Ingeborg Schüssler Bücher






Das vorliegende Buch greift unterschiedliche Diskurse zum nachhaltigen Lernen auf und verknüpft diese miteinander. Damit schlägt es eine Brücke von der Diskussion um nachhaltiges Lernen (welches meist auf den Lerntransfer reduziert wird) zur nachhaltigen Bildung (wie sieim Programm Bildung für eine nachhaltige Entwicklung entfaltet wird). Anhand einer empirischen Untersuchung aus dem Bereich der betrieblichen Weiterbildung wird die Mehrdimensionalität des Phänomens der Nachhaltigkeit eindrücklichillustriert sowie spezifische Muster nachhaltiger Kompetenzentwicklung und Interventionsmöglichkeiten von WeiterbildnerInnen identifiziert. Die Untersuchung berücksichtigt damit sowohl die Interessen von PraktikerInnen der Erwachsenenbildung (wie können/ lassen sich Kompetenzen Erwachsener nachhaltig entwickeln?) als auch die Interessen der Erwachsenenpädagogik (worin kennzeichnet sich gelungene Erwachsenenbildung und welche Verantwortung trägt sie, Menschen eine nachhaltige Teilhabe an Bildung zu ermöglichen?), in dem sie den Forschungsschwerpunkt nachhaltiges Lernen, der im Zuge des Forschungsmemorandums der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung formuliert worden ist, aufgreift und theoretisch wie auch forschungsmethodologisch fundiert.
Die Einführung des Lernkulturbegriffs in den erwachsenenpädagogischen Diskurs hat zu einem umfassenderen Blick auf Lehr-Lern-Prozesse beigetragen. Der Studientext zeichnet Entwicklungen und Tendenzen aus Sicht der Wissenschaft und Praxis nach und behandelt u. a. folgende Fragestellungen: Was sind Lernkulturen?; Welche Entwicklungstendenzen und Begründungsansätze zum Wandel der Lernkulturen gibt es?; Wie kann die Entwicklung innovativer Lernkulturen unterstützt werden? Der Studientext liefert einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Diskussion um einen Wandel der Lernkulturen. Vermittelt wird das notwendige Grundlagenwissen, um Lehr- Lern-Kulturen in Einrichtungen der Erwachsenenbildung analysieren und konstruktiv weiterentwickeln zu können. Der Band steht kostenfrei zum Download unter wbv-open-access. de zur Verfügung.
Die modernen Wissenschaften sind durch die Ablösung von der Philosophie (= ontologische Metaphysik) gekennzeichnet. Dieser „Wissenschaftspositivismus“ wird meist als Faktum konstatiert und als „Befreiung“ verstanden. Die Arbeit stellt sich die Aufgabe, die philosophische Problematik dieses Wandels sichtbar zu machen. Dazu geht sie in das überlieferte Verhältnis von Philosophie und Wissenschaft bei Aristoteles zurück. Von Aristoteles her gedacht wird klar: Die positivistische Ablösung der Wissenschaften von der Philosophie kann keine „Befreiung“ sein; vielmehr stellt sie vor das Problem, wie Wissenschaften überhaupt noch selbständigen Bestand haben können, wenn sie nicht mehr in der Philosophie gründen. In der Philosophie selbst müssten „nicht-ontologische“ Prinzipien hinterlegt sein, durch die sie einen „Wissenschaftspositivismus“ begründen könnte. Als diese zeichnen sich bei Aristoteles im Ansatz vor allem Logik und Mathematik aus.
Philosophie und Wissenschaftspositivismus
Die mathematischen Grundsätze in Kants Kritik der reinen Vernunft und die Verselbständigung der Wissenschaften
Das Verhältnis von Philosophie und Wissenschaft hat sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gewandelt: An die Stelle ihrer metaphysisch-ontologischen Grundlegung durch die Philosophie ist ihre positivistische Selbstbegründung getreten. Die Arbeit stellt sich die Aufgabe, den Vorgang dieses Wandels philosophisch verständlich zu machen. Zunächst wird im Rückgang auf Aristoteles die philosophische Problematik dieses Wandels erarbeitet. Sodann wird durch eine Interpretation der mathematischen Grundsätze in Kants KdrV sichtbar gemacht, wie sich eine philosophische Grundlegung positivistischer Wissenschaften selbst vollziehen kann. Schließlich wird der Versuch unternommen, die positivistischen Wissenschaften aus dem transzendentalphilosophisch sichergestellten Fundament einer mathematisch-logischen Universalwissenschaft genetisch in Grundzügen zu begreifen.
Kant a consacre les dernieres annees de sa vie a l'ecriture d'un ample texte intitule Passage des principes metaphysiques de la science de la nature a la physique et qui, acheve, aurait ete la clef de voute de sa philosophie critique. Occupe depuis la Critique de la raison pure par la question de la liberte morale au sein d'un monde domine par la science et sa vision mecaniciste de la nature, Kant cherche dans l'Opus postumum a mettre au jour une nouvelle fois l'identite fondamentale entre la raison theorique et la raison pratique, en appliquant alors a la nature un transcendantalisme materiel . Selon lui, l'identite des deux raisons releve en derniere instance d'une raison infinie divien qui sous-tend le systeme de la raison dans son ensemble.