Frühzeit des Ostslaventums
- 273 Seiten
- 10 Lesestunden
Dieser Band behandelt die Geschichte Rußlands von der Frühgeschichte bis zum Überfall auf die Sowjetunion 1941, mit einem Fokus auf die Entwicklung der Gesellschafts- und Wirtschaftsverfassung. Die Autoren haben den sozialgeschichtlichen Aspekt in den Vordergrund gestellt und die umfangreiche sowjetische Forschung zur Sozialgeschichte integriert. Dies ist ein neuer Ansatz, da bisherige Darstellungen aus nichtmarxistischer deutscher Sicht meist auf politische und Geistesgeschichte ausgerichtet waren. Prof. Hellmann behandelt in den ersten beiden Teilen die geographischen Grundlagen und die Ur- und Frühgeschichte bis zum Kiever Reich und dem „Mongolensturm“. Die „Moskauer Periode“ vom 13. bis Ende des 17. Jahrhunderts wird von Prof. Goehrke behandelt, der auch die Einleitung verfasst hat. Prof. Scheibert analysiert die Entwicklung des Petrinischen Kaiserreichs bis zur Februarrevolution 1917. Im Schlußteil untersucht Prof. Lorenz die Entstehung der sowjetischen Sozial- und Wirtschaftsordnung bis etwa 1941. Die Beiträge unterscheiden sich stilistisch und methodisch, da für die verschiedenen Zeitabschnitte unterschiedliche Quellenlagen vorliegen. Zudem haben die Autoren unterschiedliche Auffassungen von Sozialgeschichte und deren Stellenwert innerhalb der Gesamtgeschichte, was besonders in den Teilen 4 und 5 deutlich wird. Der Band ist mit Abbildungen, Kartenskizzen und einem Literaturverzeichnis ausgestattet, und ein Personen- und
Eine Strukturgeschichte
Carsten Goehrke präsentiert eine systematische Geschichte Russlands, die nicht chronologisch, sondern nach Grundstrukturen und Schlüsselfaktoren gegliedert ist. Er beleuchtet zentrale Elemente von der Kiewer Rus bis zur Russischen Föderation und analysiert deren Einfluss auf Russlands Rolle in der Weltgeschichte.
Fünf weihnachtliche Doppelgeschichten aus der Schweiz
Samichlaus, Schmutzli, Adventsilluminationen, Christbaum und Krippe sind traditionelle Bestandteile unserer Advents- und Weihnachtskultur. Doch diese Tradition ist in letzter Zeit immer stärker kommerzialisiert und trivialisiert worden. Die fünf Doppelgeschichten des Buches persiflieren diese Entwicklung, lassen aber auch Raum für Geheimnisse und Wunder, die sich auch heute noch hinter dem Weihnachtsgeschehen auftun können.
Der Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft hat in den Staaten des europäischen Ostens ungleichmässige und teilweise phasenverschobene Versuche ausgelöst, das bestehende System in die Marktwirtschaft zu überführen und zu demokratisieren. Der vorliegende Sammelband will erstmals auf der Basis eines Ländervergleichs aufzeigen, in welchem Masse das jeweilige historische Erbe den Erfolg des Transformationsprozesses beeinflusst und welche Rolle insbesondere der sozialökonomische Entwicklungsgrad und das wechselseitige Verhältnis von Staat und Gesellschaft spielen.
Aus Natur und Geschichte des Jenissei-Stromlandes
Auf Grund seiner gewaltigen Ausdehnung bildet Sibirien einen eigenen Subkontinent mit sehr unterschiedlichen Landschafts- und Wirtschaftszonen sowie einer Vielfalt von Ethnien und Kulturen. Gesamtdarstellungen vermögen daher seine Natur und Geschichte nur in begrenztem Maße adäquat zu erfassen. Das vorliegende Buch beschränkt sich auf einen regionalen Ausschnitt – das in der Mitte Sibiriens gelegene Flussbecken des Jenissei bzw. die Verwaltungsregion von Krasnojarsk (Krasnojarskij kraj) –, welcher alle Landschaftstypen und historischen Phänomene Sibiriens repräsentativ abdeckt. Diese territoriale Beschränkung macht es möglich, Natur und Geschichte Sibiriens kleinräumiger und detaillierter nachzuzeichnen, denn das eigentliche Wesen und die Besonderheiten dieses faszinierenden Großraumes erschließen sich erst bei einem Augenschein einzelner Lebenswelten. Der erste Teil beleuchtet die räumliche Umwelt von der Tundra im Norden bis zur Gebirgstaiga im Süden, der zweite Teil die Lebenswelten der Zarenzeit vom 17. Jahrhundert bis zum russischen Bürgerkrieg (1918–1920), der dritte Teil die der sowjetischen und postsowjetischen Zeit. Im Zentrum stehen dabei die Lebenswelten in Stadt und Land, von Trappern und Entdeckern, Ethnien, Schifffahrt, Bergbau und Industrie, aber auch die der Lager und der Verbannten.
In drei Zeitbildern gibt der dritte Band einen Einblick in den russischen Alltag des 20. Jahrhunderts. Das siebente Zeitbild zeigt, wie die Aufbruchstimmung der frühen Sowjetjahre während des ersten Jahrzehnts der Stalinherrschaft (1929–1941) in den Wellen des Terrors unterging, der nicht nur die alten Parteikader tödlich traf, sondern mit der Zwangskollektivierung und 'Entkulakisierung' der Landwirtschaft auch die Bauern. Das achte Zeitbild deckt den Zusammenhang von – scheinbar gesicherter – wirtschaftlicher Konsolidierung und gesellschaftlich-politischer Erstarrung auf, der die Zeit zwischen Chruschtschow und Gorbatschow (1964–1985) prägte. Immer deutlicher zeichnete sich der Potemkinsche Charakter einer 'Fassadengesellschaft' ab, in der Schein und Sein, öffentliches und privates Leben wild divergierten. Das neunte Zeitbild skizziert in einem Epilog die alltagsgeschichtlichen Veränderungen nach dem Ende der Sowjetunion (1992–2000). Es gehört zu den beklemmenden Einsichten des Buches, dass trotz aller radikalen Auf- und Umbrüche im Verlauf eines Jahrhunderts so vieles beim alten blieb