Reinhart Siegert Bücher




Dieses Handbuch dokumentiert die Bemühungen aufklärerisch engagierter Gelehrter und Gebildeter, breiten Teilen der Bevölkerung aufklärerisches Gedankengut nahezubringen. Es erfasst sowohl Lesestoffe, die sich an das Volk selbst wenden, um zu seiner wirtschaftlichen, moralisch-sittlichen, religiösen und politischen Erziehung beizutragen, als auch gedruckte Texte, in denen Gebildete miteinander über Volksaufklärung kommunizieren. Damit finden auch die Aufklärungsbemühungen von Geistlichen, Schulmeistern, Ärzten, gemeinnützig-aufklärerischen Gesellschaften und einzelnen Obrigkeiten Berücksichtigung. Die weithin unbekannten Autoren dieser Schriften sowie die genannten Musterbauern u.ä. werden nach Möglichkeit in Kurzbiographien vorgestellt. Das Handbuch leistet Pionierarbeit. Die einschlägigen Titel musste man sich bislang aus einer Vielzahl kameralwissenschaftlicher, pädagogischer, volkskundlicher und kirchengeschichtlicher Arbeiten zusammensuchen; biographische Informationen über die oft nicht Meusel- oder ADB-würdigen Autoren und Titelfiguren fanden sich verstreut in Speziallexika, oft tauchten sie nur durch Zufall auf.
Volksbildung durch Lesestoffe im 18. und 19. Jahrhundert
- 386 Seiten
- 14 Lesestunden
Volksbildung durch Lesestoffe erfordert grundlegende Voraussetzungen: ausreichende Lesefähigkeit, effektive Produktion und Distribution von Lesestoffen sowie Motivation zum Lesen oder Vorlesen. Der erste Teil des Bandes behandelt diese Aspekte, während der zweite Teil wenig erforschte Medien der Volksbildung vorstellt. Im dritten Teil wird das geographische Spektrum erweitert, um die Bemühungen um Volksbildung im Ostseeraum sowie in England, Schottland, Wales und Irland zu beleuchten, zusätzlich zu den Beispielen aus dem deutsch- und italienischsprachigen Raum. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf den unterschiedlichen Ausprägungen, sondern besonders auf den variierenden Ausgangsbedingungen in den jeweiligen Regionen. Alle Beiträge enthalten eine zweiseitige Zusammenfassung in der jeweils anderen Sprache, um den Zugang zu erleichtern.