„Lebendige Geschichte“ präsentiert 32 Lebensbilder von Persönlichkeiten, die die 250-jährige Geschichte der Donauschwaben geprägt haben. Der Fokus liegt überwiegend auf der Zeit nach 1945, als Flucht, Vertreibung und Neuanfang das Schicksal dieser Menschen nachhaltig beeinflussten. Diese Ereignisse schufen Handlungsbedarf für führende Persönlichkeiten, boten künstlerischen Menschen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und regten an, das donauschwäbische Gemeinschaftsleben unter veränderten Bedingungen neu zu ordnen. Die Ambivalenz des Spruchs „Männer machen Geschichte“/“Geschichte macht Männer“ leitet das gesamte Werk. Die „Bilder“ erfassen die individuellen Persönlichkeiten, ihre prägenden Erfahrungen, Charakterzüge und Leistungen. Gleichzeitig agieren diese Menschen stets im Kontext ihrer Zeit, was ihre Handlungen und Entscheidungen beeinflusst. Die Biografien reflektieren verschiedene Aspekte, sei es das deutsch-bürgerliche Leben in Budapest, das Aufkeimen eines deutschen Bewusstseins vor dem Ersten Weltkrieg, den Kampf um deutsche Identität in Trianonungarn oder die Integration und Bewahrung des donauschwäbischen Kulturerbes in Deutschland. Diese wechselseitige Beeinflussung von historischem Geschehen und aktivem Handeln verleiht dem Werk seinen besonderen Reiz.
Ingomar Senz Bücher






„Auf dem Weg zu mir selbst“ behandelt die Erfahrungen eines Selbstfindungsprozesses in biographischer Form. Die Lebensgeschichte des Autors unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von den Lebensbeschreibungen bekannter Persönlichkeiten. Bei diesen geht es um die Entwicklung des „prominenten Rahmens“, um Leistungen und Erfolge, die einen Menschen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückten und um die Begegnung mit weiteren Prominenten. Beim Autor handelt es sich hingegen um eine unbekannte Persönlichkeit, die den „interessanten Stoff“ aufgrund ihrer Herkunft aus Südosteuropa, ihrer Flucht, ihrer Erlebnisse als Zeitzeuge – sei es als Augenzeuge des Krieges und der Nachkriegszeit, sei es als Erlebnisträger einer „schwarzen Pädagogik“ oder als Entwickler von „Überlebensstrategien“ – gewinnt.Überdies versucht die Biographie nicht nur erzählfähige Erlebnisse aneinanderzureihen, sonder bemüht sich, sie immer wieder aus späterer Sicht zu beleuchten, tiefere Zusammenhänge zu entdecken und auf diese Weise „Lebensgeheimnisse“ ans Tageslicht zu holen. Dank dieser Struktur entsteht ein Buch, das seinen Gehalt durchaus auch aus interessanten und ungewöhnlichen Ereginissen bezieht, darüber hinaus aber durch Vergleiche von Vergangenem und Gegenwärtigem, durch Gegenüberstellung bestimmter Vorgänge mit Ergebnissen moderner Pädagogik und Psychologie allgemein nachvollziehbare Lebenseinsichten erzielt.
Donauschwäbische Geschichte
- 462 Seiten
- 17 Lesestunden