Die Aufsatzsammlung beleuchtet verschiedene Facetten der Kommunikation, die in unterschiedlichen Kontexten und oft als Randthema behandelt wurden. Sie vereint Beiträge aus interdisziplinären Kolloquien und zielt darauf ab, bislang vernachlässigte Aspekte und Horizonte der Kommunikation sichtbar zu machen. Die Texte reflektieren eine Vielzahl von Perspektiven und laden dazu ein, die Komplexität des Themas als ein Kaleidoskop von Ideen zu betrachten. Dabei wird die Transformation von Publikationen in neue Einsichten thematisiert.
Auch die subtilsten geistigen Kompetenzen haben eine organische Basis. Mag es auch zunächst überraschen, so besteht daher doch eine entscheidende Verbindung zwischen Gedächtnis und Körper. Es geht also darum, Gedächtnis und Erinnerung nicht als bloßes Wissen misszuverstehen. Vor allem als soziale Tatsache bedarf Erinnerung stets wiederholter Beschwörungen, um nicht zu verschwinden. Spricht man vom individuellen Gedächtnis und der persönlichen Erinnerung, denkt man im Allgemeinen an bewusste Prozesse, dabei ist es häufig viel eher so, dass bestimmte Lernerfahrungen gar nicht mehr bewusst, sondern gleichsam zum weitestgehend unbewussten Moment geistiger und vor allem auch körperlicher Prägungen geworden sind. Diese Verbindung zwischen Körper und Gedächtnis faltet der vorliegende Band systematisch aus.
Das Sommersemester 2002 in Eichstätt wird mir immer in sehr guter Erinnerung bleiben. Diese Prognose wird durch die Zukunft nicht Lügen gestraft. Jetzt, ein halbes Jahr nach der schönen Zeit, in der ich die Otto-von-Freising Gastprofessur wahrnehmen durfte, denke ich dankbar an die anregende geistige Atmosphäre zurück, die freundliche Aufnahme und Hilfsbereitschaft, die mir zuteil wurde. Die lebhaften und inspirierenden Diskussionen mit den Studierenden und Kollegen beschränkten sich nicht nur auf den beeindruckenden architektonischen Rahmen der Universität, den ich als Inszenierung der Einheit von Vergangenheit und Zukunft empfand. Die zauberhafte Landschaft des Altmühltals, der Dom, die vielen Kirchen und Paläste sowie die Gastlichkeit der Eichstätter Gaststätten mit ihrer teils seigneuralen, teils rustikalen Gastronomie und dem gesprächsfreundlichen Klima trugen dazu bei, dass sich Geistliches und Weltliches, Wissenschaftliches und Alltägliches zu einem sinnlich-intellektuellen Gesamtkunstwerk zusammenfügten. Besonders danken möchte ich dem Dekan der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, dem Kollegen Schubert, sowie den Kollegen Greca, Lamnek, Wiedemann und Heinz Otto Luthe, dem Vizepräsidenten der Katholischen Universität Eichstätt, die durch ihr Engagement und ihre freundschaftlich-kollegiale Präsenz dazu beitrugen, dass ich mich in Eichstätt sehr wohlgefühlt habe.
Das vorliegende Buch versucht in kultursoziologischen Analysen den Zusammenhängen zwischen Identitätsbildung, Religion, Kunst, Dichtung und Geschichte nachzugehen.
Im Fall der Wahrnehmung und Interpretation von AIDS ist die deutsche Einheit gewissermaßen schon vollzogen, die Unterschiede zwischen den Befragten in Ost- und Westdeutschland sind gering. Diese Wahrnehmung und Interpretation von AIDS wird hüben wie drüben in weit stärkerem Maß von laienätiologischen Krankheitsvorstellungen geprägt als von wissenschaftlich fundiertem Wissen über die Krankheit. In beiden Landesteilen wird AIDS als große Bedrohung für die Gesellschaft angesehen. Es lassen sich ausgeprägte Ansteckungsvorstellungen auch bei unbedenklichen Alltagssituationen und daraus resultierende Tendenzen zur Meidung und Ausgrenzung Betroffener beobachten.