Berufsorientierung junger Menschen mit Migrationsgeschichte
Die Tübinger Forschungsgruppe für Migration Intergration Jugend Verbände hat
die subjektiven Berufsorientierungen von HauptschülerInnen untersucht,
insbesondere die Probleme der Berufsorientierung gegen Ende der Schulzeit
sowie die Einflüsse des räumlichen und sozialen Umfelds und der involvierten
Einrichtungen. Zusammenfassend werden die Ergebnisse zu Handlungsanleitungen
verdichtet und ein Vorschlag für ein Programm zur Unterstützung der
Berufsorientierung junger Migranten und Migrantinnen vorgestellt, das in der
Praxis auch in Schulen umgesetzt werden kann.
Politische Orientierungen jugendlicher ArbeitnehmerInnen
Das Untersuchungsprogramm bietet eine umfassende Analyse der politischen Orientierungen jugendlicher ArbeitnehmerInnen in Deutschland, unterteilt in verschiedene thematische Abschnitte. Zunächst werden die theoretischen Grundlagen und die Forschungskonzeption vorgestellt. Es folgt eine Untersuchung der allgemeinen Ergebnisse, die die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland berücksichtigt, sowie die Struktur und Dynamik politischer Orientierungen. Ein Schwerpunkt liegt auf den sozialen Segmentierungsprozessen und dem Verhältnis zwischen politischer Orientierung und Gewaltbereitschaft.
Der Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland beleuchtet Unterschiede in den politischen Orientierungen und deren Ursachen, wie Lebenssituation und Gefühl der Bedrohung. Ein weiterer Abschnitt widmet sich ausländischen Jugendlichen und deren Erfahrungen mit Ausgrenzung und ethnischer Segregation, sowie deren Bildungsbeteiligung. Geschlechtsspezifische Aspekte werden ebenfalls behandelt, insbesondere die politische Sozialisation junger Frauen und deren spezifische Herausforderungen.
Zusätzlich wird die soziale Situation und die Zukunftserwartungen benachteiligter und nicht-benachteiligter Jugendlicher in der Westregion untersucht. Abschließend wird die Bereitschaft zum Engagement bei jugendlichen ArbeitnehmerInnen analysiert, einschließlich der Verbindungen zwischen Engagement und politischen Orientierungen. Die Ergebnisse führen
Lebensführung und solidarisches Handeln junger Beschäftigter im Dienstleistungsbereich
362 Seiten
13 Lesestunden
Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels und des Wandels der Erwerbsarbeit haben die AutorInnen primär die subjektive Situation der unter 35jährigen jungen Beschäftigten im Dienstleistungsbereich im Blick. Die Ergebnisse basieren auf einer Fragebogenerhebung sowie Interviews mit jungen Beschäftigten, Personalräten und Psychotherapeuten. Der Schwerpunkt liegt auf problematischen Aspekten der Lebensführung und des solidarischen Handelns.
Die Regionalstudie zu einem der ökonomisch stärksten Landkreise im Südwesten Deutschlands zeigt, dass lokalistische Orientierungen für die Entstehung von Rechtsextremismus mit verantwortlich sind. Rechtsextreme Einstellungen sind bis weit in die integrierten Schichten und Milieus der Mitte virulent. Nicht in erster Linie die tatsächliche wirtschaftliche und soziale Benachteiligung führt zu Rassismus, Nationalismus und Intoleranz etc., sondern die Angst vor eben dieser bei den noch gut Situierten. Die Untersuchung macht deutlich, dass eine weitere Ursache für die Entstehung von Rechtsextremismus zu berücksichtigen ist: Die Studie über den Rems-Murr-Kreis – eine Region mit geringer Arbeitslosigkeit und niedrigem MigrantInnenanteil – zeigt, dass das Problem der rechtsextremen Gruppen nicht isoliert von den politischen Milieus der Mehrheitskultur betrachtet werden kann. Diese nämlich nimmt den Rechtsextremismus oftmals stillschweigend hin.