Vorberufliche Bildung in Osteuropa
Sachstandsanalysen für Bildungsreformen in West und Ost
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden






Sachstandsanalysen für Bildungsreformen in West und Ost
Zur Thematik der Förderung benachteiligter Jugendlicher gibt es zwar eine schier unüberschaubare Fülle von Verlautbarungen, Memoranden, Stellungnahmen, „grauen Papieren“, aber das gesamte Feld ist weder pädagogisch noch sozialwissenschaftlich gut erschlossen. Es fehlt an Leitlinien bzw. organisierenden Kategorien, die helfen, dieses Feld zu erschließen. Es stellt sich also die Frage: Lässt sich der Gesamtkorpus einer Pädagogik, die sich vorrangig mit der Förderung benachteiligter Jugendlicher befasst, angemessen, zeitgemäß, konsistent, anschlussfähig und anspruchsvoll beschreiben? Eine solche vorläufige Beschreibung und Einordnung ist das Ziel dieses Buches, es soll dabei die verschiedenen zusammenhanglosen Teile einer Pädagogik für benachteiligte Jugendliche begrifflich fassen und systematisch(er) zusammenführen.
Im Fachdiskurs über benachteiligte Jugendliche herrscht hohe Einigkeit darüber, dass das Konzept der Produktionsschule Schulverdrossenheit und Lernunlust entgegenwirken kann. Die Produktionsschule verknüpft - auf reformpädagogischer Basis - produktive Tätigkeit an Realaufträgen mit Bildungs- und Lernprozessen. Angesichts der schwierigen Arbeitsmarktintegration junger Menschen gerade in Ostdeutschland stellt sich die Frage, ob nicht die Produktionsschule eine angemessene Antwort sein kann. Das Buch greift aktuelle Debatten zur Benachteiligtenförderung auf. Es diskutiert vielfach Grundlagen und Wurzeln der Produktionsschulideen, so auch die des dänischen Modells der Produktionsschule. Die Ansätze werden systematisch in die sozialen, ökonomischen und bildungsbezogenen Bedingungen Ostdeutschlands eingebettet. Durch praxisnahe Konkretisierungen wird deutlich, wie die Produktionsschule als eigenständiges pädagogisches Konzept Jugendlichen aus ihren Negativkarrieren heraushelfen kann. Das Herausgeberteam vom Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung der Leibniz Universität Hannover verfügt über langjährige wissenschaftliche und praktische Erfahrungen zur Förderung benachteiligter Jugendlicher. Das Buch will ermutigen, neue Initiativen für die persönliche Entwicklung und die Arbeitsmarktintegration benachteiligter junger Menschen zu starten.
Jugendliche mit besonderem Förderbedarf beim Übergang von der Schule in die Berufs- und Arbeitswelt gibt es seit vielen Jahren. In Deutschland sind inzwischen 15-20% eines Altersjahrgangs durch Ausgrenzung bedroht. Empirische Untersuchungen können vielfach zeigen, dass die Übergänge dieser Heranwachsenden in die berufsbildende Schule, in die Berufsausbildung oder gar in Erwerbsarbeit extrem prekär verlaufen. Welche Möglichkeiten einer beruflichen Förderung haben solche Jugendlichen? Das Buch zur beruflichen Benachteiligtenförderung beantwortet diese Frage und wendet sich an die Fachöffentlichkeit, an Studierende und an Lehrende in diesem Feld.
Die 13. Hochschultage 2004 fanden vom 10. Bis 12. März 2004 an der Technischen Universität Darmstadt statt. Rahmenthema der diesjährigen Veranstaltung war „BerufsBildung in der globalen NetzWerkGesellschaft: Quantität – Qualität – Verantwortung“. Wie im Titel bereits ersichtlich wurden vor allem Chancen und Risiken der Vernetzung von Lern-, Arbeits-, Wissens- und Bildungsprozessen zur Diskussion gestellt. Im Rahmen der Veranstaltung sind 24 Tagungsbände erschienen. Der vorliegende Band 11 der Reihe behandelt aktuelle Diskussionen zur Benachteiligtenförderung in Deutschland. Neben zukunftsträchtigen Konzepten zur Förderstruktur werden Möglichkeiten der Vernetzung von Fördermaßnahmen sowie die Auseinandersetzung zu Ideen des „Förderns und Forderns“ vorgestellt.