Hans Ulrich Derlien Bücher






Der Tagungsband versammelt 13 Beiträge namhafter Wissenschaftler und Praktiker, die den Verwaltungsaufbau in den neuen Ländern nach zehn Jahren kritisch reflektieren. Die Kommunalverwaltung wird hinsichtlich der Elemente direkter Partizipation, der Gebiets- und Funktionalreform sowie der Verwaltungsorganisation evaluiert. Die Organisation der Landesverwaltung einschließlich der umstrittenen Mittelinstanz und der Kommunalaufsicht wird ebenso behandelt wie das Personalwesen, das Verwaltungsverfahren und der Aufbau der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Das insgesamt befriedigende Urteil wird darüber hinaus kritisch reflektiert.
Der Band untersucht aus der Sicht der Regierungslehre die Bedeutung und die möglichen Auswirkungen von Wahlen auf die Regierungsinstitutionen, den Regierungsprozess, das Regierungspersonal und die Programmpolitik.
Aus der besonderen Sicht der Regierungslehre stellt der Band das Funktionieren der Exekutive bei der Formulierung und dem Vollzug europäischer Politik in den Mittelpunkt. Die Multifunktionalität der Akteure und die Simultaneität der verschiedenen Phasen im Zyklus der Politikprozesse werden beleuchtet.
Ausgehend von Max Webers Ausführungen möchte das Buch das für moderne Gesellschaften ubiquitäre Phänomen der „Bürokratie“ theoretisch erfassen. Dabei werden vier Dimensionen herausgearbeitet und beschrieben: Bürokratietheorie als Gesellschaftstheorie, die Beziehungen zwischen Bürokratie und Politik, das Verhältnis von Individuum und Bürokratie sowie die Bürokratietheorie als Organisationstheorie. Das Buch schließt mit einem Blick auf das Thema der Entbürokratisierung.
Die Kommunalverwaltung und die Kommunalpolitik sind nicht nur in Deutschland, sondern auch in den übrigen deutschsprachigen Staaten besonderem Anpassungsdruck ausgesetzt. Die Referate und Diskussionsbeiträge der Drei-Länder-Tagung 1997 behandeln einerseits Veränderungen in Rolle und Rekrutierung kommunaler Führungskräfte unter dem Einfluß neuer Gemeindeordnungen, gestiegenen weiblichen Engagements in der kommunalen Arena und neuer Managementmodelle. Sie verdeutlichen andererseits, daß insbesondere die fiskalischen Zwänge Reformen von Aufgabenbestand, Organisation und Führungsleitbildern in Gang gesetzt haben. »Es wäre ein großer Fehler in der bei öffentlichen Verwaltungen in Österreich, der Schweiz und Deutschland immer vergleichbaren Finanzkrise, das Rad in jeder Verwaltung, in jeder Gemeinde, Mittelbehörde oder jedem Ministerium neu erfinden zu wollen. Dafür ist die Lage zu drängend, und Versäumnisse und Fehler im Einsparprozeß kann sich niemand leisten.« (Oberbürgermeisterin Beate Weber, Heidelberg, anläßlich der Eröffnung der Tagung)