Stadtspaziergang für Jena-Liebhaber Jena ist eine liebenswerte Stadt, sagen zumindest die Einheimischen, die sich latinisierend Jenenser nennen, wenn sie hier geboren sind, während die Zugezogenen sich nur als Jenaer bezeichnen dürfen. Darauf legt der Jenenser seit alters her Wert. Doch das Liebenswerte dieser Stadt erschließt sich dem Fremden, der völlig unbedarft nach Jena kommt, erst auf den zweiten Blick. Zu tief sind im Stadtbild die Narben, die die Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg hinterließen und die Kommunalpolitik nach 1945, als Jenas Innenstadt verfiel und der Wohnungsnot zugunsten der Plattenbausiedlungen im Weichbild der Stadt begegnet wurde. Indes das sind nur äußere Zeichen zu DDR-Zeiten gab es zahlreiche Tabus in der Stadt- und Universitätsgeschichte, an denen nicht gerüttelt werden durfte, aber Heinz Voigt tat es als Journalist trotzdem. Sein Jena-Spaziergang für Liebhaber in der Kulturzeitschrift jena-information in den 1980-er Jahren war eine kleine Satire auf den Jenaer Real-Sozialismus, und Voigt wurde immer wieder gedrängt, sein reiches und solides Stadtgeschichtswissen in einem Buch zusammenzufassen. Ein Jena-Spaziergang macht den Klugen gescheiter.
Heinz Voigt Bücher






Die häufigen Bezüge zur Geschichte Deutschlands, die Episoden von Schauplätzen des Weltkrieges, das breite Spektrum der Charaktere sowie knappe, spritzige literarisch-politische und religiös-philosophische Dialoge und Reflektionen heben den Roman über eine rein ostpreußische Heimat- und Nostalgie-Erzählung hinaus auf das Niveau einer allgemeingültigen Saga deutscher Befindlichkeit im letzten Weltkriegssommer.
Heinz Voigt, bekannt für seine amüsanten und historisch fundierten Anekdoten über Jena, lädt uns auf einen besonderen Stadtrundgang ein. Er präsentiert bemerkenswerte Naturdenkmale in Jena und Umgebung, darunter prächtige Bäume, seltene Pflanzen und skurrile Exemplare. Der Fokus liegt weniger auf botanischem Wissen, sondern vielmehr auf der Stadt- und Heimatgeschichte. Viele Bäume in Jena sind mit bedeutenden Personen oder Ereignissen verknüpft, beeinflussten die Baugeschichte oder spiegeln alte Traditionen wider. Bereits im 19. Jahrhundert wurden herausragende Exemplare in Stadtplänen verzeichnet, um einen Einblick in die Geschichte zu geben. So kann man heute den „Goethe-Ginkgo“ im Botanischen Garten bewundern oder die „Bismarck-Eiche“, die zum 70. Geburtstag des Reichskanzlers gepflanzt wurde. Auch verdiente Bürger wie der Professor Franz Constantin Schömann, der 1813 Napoleon von der Zerstörung Jenas abhalten konnte, wurden mit Bäumen geehrt – so der „Schömann-Eiche“. Leider sind von vielen denkwürdigen Bäumen heute nur noch Stümpfe übrig, und einige mussten aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Dennoch wird alles Erdenkliche unternommen, um diese Naturdenkmale zu bewahren, die uns viel über die Stadt und ihre Geschichte erzählen.
Zur Erinerung an Fürst Bismarcks Aufenthalt am 30. und 31. Juli 1892 in Jena. Ein Reprint der 1892 erschienenen Schrift.