Die Cassirers haben die Kultur in Deutschland maßgeblich geprägt, vergleichbar nur mit der Familie Mann. Wohlstand durch Handel und Industrie ermöglichte ihnen Einfluss in Kunst, Philosophie, Pädagogik, Medizin, Literatur und Theater, bis sie von Hitler zur Emigration gezwungen wurden. Sigrid Bauschinger erzählt erstmals die Geschichte dieser außergewöhnlich begabten Familie. Ende des 19. Jahrhunderts erlebten die jüdischen Cassirers zwischen Breslau und Berlin einen rasanten Aufstieg. Max Cassirer ermöglichte mit seinem Vermögen die Gründung der Odenwaldschule, die bis 1933 von seiner Tochter Edith und ihrem Mann geleitet wurde. Anhand umfangreicher Archivmaterialien verfolgt Bauschinger die weitverzweigte, aber eng vernetzte Familie. Dabei begegnen wir bedeutenden Persönlichkeiten wie dem Philosophen Ernst Cassirer, dem Kunsthändler Paul Cassirer, seiner Frau Tilla Durieux, dem Verleger Bruno Cassirer, Rilkes Gönnerin Eva Cassirer und der in die Familie eingeheirateten Schriftstellerin Nadine Gordimer. Schließlich verfolgt Bauschinger den Weg der Cassirers ins Exil, das den meisten von ihnen das Überleben sicherte, die Familie jedoch über den gesamten Erdball verstreute.
Sigrid Bauschinger Reihenfolge der Bücher






- 2015
- 2006
Else Lasker-Schülers Werk liegt nun seit einigen Jahren in einer Kritischen Ausgabe vor, in deren Rahmen auch der erste Briefband inzwischen erschienen ist. Sigrid Bauschinger konnte auf diese und alle weiteren noch zu edierenden Briefe zurückgreifen und so aufgrund des umfangreichen, teilweise unbekannten Materials zeigen, unter welchen Bedingungen Lasker-Schülers Werk entstand. Nicht die zahllosen Anekdoten über ihre exzentrische Erscheinung, sondern tatsächliche Ereignisse machen das Leben dieser außerordentlichen Dichterin aus. Die poetische Kraft für ihr stark autobiographisch geprägtes Werk zog Else Lasker-Schüler aus ihren Wurzeln im assimilierten, liberalen jüdischen Bürgertum im westfälischen Elberfeld, wo sie 1869 zur Welt kam. Während ihrer ersten Ehe mit dem Arzt Berthold Lasker nahm sie in Berlin Zeichenunterricht und erlebte in fortschrittlichen literarischen und weltanschaulichen Kreisen ihre intellektuelle Befreiung. Mit ihrem zweiten Mann Herwarth Walden, dem Gründer des "Sturm", kämpfte sie an der Spitze der Avantgarde für die Moderne im Berlin der Kaiserzeit. Dabei stellte sie ihr untrügliches künstlerisches Urteil in Gedichten und Prosaportraits unter Beweis, die sie u.a. über Oskar Kokoschka, Franz Marc, Georg Trakl und Gottfried Benn verfaßte. Nach ihrer Scheidung von Walden lebte Lasker-Schüler als freie Künstlerin in Berlin. 1933 verließ sie Deutschland nach tätlichen Angriffen und emigrierte zunächst in die Schweiz. Die letzten Jahre bis zu ihrem Tod 1945 verbrachte sie in Jerusalem. Hier schrieb sie kostbare Liebesgedichte und ihr letztes Drama. Mit dem von ihr gegründeten Vortragskreis "Der Kraal" versuchte sie noch einmal, inmitten des von Aufständen zerrissenen Landes und angesichts des Untergangs ihrer Welt in Europa, einen neuen Freundeskreis um sich zu bilden. Seit vielen Jahren gilt Sigrid Bauschinger als eine der besten Kennerinnen des Werkes von Else Lasker-Schüler.
- 1991
Werke. Lyrik, Prosa, Dramatisches
- 526 Seiten
- 19 Lesestunden
- 1986