Siegfried Wollgast Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2017
Volo prudentia
Nachträge zu meinen Aufsatzsammlungen 2005-2012
Einleitend wird über die vielfältigen Vorteile wissenschaftlichen Arbeitens im Alter geschrieben. Die fünf Aufsätze des Buches widmen sich Randbereichen philosophischen Denkens. Auf dem Lande war vom 16. bis zum 19. Jahrhundert von Akademikern nur der Pfarrer gefragt, statt der akademisch gebildeten Mediziner nutzte man die aus dem Handwerk (z. B. Bader) herkommenden „Volksmediziner“. Ebenso Astrologie und Alchemie. Die Dorfschullehrer hatten ebenfalls keine akademische Ausbildung. Über Philipp Melanchthon gibt es eine Vielzahl von Literatur. Sein Verhältnis zu den verschiedenen Richtungen der Häretiker, so zu den Täufern, den Unitariern, zu Sebastian Franck und Caspar von Schwenckfeld ist bislang aber weniger behandelt. Auch der Chiliasmus des 16. und 17. Jahrhunderts ist gleich Utopie, Apokalyptik, Messianismus oder Eschatologie in Deutschland relativ selten philosophisches Arbeitsgebiet. Das gilt auch für Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, Christian Weise und Johann Jakob von Hartig, „drei Glanzlichter der Oberlausitz“. Bei Moses Mendelssohn wird vornehmlich seine Toleranzposition von 1782 dargelegt, dabei Toleranz und Intoleranz auch in Staat und Kirche bestimmt.
- 2016
Karl Christian Friedrich Krause (1781-1832), ein führender deutscher Philosoph, war auch Mathematiker und Musiktheoretiker. Er hat zu naturwissenschaftlichen, juristischen, pädagogischen, sprachwissenschaftlichen und anderen Fragen nicht wenig publiziert. In Deutschland ist er seiner Bedeutung entsprechend nicht gewürdigt worden. In Spanien wird er als Geistesriese gefasst, in Lateinamerika ist er nach Alexander von Humboldt der bekannteste deutsche Denker. Diese Arbeit schildert ausschnitthaft Krauses Lebensstationen und legt sein kritisches Weltverständnis dar, dabei Eklektizismus und Glaube, zudem Krauses philosophische Grundgedanken, seinen Menschheitbund und seinen Friedensplan; ebenso seine Philosophiegeschichte, vornehmlich seine Stellung zu G. W. Leibniz und J. G. Fichte. Eingegangen wird auch auf Krauses Religionsphilosophie, seinen Panentheismus, seine Rechtsphilosophie und auf den Freimaurer Krause. Ein Schlussabschnitt schildert dessen philosophische Rezeption in Deutschland vornehmlich im 19. Jahrhundert. Ein Anhang informiert über Krauses handschriftlichen Nachlass in Dresden; das Personenregister erfasst auch die in diesem Vorkommenden.
- 2010
Paralipomena zur Philosophiegeschichte Deutschlands
Zugaben zu meinen philosophiehistorischen Aufsätzen zum 17. bis 20. Jahrhundert
- 574 Seiten
- 21 Lesestunden
Diese „Paralipomena“ umfassen 8 Nachträge und Ergänzungen zu den Aufsatzsammlungen des Autors zur deutschen Geistesgeschichte aus den Jahren 2005 und 2007. Im Mittelpunkt steht Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535), sein Leben und Schaffen sowie die Wertung seiner Person in der Forschung des 20. Jahrhunderts. Drei weitere Aufsätze thematisieren die Beziehungen zur Religion in der Frühen Neuzeit, das Verhältnis von Frühaufklärung zum Akademiegedanken und zur Pädagogik, sowie die Aspekte von Rationalität und Emotionalität in der deutschen Frühaufklärung. Zudem wird die Entstehung der Philosophiegeschichte in Deutschland während dieser Zeit behandelt. Ein Aufsatz zu Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651-1708) beleuchtet dessen Wirken in der Oberlausitz, seine Methode und sein Verhältnis zu Christian Weise (1642-1708). Aus Dresden, der längsten Lebensstätte des Autors, stammen die Aufsätze zu Johann Christoph Adelung (1732-1806) und zu Karl Christian Friedrich Krause (1781-1832), dessen Einfluss auf die deutsche Frauenbewegung thematisiert wird. Die Arbeiten wurden grundlegend bearbeitet, wobei der philosophiehistorische Aspekt dominiert. Das umfangreiche Material wird durch ein detailliertes Personenregister ergänzt, das meist auch Lebensdaten enthält.
- 2007
Diese Aufsatzsammlung umfasst zwischen 1994 und 2006 gehaltene Vorträge bzw. erschienene Aufsätze, dazu 2 Erstveröffentlichungen. Alle sind nochmals bearbeitet und durchgängig philosophiehistorisch angelegt. Die fünf Aufsätze zur Frühen Neuzeit behandeln in Deutschland selten bearbeitete Themen: Leben und Wirken des Polyhistors Johann Jonston (1603-1675) zwischen Schottland, Polen und Schlesien; Geschichte des Akademischen Gymnasiums bzw. der Universität Beuthen/Niederschlesien (1616-1628); Leben und Wirken des deutschen Frühaufklärers Gabriel Wagner (um 1660-nach 1717); den Sozinianismus und sein Wirken in Ostpreußen im 17. Jahrhundert; Überlegungen zur Frühaufklärung im deutschen Katholizismus. Die drei letzten Artikel geben eine kleine Übersicht zur Geschichte und dem Wirken einiger Begriffe und Verhaltensweisen: 1. Christliche und weltliche Utopien gestern und heute; 2. Intoleranz und Toleranz in Vergangenheit und Gegenwart; 3. Patriotismus, Vaterland und Wissenschaft in Deutschland heute. Die ganze Arbeit ist sehr materialreich angelegt. Das Personenregister umfasst – bis auf wenige Ausnahmen – auch die Lebensdaten.
- 2006
Dieser Band enthält die wichtigsten Referate und Materialien der 4. Toleranz-Konferenz der Leibniz-Sozietät e. V. Berlin und des Mittelstandsverbandes Oberhavel e. V. (MVO), die am 24. September 2005 in Oranienburg stattfand. Die abgedruckten Beiträge basieren auf unterschiedlichen Toleranzdefinitionen. Das ist auch Ausdruck der Bewegung, der diesem Untersuchungsfeld eigen ist. Es ist zudem Ausdruck der Tatsache, daß Toleranz wie Intoleranz noch immer vereinseitigt, nicht in ihren unterschiedlichen Komponenten erfaßt, benutzt und verstanden werden. Schon unsere bisherigen drei Toleranz-Konferenzen haben belegt, daß Toleranz wie Intoleranz interdisziplinär zu fassen sind. Die Konferenz vom 24.09.2005 hat das noch unterstrichen und dabei neben der Philosophie die Rolle der Theologie besonders betont. Weitere Konferenzen zu wichtigen Aspekten der Toleranz sind geplant. Toleranz wie Intoleranz sind ein unendliches Feld! Auch bei dieser Konferenz mußte mancher Wunsch offen bleiben, vieles Gesagte war auch diesmal lediglich als Anregung zur weiteren Diskussion zu verstehen. Dies auch, weil die Begriffe von Toleranz und Intoleranz nach wie vor unscharf sind. So besteht z. B. die Gefahr, daß Bekenntnisse zur Toleranz unglaubwürdig werden. Zudem ist Toleranz wie Intoleranz bei den mehr als 400 akademischen Fächern zumeist höchstens ein Randproblem. Dabei haben Toleranz, Freiheitsrechte und Menschenwürde eine gemeinsame Basis. Es hat aber auch schon Vorschläge gegeben, auf den Toleranzbegriff zu verzichten. „In der Alltagskommunikation Deutschlands sind die Ausdrücke 'Toleranz' und 'Intoleranz' nach wie vor schwammige Begriffe; ihre Inhalte sind unklar und ihre Funktionen umstritten.„ Jedenfalls ist Toleranz im epistemischen, im normativ-juristischen und im anthropologischen Bereich unabdingbar. Aber: „Der Bereich, in dem die häufigsten Toleranzkonflikte auftreten, ist zweifellos der des Alltagsverhaltens, wo Hierarchien, Vorurteile, Doktrinarismus, psychische Empfindlichkeiten und vieles andere mehr zur Trübung des Verständnisses von Vernünftigkeit führen oder tatsächlich die Feststellung von Vernünftigkeit erschweren. Angesichts der speziellen Kasuistik im Felde des Individuellen werden Probleme dieser Art wohl immer nur in pragmatischer Einstellung gelöst (oder entschärft) werden können. Jedoch. wird auch da, wo die scharfen Scheidelinien der normativen Disziplinen nicht auszumachen sind, die Erinnerung an deren Distinktionen für das eigene Verhalten hilfreich sein.“ Diese Toleranzkonflikte sind auch sehr stark mit der Geschichte des Christentums verbunden. Das Christentum hat unsere Kultur weitgehend geprägt, auch wenn gerade in den neuen Bundesländern Deutschlands seit Jahrzehnten eine dominierende Verweltlichung zu konstatieren ist. In der zweiten Hälfte des 20. Jhs. hat die Globalisierung sehr zugenommen. Damit treten auch andere Religionen, wie etwa der Islam, sehr stark in den Mittelpunkt europäischen, bzw. deutschen Alltagsverhaltens. Bei der auch künftig zu führenden Wertediskussion in Deutschland spielten und spielen auch Religionen eine beachtliche Rolle. Es gibt aber keine Wertediskussion und keinen Versuch, Werte zu realisieren, ohne eine feste Haltung zu Toleranz und Intoleranz. Der Glaube spielt dabei auch eine große Rolle, der philosophische, nicht der Offenbarungsglaube, wie schon Werner Heisenberg oder Karl Jaspers sahen. Und der Mensch ist letztlich ein egoistisches Wesen! Also sieht er auch Toleranz wie Intoleranz weitgehend aus der Nutzenposition. Wieweit ist das zu tolerieren? Ist der Wunsch Realität oder Utopie?
- 2005
Oppositionelle Philosophie in Deutschland
Aufsätze zur deutschen Geistesgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts
Die 14 Aufsätze dieses Bandes widmen sich vornehmlich Außenseitern und weniger behandelten Themen im philosophischen Denken der letzten zwei Jahrhunderte. Das Problem der Willensfreiheit zwischen Erasmus von Rotterdam und Martin Luther wirft auch heute viele Fragen auf. Der Paracelsismus und die Erasmianer hinterließen bedeutende Spuren in Deutschland. Sebastian Franck beeinflusste zahlreiche Aspekte des Nonkonformismus. Utopie und Chiliasmus, als zwei Seiten einer Medaille, fanden im 17. Jahrhundert in Deutschland eine Heimat und reflektieren die Themen Krieg und Frieden. Der Pantheismus in der europäischen Philosophie- und Religionsgeschichte berührt ebenfalls Deutschland in dieser Zeit. Der Unitarismus manifestierte sich im 17. Jahrhundert vor allem im Sozinianismus, der in Deutschland wirksam war und zur Frühaufklärung beitrug. Diese Aspekte durchziehen das gesamte Buch. Viele deutsche Denker der Frühen Neuzeit, die in Religions- und Philosophiegeschichten oft nur am Rande erwähnt werden, werden behandelt. Dazu zählen Friedrich Spee und Joachim Jungius, der Gründer der ersten deutschen Akademie, sowie einige ihrer Quellen, Statuten und Mitglieder. Das Personenregister umfasst – mit wenigen Ausnahmen – auch die Lebensdaten.
- 2004
Moses Mendelssohn und die Toleranz zu seiner Zeit
- 42 Seiten
- 2 Lesestunden
Der Dresdner Philosoph Siegfried Wollgast hielt am 7. September 2003 in Dessau, im Rahmen einer von der Moses Mendelssohn Gesellschaft veranstalteten Konferenz, diesen nachdenklichen, historische und aktuelle Problemlagen verknüpfenden Vortrag. „Wo immer Toleranz als Verpflichtung ernst genommen wird, orientiert sie sich an der Überzeugung von der Würde des Menschen. Zur Toleranz gehören Bildung und Mut. Vielleicht sind sie auch eine wesentliche Grundlage der Toleranz. Man kann jedenfalls als Toleranter nicht lauwarm sein.“
- 2001
Zur Geschichte des Promotionswesens in Deutschland
- 276 Seiten
- 10 Lesestunden