Helmut Federle's investigations into image composition stand out amidst the superficiality of contemporary art, offering a grammar of visual possibilities that encourages precise observation. His series "Liegendes H" features 70 variations exploring the fundamentals of abstract painting, blending poetic subtleties with inventive techniques.
Malerei und realer Raum. Ausstellungskatalog zu den Ausstellungen 2012 - 2013 in Bochum, Kaiserslautern, Berlin, Würzburg und Rostock.
280 Seiten
10 Lesestunden
Ausstellungskatalog zu den Ausstellungen 2012 - 2013 in Bochum, Kaiserslautern, Berlin, Würzburg und Rostock.Im Jahr 1949 durchstieß der Italiener Lucio Fontana zum ersten Mal mit einem Locheisen die materielle Bildfläche, und der Amerikaner Ellsworth Kelly schuf in Paris sein erstes rahmenloses Bildobjekt. Seit 1952 überzog der Franzose François Morellet weiß gestrichene einfache Bildtafeln mit repetitiven Strukturen. Seitdem öffneten immer mehr Künstler in Europa und Amerika die festen Grenzen der gerahmten Bildfläche und ersetzten den illusionären Bildraum durch den Bezug zum realen Umraum. Die Ausstellung "Aufbruch - Malerei und realer Raum" bietet anhand von etwa 60 Werken einen Überblick über diese künstlerischen Ansätze, wobei der Fokus auf europäischen und nordamerikanischen Künstlerinnen und Künstlern liegt, die seit der Mitte des 20. Jahrhunderts die Geschlossenheit des Bildes mit den Mitteln der Malerei aufzubrechen begannen. An Werken von "Klassikern", aber auch weniger bekannten und jüngeren Künstlern werden die optischen Kräfte und malerischen Energien vorgestellt, mit denen die Wahrnehmung des Betrachters über die Grenzen des traditionellen Tafelbildes hinausgeführt wird.Die Ausstellung ist nicht nach kunsthistorischen Richtungen gegliedert, sondern präsentiert unterschiedliche Strategien zur Öffnung des Bildes. So zersprengen kontrastierende Farbenergien bei Günther Fruhtrunk wie auch bei Kuno Gonschior die gleichwertige Flächigkeit. Bei Emil Schumacher, Gerhard Hoehme, Antoni Tápies oder Jürgen Meyer brechen konkrete Materialien die Konsistenz des Farbkörpers auf. Rasante Dynamik überformt sowohl bei Lucio Fontana wie auch bei Arnulf Rainer den Eindruck bildlicher Geschlossenheit. François Morellet, Robert Mangold oder Sabine Strassburger arbeiten mit ebenso klaren wie gegensätzlichen formalen Elementen und unterlaufen mit ihnen jede einheitliche Bildauffassung. Aus dem Bildkörper lösen sich bei Leon Polk Smith, Frank Stella oder Mary Heilman selbständige Bildteile. Sie dringen bei Günter Uecker, Ger van Elk, Elisabeth Vary oder Michael Growe in den Raum des Betrachters und durchbrechen die frontale Gegenüberstellung. Fast lautlos, aber nicht weniger radikal öffnet sich etwa bei Yves Klein, Robert Ryman oder Jan Wawrzyniak die Kompaktheit des Bildkörpers zu immaterieller Transparenz. Auch bei Gotthard Graubner, Lee Ufan, Noriyuki Haraguchi oder Ulrich Moskopp verwandelt sich substantielle Körperlichkeit in schwebende, unbegrenzte Energie. Diese Bilder stellen nichts dar, sondern präsentieren sich selbst. Der Vorgang ihrer Entgrenzung vollzieht sich sinnlich direkt und untheoretisch. "It should meet the eye - direct," schrieb Ellsworth Kelly bereits 1950 an John Cage. Schon damals wollte er die traditionelle Malerei überwinden: "Ich interessiere mich nicht für Malerei in ihrer seit langem eingebürgerten Form - Malerei in Form von Bildern, die man an die Wand hängt. Zur Hölle mit den Bildern - sie sollten die Wand selbst sein (.)."Das europäische Tafelbild bietet in dieser Ausstellung den Ausgangspunkt, von dem aus jeder Künstler zu etwas Neuem gelangt, das kein Bild mehr ist, sondern Bewegung und unmittelbare Erfahrung.
Der Ausstellungskatalog präsentiert Avantgardekunst aus Westfalen. Anhand von meist großformatigen Farbabbildungen werden die Werke der Konrad-von-Soest-Preisträger von 1952 bis 2006 aus der Sammlung der Provinzial Versicherung vorgestellt. Der Konrad-von-Soest-Preis wird vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe seit 56 Jahren alle zwei Jahre für herausragende künstlerische Leistungen an Künstler vergeben, die in der Region Westfalen geboren wurden, dort gelebt und gearbeitet haben bzw. auch heute noch dort leben und arbeiten und die sich darüber hinaus auch auf internationaler Ebene einen Namen gemacht haben. Erster Preisträger war 1952 der Maler Fritz Winter; zuletzt – im Jahr 2006 – erhielt die Auszeichnung der Bildhauer Erich Reusch. Zur „Avantgarde aus Westfalen“ gehören des Weiteren Josef Albers, Otto Piene, Hilla und Bernd Becher sowie Martin Kippenberger, Rosemarie Trockel oder Katharina Fritsch. Der Katalog präsentiert einige ihrer Arbeiten in ihrer facettenreichen Vielfalt vom Expressionismus bis zur Gegenwartskunst. Der Katalog ist anlässlich einer Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen erschienen.