Das Buch stellt Ergebnisse des deutschen Beitrags zur Civic-Education-Untersuchung der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) vor.14-jährige deutsche Jugendliche liegen in ihrem politischen Wissen im Mittelfeld der internationalen Vergleiche, sie sind jedoch weniger politisch engagiert und deutlich ausländerfeindlicher als Jugendliche aus anderen Ländern. An der Untersuchung waren 28 Länder beteiligt. Es wurden ca. 94.000 Schüler und Schülerinnen an Schulen befragt, in Deutschland 3.700 Jugendliche in achten Klassen. Die Ergebnisse werden dargestellt und diskutiert in Relation zu ausgewählten Befunden aus anderen an der Untersuchung beteiligten Ländern. Innerhalb der deutschen Population werden Differenzen zwischen den Geschlechtern sowie zwischen Ost und West herausgearbeitet.
In Situationen, die Angst und Unsicherheit erzeugen, suchen Menschen Schutz bei denen, die Macht und Stärke zu repräsentieren scheinen. Autoritäre Persönlichkeiten entstehen daraus jedoch erst dann, wenn Menschen sich lebensgeschichtlich nicht aus solchen Unselbständigkeiten lösen können. Dies sind die zentralen Annahmen einer Autoritarismustheorie, die den Stellenwert psychologischer Faktoren und situativer Rahmenbedingungen für die Entstehung politischer Orientierungen und Persönlichkeitsstrukturen neu gewichtet. Zur empirischen Überprüfung dieser Theorie mit Hilfe eines Autoritarismusfragebogens wurden Ost- und Westberliner Jugendliche untersucht. Die Ergebnisse bestätigen die zentralen Annahmen über den Zusammenhang zwischen Autoritarismus und politischen Orientierungen. Aus ihnen geht hervor, daß ostdeutsche Jugendliche weder autoritärer noch rassistischer oder rechtsextremistischer als westdeutsche Jugendliche sind. Die aufgeflammte Welle von Gewalt gegen Ausländer ist vielmehr das Ergebnis einer ökonomischen Krisensituation, verknüpft mit Identitätsproblemen und der Enttäuschung über die uneingelösten Schutz- und Sicherheitsversprechen politischer Instanzen. Aus dem Inhalt: 1. Eine neue Theorie des Autoritarismus: Autoritarismus und „autoritäres“ Verhalten Die autoritäre Reaktion Die autoritäre Persönlichkeit als Produkt einer lebensgeschichtlichen Verarbeitung der autoritären Reaktion Sozialisationsbedingungen der autoritären Persönlichkeit Gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Entstehung autoritärer Persönlichkeiten Abschließende Überlegungen zum neuen Autoritarismusansatz 2. Zum Ansatz der empirischen Untersuchung: Die gegenwärtige Situation in der ehemaligen DDR 3. Anlage und Durchführung der Untersuchung: Aufbau der Stichprobe Konstruktion der Meßinstrumente 4. Ergebnisse der Schülerbefragung: Die DDR aus der Sicht von Ost- und Westberliner Jugendlichen Zukunftserwartungen Ostberliner Jugendlicher Sorgen und Probleme Ost- und Westberliner Jugendlicher Politische Orientierungen im Ost-West-Vergleich Autoritarismus 5. Zusammenfassende Überlegungen zur empirischen Studie Literatur
Geschlechtergleichstellung und Alter sind beide seit langem zentrale Themen der öffentlichen wie der wissenschaftlichen Diskussion. Die Kombination beider Stränge – die Thematik Gleichstellung im Alter – wurde hingegen bisher wenig beachtet. Oesterreich und Schulze legen in diesem Buch erstmalig eine zusammenfassende Analyse der bislang nur verstreut vorliegenden empirischen Erkenntnisse zum Geschlechterverhältnis älterer Menschen vor. Die Ergebnisse zeigen, dass infolge gesellschaftlich geprägter Lebensverläufe die Stereotypisierungen und Rollenzuweisungen im höheren Lebensalter fortbestehen; an der lebenslangen Benachteiligung von Frauen ändert sich kaum etwas. Die Studie geht der Frage nach, wie im Einzelnen sich die Ungleichheit von Frauen und Männern im Alter fortsetzt. In welchen Lebensbereichen werden Differenzen eher noch größer, in welchen gibt es dagegen eher eine Angleichung der Geschlechter? Sind Veränderungen zu erwarten, wenn anders sozialisierte Menschen die künftige ältere Generation stellen werden? Das Buch fragt schließlich nach den Möglichkeiten, durch praktische Politik Veränderungen auch im Alter zu bewirken oder zumindest anzustoßen, und fasst Empfehlungen hierzu zusammen.