betty ihr an langen Abend erzählt. Ein Roman über ein schillerndes Jahrzehnt voller Umbrüche.
»Irgendwann werde ich oben sein«. Betty wächst in einer Brühler Arbeiterfamilie in ärmlichen Verhältnissen auf. Sie ist die ständigen Ausgrenzungen leid. Eine zufällige Bekanntschaft mit einem alten Kölner Buchhändler verstärkt Bettys Interesse an Literatur und sie taucht in die Welt der Bücher und des Wissens ein. Sie ergreift beherzt das Angebot, nach West-Berlin umzuziehen. Dies ist für sie der endgültige Ausbruch aus ihrem gegängelten Leben und der Weg in die Freiheit. Allen widrigen Umständen zum Trotz genießt sie ihr unabhängiges Leben inmitten der Großstadt in den wilden 60er Jahren. Hier findet die ehrgeizige junge Frau eine neue Heimat und setzt sich kompromisslos für ihre Ziele ein. Für den ersten Teil des Romans, der im Rheinland spielt, erhielt Jenny Schon den Literaturpreis »Aufstieg durch Bildung«. Die Jury der noon Foundation in Mannheim war beeindruckt von der Authentizität der Handlung sowie der Prägnanz der Sprache. Der zweite Teil des Romans »Die Antiquarin«, der in Berlin spielt, war auf der Bestenliste des Autorenwettbewerbs »China-Roman.«
Die Spaziergängerin von Berlin
25 Jahre Gehkunst. Auf den Spuren vergessener Frauen und Männer
Zukunft atmen
Lyrik
Flüchtige ...
Erzählungen
An ihren Wegen … sind Wohnhäuser verschlossen, hinter Kunststoffgardinen beäugt, Flüchtige rechnen nach Sekunden, nicht nach Stunden, sind schlaflos. Ihnen eigen ist das Unbeständige. Spielmänner, blinde Seherinnen, Sänger kreuzen ihre Wege, Sirenen, die locken, künden von Sehnsüchten, Untergängen, ziehen Kinder ins Ungewisse. Fensterkreuze ohne Ordnung, flatternde Dachpappe, wuchernde Ranken, was Heimat war, löst sich auf… Fotos aus der untergegangenen DDR und der ČSSR vor dreißig Jahren und zwei Grafiken der Autorin begleiten den Band.
Lautes Schweigen
gedichte
„… Wirksamer Gegensatz zwischen Strophe 1 und Strophe 2, vielleicht ein bisschen angelehnt an Hölderlins „Hälfte des Lebens“, aber bewundernswerte Sprachkraft.“ Rainer Goldhahn, Künstlergilde Esslingen, aus der Laudatio zum 2. Lyrikpreis 2017 an Jenny Schon. „Ihre Art zu schreiben beeindruckt sehr!“ Hansjürgen Gartner, Augsburg, 1.10.2018, Bundesvorsitzender der Künstlervereinigung ‚Die KünstlerGilde e. V.‘