Werner Früh Bücher






Narration und Storytelling
- 412 Seiten
- 15 Lesestunden
Was ist ›Narration‹ und welche Effekte lassen sich mit narrativer Kommunikation erzielen? Trotz der jahrzehntelangen Beschäftigung mit diesen Problemstellungen herrscht weder Einigkeit hinsichtlich der Definition von ›Narration‹, noch ist die empirische Befundlage ihrer Effekte eindeutig. Dennoch wird ›Storytelling‹ in jüngster Zeit insbesondere im Journalismus breit propagiert - in der Überzeugung, dass eine narrative Darstellung verständlicher, unterhaltsamer und attraktiver für das Publikum sei als etwa eine analytische oder beschreibende Darstellung desselben Sachverhalts. Gleichzeitig wird jedoch Kritik laut, die in einer solchen Berichterstattung die journalistischen Qualitätsanforderungen im Zusammenhang mit dem Informationsauftrag der Medien nicht gewahrt sieht. Werner Früh, Felix Frey und Jette Blümler untersuchen diese Aspekte von Narration und Storytelling sowohl in systematischen Synopsen des Forschungsstands als auch in eigenen Theorieentwürfen und empirischen Forschungsprojekten anhand von Film- und Fernsehbeiträgen.
Jeder erfahrene Fernsehzuschauer weiß, bei welchen Sendungen er sich gut unterhält und bei welchen nicht. Die Wissenschaft tut sich bei der Auseinandersetzung mit dem zentralen Phänomen des Fernsehalltags in modernen Gesellschaften, der Unterhaltung, schon schwerer. Grundlegende Fragen sind zu klären: Was ist Unterhaltung aus der Sicht verschiedener Wissenschaftsdisziplinen? Wie kann Unterhaltungserleben, das offenkundig bei sehr verschiedenartigen Fernsehangeboten möglich ist und auch wirklich entsteht, begriffen und empirisch erforscht werden? Wo steht die Kommunikations- und Medienwissenschaft bei der Erforschung dieses Phänomens? In Auseinandersetzung mit der Rahmentheorie zur Unterhaltung durch audiovisuelle Medien von Werner Früh, aber auch unter Konzentration auf eigene Sichtweisen und Zugänge treten in diesem Band Hans-Bernd Brosius, Louis Bosshart, Werner Früh, Volker Gehrau, Helmut Giegler und Christian Wenger, Frédéric Lambert, Lothar Mikos, Siegfried J. Schmidt, Frank Schwab, Hans-Jörg Stiehler, Peter Vorderer sowie René Weber in einen spannenden interdisziplinären Diskurs. Jeder erfahrene Fernsehzuschauer weiß, bei welchen Sendungen er sich gut unterhält und bei welchen nicht. Die Wissenschaft tut sich bei der Auseinandersetzung mit dem zentralen Phänomen des Fernsehalltags in modernen Gesellschaften, der Unterhaltung, schon schwerer. Grundlegende Fragen sind zu klären: Was ist Unterhaltung aus der Sicht verschiedener Wissenschaftsdisziplinen? Wie kann Unterhaltungserleben, das offenkundig bei sehr verschiedenartigen Fernsehangeboten möglich ist und auch wirklich entsteht, begriffen und empirisch erforscht werden? Wo steht die Kommunikations- und Medienwissenschaft bei der Erforschung dieses Phänomens? In Auseinandersetzung mit der Rahmentheorie zur Unterhaltung durch audiovisuelle Medien von Werner Früh, aber auch unter Konzentration auf eigene Sichtweisen und Zugänge treten in diesem Band Hans-Bernd Brosius, Louis Bosshart, Werner Früh, Volker Gehrau, Helmut Giegler und Christian Wenger, Frédéric Lambert, Lothar Mikos, Siegfried J. Schmidt, Frank Schwab, Hans-Jörg Stiehler, Peter Vorderer sowie René Weber in einen spannenden interdisziplinären Diskurs.
Gewaltpotentiale des Fernsehangebots
Programmangebot und zielgruppenspezifische Interpretation
Um den geneigten Lesern eines Buches, in dessen Titel das Stichwort „Gewalt“ vorkommt, unnötige Mühe und Frustration (eine Vorbedingung fiir Gewalt!) zu ersparen, möchte ich bereits vorab einerseits die zutreffenden Erwartungen kurz bestätigen und andererseits etwas ausfiihrlicher das beschreiben, was das Buch nicht leisten will bzw. kann. Hier geht es um Rezeption, nicht um Wirkung von Gewalt. Nun sind beide Begrif fe leider nicht so klar voneinander abgegrenzt, daß man mit den Konstruktbezeichnun gen den Unterschied bereits völlig eindeutig beschrieben hätte. Da man Definitionen zentraler Begriffe unseres Faches aber nicht einfach „mal eben so“ im vierten Satz eines Vorwortes unterbringt, kann und will ich selbstverständlich hier dieses Tabu auch nicht antasten. Zum Glück hilft die bisherige Forschungstradition auch ohne Definition weiter. Bei Wirkungen denkt man sofort an Theorien und empirische Untersuchungen, die sich mit der generellen Frage beschäftigen, ob durch die Nutzung gewalthaitiger Medienangebote die Menschen aggressiver, ängstlicher oder gar gewalttätig gegenüber ihren Mitmenschen werden. Dazu existiert mittlerweile ein gutes Dutzend mehr oder weniger gut bestätigter Wirkungstheorien. Dies ist nicht direkt unser Thema. Indirekt aber schon, denn alle diese Studien und Theorien gehen von einem gewalthaitigen Medienangebot als Stimulus aus, dessen Gewaltpotenz erst einmal inhaltsanalytisch zu beschreiben war. In der öffentlichen Diskussion begnügte man sich oft bereits mit dieser Beschreibung und unterstellte sofort entsprechende Wirkungen.
Ein großer Teil unseres Wissens über die Welt beruht auf Sekundärinformation. In einem aufwendigen empirischen Forschungsprojekt wird untersucht, wie Medieninformation zum Bestandteil unseres Weltwissens wird. Dieser Bewußtseinsbildungsprozeß wird als aktive Informationsverarbeitung gesehen, bei der das Publikum unter den Bedingungen des Alltags diverse Informationen aus verschiedenen Quellen nutzt und zu einer subjektiven Realitätsvorstellung integriert. Neben vielen Teilbefunden zeigt sich generell: Medienwirkungen sind nur eine wichtige Vorgabe, aber kein Transport von Wirklichkeit über die Medien zum Publikum. Vielmehr transformieren, reduzieren und elaborieren die Menschen die Medienwirklichkeit nachhaltig nach ihren Strategien zu einer eigenen Wirklichkeit. Damit erscheint der implizite Anspruch fragwürdig, Medieninformationen sollten umfassend und analog memoriert werden, und die Unterstellung zumindest weitgehend obsolet, Medien könnten durch eine verzerrte globale Realitätsdarstellung analoge Bewußtseinsverzerrungen im Publikum hervorrufen.
Mediale Vereinigungsbilanzen
- 284 Seiten
- 10 Lesestunden
In dieser von der Universität Leipzig erstellten und von den drei mitteldeutschen Landesmedienanstalten SLM, MSA und TLM sowie dem MDR in Auftrag gegebenen Untersuchung wird im Teil 1 erstmals die Analyse des normalen Alltags der Fernseh- berichterstattung über Deutschland in ARD, ZDF, MDR, RTL und Sat.1 mit jener zu den Feier- und Gedenktagen 3. 0ktober, 9. Oktober und 9. November verbunden. Dabei geht es um die in den Programmen öffentlich-rechtlicher und privat-rechtlicher Fernsehveranstalter angebotene Inszenierung der Feiertage und die medial vermittelten Deutungsmuster von Friedlicher Revolution, Vereinigung und Transformation. In dem zweiten Teil wird anhand einer repräsentativen Stichprobe das nonfiktionale Angebot der ausgewählten Fernsehprogramme hinsichtlich inhaltlich-qualitativer und -quantitativer Merkmale, unter Beachtung ostdeutscher Themen, ausgewertet und verglichen. Der dritte Teil fasst erwartete wie unerwartete Ergebnisse aussagekräftig zusammen. Bereits erste Teilergebnisse, die im Mai 2011 beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland vorgestellt wurden, haben großes öffentliches Interesse gefunden. Mit der als Band 3 in der Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft der mitteldeutschen Landesmedienanstalten (AML) erschienenen Publikation kann sich jeder Interessierte einen Gesamtüberblick zur Thematik verschaffen und wird auf weitere interessante Aussagen im Detail treffen.
Empirisch-praktisch forschen
Anwendungsfelder der Kommunikations- und Medienwissenschaft
- 343 Seiten
- 13 Lesestunden
Die universitäre kommunikations- und medienwissenschaftliche Ausbildung richtet ihren Fokus häufig auf notwendige theoretische Grundlagenkenntnisse, ohne die eine forschungspraktische Auseinandersetzung mit Medien, ihren Inhalten sowie ihrer Nutzung und Wirkung nicht denkbar wäre. In dieser Festschrift, Hans-Jörg Stiehler zum 60. Geburtstag gewidmet, beschäftigen sich die Autoren, langjährige Weggefährten, Kollegen, Freunde und Schüler des Leipziger Professors für empirische Kommunikations- und Medienforschung, stattdessen überwiegend mit der praktischen Anwendung, den Deutungen und Reflexionen sowie konkreten Ergebnissen der Medienforschung. Es werden verschiedene Standpunkte und Sichtweisen auf die empirische Forschung vorgestellt und damit auch eine Reihe von praktischen Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Der Band richtet sich an alle, die Freude an empirisch-praktischer Forschung haben und dabei das theoretische Fundament nicht aus den Augen verlieren.
Problemstellung: Unterschiedliches Fernsehverhalten in Deutschland; Ostdeutschland im Fernsehprogramm; Fernsehrezeption in Ostdeutschland, Beziehungen zwischen Nutzungsdaten und Sendungmerkmalen