Jürgen Oelkers Bücher
Jürgen Oelkers' wissenschaftliches Werk befasst sich mit der Allgemeinen Pädagogik und untersucht deren theoretische Grundlagen und historische Entwicklung. Seine Analysen beleuchten oft das komplexe Zusammenspiel zwischen pädagogischen Theorien und deren praktischer Anwendung. Oelkers' Ansatz zeichnet sich durch ein tiefes Verständnis von Bildungsprozessen und deren gesellschaftlichen Auswirkungen aus. Seine pädagogischen Überlegungen liefern wertvolle Impulse für aktuelle bildungspolitische Debatten.






Wie man Schule entwickelt
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
Was soll getan werden? Tests und Standards, so der Autor, sind noch keine Schulentwicklung, wenn sich damit lediglich mehr formale Kontrolle verbindet. Sie sind nur gut vor dem Hintergrund von tatsächlicher Schulentwicklung. Neue Strukturen würden in Deutschland verlangen, die international einmalige Schulbürokratie möglichst weitgehend abzubauen, und was irreführend „Schulaufsicht“ genannt wird, muss mit Schulentwicklung verbunden werden. Aus weisungsgebundenen Verwaltungsbeamten müssen unabhängige Evaluationsteams werden, deren Beurteilungen die Grundlage für die Entwicklung der einzelnen Schule abgeben. Wenn die Bildungspolitik hingegen auf kurzfristige Erfolge setzt, unterschätzt sie die Trägheit des eigenen Systems. Und das mit Nichtstun verbundene Risiko wäre weitaus größer als das Risiko kalkulierten Wandels, der nicht verordnet, sondern fortlaufend entwickelt und vor Ort überprüft wird.
Einführung in die Theorie der Erziehung
- 294 Seiten
- 11 Lesestunden
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein sollte mit „Erziehung“ der neue Mensch hervorgebracht werden, die utopische Gesellschaft entstehen oder allgemeine Emanzipation auf den Weg gebracht werden. Die Einführung analysiert thematische Koppelungen, die die heutige Diskussion bestimmen. Die Notwendigkeit von Erziehung lässt sich radikal leugnen, während auf der anderen Seite die Überwindung aller möglichen Übel von Erziehung erwartet wird. In beiden Fällen geht es nicht um ein und denselben Begriff von Erziehung. Darauf muss eine Theorie der Erziehung reagieren: sie hat bestimmte historische Voraussetzungen und lässt sich als Diskurszusammenhang, mithin in pragmatischer Verwendung, rekonstruieren.
John Dewey und die Pädagogik
- 347 Seiten
- 13 Lesestunden
John Dewey gehört neben Jean Piaget zu den weltweit bekanntesten Vertretern der Pädagogik. Jürgen Oelkers, einer der versiertesten Kenner Deweys, legt ein Buch über Deweys Leben und Werk vor, das gleichzeitig die spannende Bildungsgeschichte der USA erzählt. Oelkers zeigt uns Dewey in allen seinen Facetten und lässt ein lebendiges Bild entstehen, wie der Philosoph zu einem der größten Reformpädagogen unserer Zeit wurde. Wie sich Demokratie als Lebensform und Erziehung in Einklang bringen lassen, diese fortwährend aktuelle Frage stand für Dewey im Zentrum. So war er ein politischer Intellektueller, der in vielen Kontroversen Stellung bezog und als Leiter der »Laborschule« in Chicago, als Berater internationaler Regierungen oder auch durch die Verteidigung Leo Trotzkis gegen die Urteile in den Moskauer Schauprozessen Geschichte machte.
Gerold Becker (1936–2010) war ein bekannter deutscher Pädagoge, ein gefragter Redner, ein profilierter Autor und einer der schlimmsten Päderasten der jüngeren Erziehungsgeschichte. Das Buch beschreibt die Stationen dieser Karriere und gibt erstmalig den Blick frei auf einen Reformpädagogen, der alles getan hat, niemals etwas von sich preiszugeben. Gerold Becker (1936–2010) war ein bekannter deutscher Pädagoge, Leiter der Odenwaldschule, ein gefragter Redner, ein profilierter Autor und einer der schlimmsten Päderasten der jüngeren Erziehungsgeschichte. Der Skandal seiner Entlarvung im März 2010 hat die deutsche Pädagogik nachhaltig erschüttert. Beckers Doppelleben ist nie aufgefallen, und er hat im Schutz mächtiger Freunde eine erstaunliche Karriere machen können. Das Buch gibt überdies Auskunft, wie sich Hartmut von Hentig im System Gerold Beckers verhalten hat. Jürgen Oelkers nimmt die Stationen dieser »Karriere« in den Blick. Er gibt erstmalig die Sicht frei auf einen Reformpädagogen, der alles getan hat, niemals etwas von sich preiszugeben.
