Joseph Mileck, der Verfasser der bislang vollständigsten, zweibändigen Hesse-Bibliographie, sagt über seine Hesse-Biographie: »Bei meinem Unterfangen ging es mir in erster Linie darum, den Menschen Hesse und seine Gedankenwelt zu zeigen, seine Schriften nach Gehalt und Gestalt zu kennzeichnen und die Aufmerksamkeit auf die enge Beziehung zwischen seinem Leben und seinem Werk zu lenken. Mein Ziel war es, den eigentlichen Hesse darzustellen, und nicht, mir einen Hesse vorzustellen, seine Werke so zu verstehen, wie er sie selber verstand, und nicht so, wie ich sie lieber verstanden hätte, und den schöpferischen Prozeß bei ihm ein wenig zu beleuchten.« Seine Studien belegen, wie eng Leben und Werk Hesses ineinandergreifen und wie hilfreich und notwendig es ist, beide gleichzeitig zu betrachten, um zu einer haltbaren Interpretation zu kommen. Damit ein möglichst umfassendes Bild des Autors entsteht, nimmt Mileck alle fiktionalen und autobiographischen Schriften Hesses in den Blick: also neben den Romanen, Gedichten und Erzählungen auch die politischen wie literarischen Aufsätze, Briefe, Tagebücher und Gedenkblätter.
Joseph Mileck Bücher
1. Januar 1922



»Harry Haller ist in das kulturlose und unmenschliche Inferno unserer prunkenden und lärmenden Gegenwart vorgedrungen und steht mit seinem Begriff von Menschenwert… einsam außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft. Seine Sehnsucht kennt eine unerreichbare Wirklichkeit: seine Verzweiflung treibt ihn zuweilen in die erreichbare andere zurück. Lust und Enttäuschung ihres Daseins führen in seinem Herzen und Hirn einen Kampf, an dem die Zivilisation Europas mit ihrem ganzen Bestände und Befunde teilnimmt.« -- Oskar Loerke
Hermann Hesse: Life and Art
- 412 Seiten
- 15 Lesestunden