Erstmals in der langen Forschungsgeschichte zu Konrad von Würzburg wird dessen umfangreiches Gesamtwerk in der Art einer Monographie dargestellt. Anhand einer relativen Werk-Chronologie wird die Produktions-Biographie dieses für die 2. Hälte des 13. Jahrhunderts in seiner Vielseitigkeit singulären mittelhochdeutschen Autors rekonstruiert. Sie zeigt - jeweils aus den Texten herausgelesen - die Entwicklung vom traditionellen Auftragsdichter bis hin zum abhängig-selbstbewussten Autor, der vor allem in seinem Spätwerk, dem 'Trojanerkrieg', auf dem Wege zu künstlerischer Autonomie ist. Diese darstellerische und konzeptionelle Eigenständigkeit selbst dort, wo Konrad für einen Mäzen eine fremdsprachige Vorlage überträgt, wird ausgiebig beleuchtet. Zwischenbilanz der Konradforschung, Vertiefung der Interpretation und Anregung zu weiterer Forschung ist das Anliegen dieses Buches.
Hartmut Kokott Bücher




Die Frauen des Oswald von Wolkenstein
- 106 Seiten
- 4 Lesestunden
Literatur und Herrschaftsbewusstsein
Wertstrukturen der vor- und frühhöfischen Literatur- Vorstudien zur Interpretation mittelhochdeutscher Texte
In ausführlicher Auseinandersetzung mit den traditionellen Auffassungen vom «Ritterlichen Tugendsystem» wird eine Methode erarbeitet, über die «Werk-Wertstruktur» das soziale Substrat mittelhochdeutscher (mdh) Texte zu bestimmen. Die untersuchten Werke fungieren als Basis und Vorgabe zur Entwicklung von Selbstinterpretationsmustern für die Gruppe der hohen und höchsten deutschen Feudalherren (Dynasten, angehende Territorialfürsten) der 2. Hälfte des 12. Jh.