Die zunehmende Verbreitung audiovisueller und digitaler Medien in der heutigen Informationsgesellschaft ist unbestritten. Die Geisteswissenschaften haben reagiert, indem sie medienwissenschaftliche Angebote in ihren Kanon integriert haben. Dennoch wurden spezifische medien- und fachübergreifende Probleme oft vernachlässigt. Dieser Band bietet eine Einführung in die Medienwissenschaft, die langfristige Entwicklungen und zeitgenössische Medientheorien berücksichtigt und Erkenntnisse der Kommunikationswissenschaft einbezieht. Themen wie Medien und Symbole, Medienentwicklungen und -konkurrenz, Medieninterpretationen, Medienökologie, ein ABC der Medienentwicklungen, Medienzivilisierung, Medienmodernisierung, Medienpersonalisierung, Stars und EUROpäische MedienBILDung werden behandelt. Der Band schließt mit weiterführender Literatur und Linkhinweisen. Die Autoren sind Peter Ludes, Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der International University Bremen, und Jochen Hörisch, Ordinarius für Neuere Germanistik und Medienanalyse an der Universität Mannheim. Beide haben zahlreiche Veröffentlichungen zu ihren Fachgebieten vorzuweisen.
Peter Ludes Bücher






Brutalisierung und Banalisierung
Asoziale und soziale Netze
Peter Ludes entlarvt Brutalisierung und Banalisierung in kollektiven Mythen – für eine Emanzipation der Sinne im Zeitalter ihrer technischen Vereinnahmung. Denn Informations- und Kommunikationstechnologien dienen nicht nur der Ausweitung von Kommunikation, sondern auch als Kampfmittel. Insoweit sie aufgrund ihrer leicht zugänglichen, scheinbar kostenlosen Verbreitung als relativ natürliche Weltbedingungen erlebt werden, konstituieren sie neue Mythen der unbegrenzten, freien Kommunikation. Welche Perspektiven und Praktiken werden aber wie vorgegeben und formatiert? Wie wird das komplexe und widersprüchliche Zusammenspiel und Gegeneinander von fiktiven Behauptungen und verdrängten ‚Tat-Sachen‘ zu einem neuen Problem? Es geht zum Schluss um unterschiedlich vernetzte lokale Kontakt- und globale virtuelle Machtzonen, die hier symbolisch aufgehoben werden mit Abrechnungen für die acht reichsten Männer der Erde. Der Autor Dr. Peter Ludes , PhD (USA), habilitierterSoziologe, apl. Professor für Kultur- und Medienwissenschaft in Siegen. Professor für Massenkommunikation an der Jacobs University Bremen 2002-2017, Gastprofessor an der Universität Köln.
Elemente internationaler Medienwissenschaften
Eine Einführung in innovative Konzepte
- 193 Seiten
- 7 Lesestunden
Die weltweite Finanzkrise seit 2008 und die Nuklearkatastrophe in Fukushima seit März 2011 erreichten die meisten Menschen zunächst als Medienbilder, die – im Unterschied zu Tschernobyl 1986 – in Echtzeit weltweit kommuniziert wurden. Aber Infrastrukturen der Verschleierung erlaubten kaum Recherchen hinter den Kulissen. Auch die weiterhin oft national orientierten Medien- und Kommunikationswissenschaften berücksichtigen zu selten internationale Vernetzungen. Die neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts für die Perspektive einer internationalen Medienwissenschaft erfordern aber neue Problemsichten. Diese werden in den folgenden Kapiteln vorgestellt als vernetzte Kommunikationssplitter, Schlüsselbild-Gewohnheiten, Informationsüberfluss und Wissensknappheit, mit besonderen Hinweisen auf China und die USA, Brasilianisierung Europas und indische Vielfalt unter Aspekten der Zivilisationstheorie, multiple Symbolisierungen, vernetzte Medienöffentlichkeiten, Informationsumbrüche und Infrastrukturen der Verschleierung, europäische Perspektiven und vollsinnliche Erlebnisse. Hierdurch werden internationale Medienentwicklungen des letzten Jahrzehnts im Kontext der Kommunikationstheorien von McQuail, Kumar und Thussu ebenso wie der Gesellschaftstheorien von Castells, Elias, Habermas und Luhmann interpretiert.
Multimedia und Multi-Moderne: Schlüsselbilder
Fernsehnachrichten und World Wide Web — Medienzivilisierung in der Europäischen Währungsunion
- 326 Seiten
- 12 Lesestunden
Gesellschaftstheoretisch wird in diesem Band vorgeschlagen, die Ko-Existenz verschiedener Modernen innerhalb von Gesellschaften, v.a. aber auch in transnationalen Vernetzungen, zu berücksichtigen. Dem dient das Konzept der Multi-Moderne. Mit dem Phänomen der Schlüsselbilder in Fernsehnachrichtensendungen und im WWW ist es dabei gelungen, einen transkulturellen Wirkungsmechanismus zu identifizieren, der einen Schlüssel zum makrotheoretischen Verständnis des Verhältnisses von Politik, Gesellschaft und Bildschirmmedien darstellt. Den größten Wert hat dieses Integral von Buch (ca. 340 Seiten) und CD-ROM (433 Seiten, mit 86 Minuten Videodokumentationen) aber für all die Nachgeborenen, denen ohne solche Dokumente die historische Tiefendimension fernsehvermittelter Öffentlichkeit (seit 1949) und der Frühphase des World Wide Web verborgen bliebe."In dieser Form hier erstmals praktiziert, könnte das schulbildend wirken."Wolfgang R. Langenbucher
Mit der quantitativen Ausweitung des bundesdeutschen Fernsehangebots wird seit Anfang der neunziger Jahre auch die Frage der Programmqualität intensiver diskutiert. Dieses Buch rückt die Wertungskriterien und Selektionsmechanismen für zwei Programmbereiche, Fernsehnachrichten und fiktionale Sendungen, in den Mittelpunkt und beleuchtet diese aus den unterschiedlichen Perspektiven der Programmplanung, -produktion und -kritik, der Journalistenausbildung, der Kommunikationswissenschaft und der Medienwissenschaften. Der Band führt verschiedene Wertungsdiskussionen zusammen und trägt zur Differenzierung von Medienwertungskategorien und zu einer wissenschaftlich aufgeklärten Medienpraxis bei.
Multimedia-Kommunikation
Theorien, Trends und Praxis
In Nordamerika, Japan, Australien und weiten Teilen Europas entsteht ein neuer Gesellschaftstyp, die „Multimedia-Informationsgesellschaft“. Es formieren sich neue Wirtschaftszweige, Schlüsselpositionen der Informationsverarbeitung und -vermittlung werden neue besetzt, die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Bereich verschwimmen. In diesem Band werden verschiedene Facetten der „Multimedia“-Kommunikation aus medien- und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive aufgearbeitet. Theoretische Beiträge aus der Sicht unterschiedlicher Forschungstraditionen der Medien- und Kommunikationswissenschaft werden ergänzt durch Beiträge von Praktikern zum Electronic Publishing, zur Qualifizierung in Medienberufen und zum interaktiven Fernsehen. Darüber hinaus werden aktuelle empirische Untersuchungen über Medienstandorte, über Kinder und Computer und über Online-Zeitungen präsentiert.
Professor Dr. Peter Ludes ist Leiter des Teilprojektes „Die Entwicklung von Fernsehsendungen in den USA, der Bundesrepublik Deutschland und der DDR“ des Sonderforschungsbereichs „Bildschirmmedien“ der Universität-GH Siegen.