Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde Danzig vom Deutschen Reich abgetrennt, unter Mandat des Völkerbundes gestellt und zur Freien Stadt erklärt. Diese von den deutschen Danzigern nie akzeptierte Entscheidung trug dazu bei, dass die Nationalsozialisten mit ihrem Versprechen, Danzig 'heim ins Reich' zu holen, schon ab 1930 zu einer politisch bedeutenden Kraft in der Stadt wurden. Leidtragende waren in den Folgejahren die polnische Minderheit, die Danziger Juden sowie alle Menschen in Opposition zum Nazi-Regime. Sie wurden schikaniert, unterdrückt, verfolgt, in 'Schutzhaft' genommen, vertrieben oder umgebracht. Der Terror verstärkte sich noch nach Kriegsbeginn, der Wiedereingliederung Danzigs ins Reich und der Schaffung des neuen Reichsgaus Danzig-Westpreußen. Abertausende verloren ihr Leben. Am Ende des Kriegs war die Altstadt eine Ruinenlandschaft. Dieter Schenk schildert anschaulich Aufstieg, Terror und Ende der NS-Herrschaft in Danzig. Ergänzt wird dies durch zahlreiche, historisch seltene Fotos.
Dieter Schenk Reihenfolge der Bücher
Dieter Schenk ist ein fesselnder Autor, dessen literarisches Schaffen tief in seiner umfangreichen Erfahrung in den Bereichen innere Sicherheit und Menschenrechte wurzelt. Sein vielfältiges Werk, das Romane, Sachbücher und Drehbücher umfasst, befasst sich häufig mit gesellschaftlichen Komplexitäten und historischen Ungerechtigkeiten, wobei er sich für Gerechtigkeit und Verständnis einsetzt. Schenks Schreibstil zeichnet sich durch tiefgründige Einblicke in die menschliche Psyche und historische Ereignisse aus, was den Lesern nachdenkliche und erhellende Erzählungen bietet. Seine literarischen Beiträge unterstreichen ein starkes Engagement für demokratische Werte und bürgerliche Freiheiten.






- 2013
- 2010
Krakauer Burg
- 206 Seiten
- 8 Lesestunden
Der Krakauer Wawel mit Königsschloss und Kathedrale, in der mehr als 30 polnische Könige gekrönt und zu Grabe getragen wurden, ist für die Polen ein nationales Heiligtum. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs besetzten die Deutschen die Burg und richteten dort die Machtzentrale im neu geschaffenen Generalgouvernement ein. Zum Generalgouverneur ernannten sie den bisherigen Reichsrechtsführer Hans Frank, der sich aufgrund seiner Prunksucht bald den Spitznamen 'König von Polen' erwarb. Frank inszenierte auf der Burg pompöse Feiern und bewirtete dort NS-Prominenz und bekannte Künstler mit ausschweifenden Gala-Diners. Gleichzeitig ließ er die Kunstschätze Polens beschlagnahmen und erteilte Anweisungen, das Land rücksichtslos auszubeuten, die polnische Intelligenz zu vernichten und den Holocaust vorzubereiten. Dieter Schenk schildert anschaulich, wie die Krakauer Burg zum Kristallisationspunkt der NS-Verbrechen im Generalgouvernement wurde. Der Band enthält viele in Deutschland kaum bekannte Fotos.
- 2008
Deutsche Polizeihilfe macht die Schergen von Folterpolizeien vieler Staaten noch effizienter. Mindestens 109 Interpol-Staaten, mit denen das BKA kooperiert, lassen Menschen foltern und misshandeln. Ausbildungs- und Ausstattungshilfe leisten auch Bundespolizei, Landespolizei, BND, Bundesamt für Verfassungsschutz, Zoll, Bundeswehr, Militärischer Abschirmdienst und neuerdings zivile Sicherheitsinstitutionen. Das BKA besitzt bei Interpol eine Schlüsselposition. Das weltweite Netz von Verbindungsbeamten des BKA in 48 Ländern funktioniert wie eine Datenwaschanlage. Das Amt hat Kenntnis von den Verbrechen und gravierenden Menschenrechtsverletzungen vieler Interpol-Partnerstaaten. Es bekommt sie teilweise sogar am Ort des Geschehens mit. Aber die Kooperation wird nicht beendet. Dieter Schenk, ehemaliger Kriminaldirektor beim BKA, unterstellt der Wiesbadener Behörde nicht, solche Gräueltaten zu billigen. Aber es herrsche der Grundsatz vor, nichts ändern zu können und nichts verantworten zu wollen. Es komme primär darauf an, „dass die Zusammenarbeit klappt“. Dass die Polizeihilfe der „Demokratisierung“ diene, widerlegt die Statistik. Trotzdem fließen millionenschwere Ausrüstungshilfen weiter. Erstmalig: Mit einem „Index Menschenrechtsverletzungen 2007“ und einer „Rankingliste Menschenrechtsverletzungen 2007“ auf der Basis von 160 Staaten.
- 2007
Der Lemberger Professorenmord und der Holocaust in Ostgalizien
- 308 Seiten
- 11 Lesestunden
Der nationalsozialistische Völkermord in Ostgalizien begann 1941 mit dem Mord an 25 polnischen Professoren in Lemberg. Jedes polnische Geschichtsbuch erwähnt dieses Verbrechen als Beispiel für die Skrupellosigkeit und Brutalität der Nationalsozialisten. In der Bundesrepublik ist es hingegen weitgehend unbekannt. Die Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft Hamburg wurden sogar mehrfach eingestellt. Hinter ihren Bemühungen ist kein ernster Aufklärungswille erkennbar. Bis Juli 1944 ermordeten die nationalsozialistischen Machthaber in Ostgalizien eine halbe Million Menschen. Im Rahmen der Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes zur Vernichtung der polnischen Intelligenz tötete eine SS-Einsatzgruppe z. b. V. unter Eberhard Schöngarth in Lemberg auf brutalste Weise 25 hochkarätige polnische Wissenschaftler und etwa ebenso viele Familienmitglieder, Freunde und Hausbewohner. Unter Beteiligung der Professorenmörder nahm danach die Ver-nichtung der galizischen Juden ihren schrecklichen Lauf. Massenerschießungen, Vergasungen in Belzec, „Vernichtung durch Arbeit“, grauenhafte Tötungen im berüchtigten „Janowska-Lager“. Das Massengrab der Professoren wurde bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Das Verbrechen ist ungesühnt.
- 2006
Hans Frank
- 485 Seiten
- 17 Lesestunden
Die Biographie eines fanatischen NS-Karrieristen: In der „Kampfzeit“ vertrat Hans Frank seinen „Führer“ vor Gericht; 1933 wurde er bayerischer Justizminister und Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz. Gnadenlos „säuberte“ er seinen eigen Berufsstand und machte als Reichsminister (ab 1934) und Präsident der von ihm gegründeten Akademie für Deutsches Recht das Unrecht zur Geschäftsgrundlage des NS-Staates. 1939 wurde er Generalgouverneur im besetzten Polen. Er war besessen von Prunk und Pomp und zählte zu den korruptesten Führern des Dritten Reichs. Weil er auch am millionenfachen Mord an Juden und anderen 'Missliebigen' beteiligt war, wurde er 1946 in Nürnberg als Hauptkriegsverbrecher angeklagt und am 10.6.1946 hingerichtet.
- 2003
Hitler Beine zu machen, das war für mich wie ein elftes Gebot. Er und seine Nazis hatten mir meinen Vater genommen, sie hatten Pater Mikos umgebracht und mich von meinen Freundinnen Jettchen und Marianne getrennt. Marianne, die Deutsche, war jetzt Luftwaffenhelferin, Jettchen, die Jüdin, irgendwo in Amerika. Hoffentlich. Unsere polnische Restfamilie hatten sie aus unserer schönen Wohnung in Danzig vertrieben und auf einen abgelegenen Bauernhof nahe der russischen Grenze verbannt. Irgendwie schafften wir es nach Warschau und dort schloss ich mich den polnischen Geheimarmee an. Ich würde es ihm zeigen, diesem Hitler!
- 2003
Das Bundeskriminalamt - 2001 fünfzig Jahre alt - wurde von NS-Verbrechern aufgebaut. Noch in den 60er Jahren hatte die Mehrzahl der leitenden BKA-Beamten braune Westen, darunter Schreibtischtäter des Reichssicherheitshauptamtes und Einsatzgruppenleiter der SS. Keiner von ihnen hat je Reue gezeigt, geschweige denn Trauer.
- 2001
Auf dem rechten Auge blind
- 371 Seiten
- 13 Lesestunden
- 2000