Diese interdisziplinäre - musikanalytisch ebenso wie psychologisch/ literaturwissenschaftlich fundierte - Arbeit setzt sich zum Ziel, einen bisher weitgehend unerforscht gebliebenen Aspekt musikalischen Komponierens zu untersuchen: den der textinterpretierenden Aussagekraft musikalischer Komponenten bezüglich einer gegebenen literarischen Vorlage. Anhand von Bergs Vertonung des Büchnerschen Wozzeckstoffes wird es unternommen, die verblüffende Kongruenz von psychologischer Bedeutungstiefe im dramatischen Text und deren musikalischer Umsetzung in den Strukturelementen der Komposition aufzuzeigen.
Siglind Bruhn Bücher






Ravels Klaviermusik
- 259 Seiten
- 10 Lesestunden
Das vorliegende Buch, Band II einer Trilogie zum Gesamtwerk von Maurice Ravel (1875-1937), widmet sich einer umfassenden Darstellung und Interpretation seiner Vokalmusik. Das erste Kapitel behandelt die elf separat veröffentlichten Klavierlieder, das zweite die sechs bedeutenden Liederzyklen (Épigrammes de Clément Marot, Shéhérazade, Histoires naturelles, Trois poèmes de Stéphane Mallarmé, Chansons madécasses und Don Quichotte à Dulcinée), das dritte die wichtigen Volksliedbearbeitungen.0 Das zentrale vierte Kapitel bietet detaillierte Analysen und Deutungsvorschläge für die zwei Opern L?heure espagnole und L?enfant et les sortilèges, unterstützt von einer Neuübersetzung der Libretti. Der kurze Epilog streift zwei Sonderformen des ravelschen Vokalschaffens: Gesang ohne Worte (Vocalise- étude en forme de habanera) und Gesang ohne Begleitung (Trois chansons für Chor a cappella). Fast 200 Notenbeispiele, alle vertonten Gedichte mit deutscher Übersetzung sowie zahlreiche teils farbige Abbildungen illustrieren die Kapitel
Dieses Buches widmet sich der Darstellung von fünf Liedsinfonien, die inhaltlich um die Themen Tod, Vergänglichkeit und Vergeblichkeit kreisen. Die Erläuterungen zu den Werken vermitteln zunächst Hintergründe zur Entstehung der Kompositionen. In den einzelnen Kapiteln folgen kurze Interpretationsvorschläge für das im Sinfoniesatz gesungene Gedicht und eine Beschreibung des musikalischen Geschehens sowie eventueller klanglicher Besonderheiten. Auffällige instrumentale Motive und rhythmische Muster werden mit Notenbeispielen illustriert. Abrundende Beobachtungen ermöglichen einen Überblick über Struktur und Verlauf des jeweiligen Sinfoniesatzes.0Das Zentrum jedes Kapitels bildet eine vollständige, ein- oder mehrseitige Abbildung von Melodie und Text des Gesangsparts. Diese Exzerpte aus der Partitur sind zum Mitlesen beim Anhören der Werke gedacht und sinngemäß gestaltet: Wo immer möglich, entspricht jede Notenzeile einem ganzen oder halben Vers. Einrückungen der Zeilen weisen auf strukturelle Entsprechungen, vertikal angeglichene Muster auf identische Rhythmen. Wo melodische Analogien wesentlich erscheinen, sind diese durch Markierungen gekennzeichnet. 0In anderer Hinsicht handelt es sich bei diesen Illustrationen allerdings tatsächlich um Exzerpte: Im Interesse der Übersichtlichkeit wird auf alle Angaben zu Tempo und Lautstärke sowie deren Veränderungen im Verlauf des Sinfoniesatzes verzichtet. Auch Taktangaben bezeichnen, wo sie verwendet werden, nur das Grundmetrum eines Satzes oder Abschnitts; Einschübe abweichender Takte werden nicht ausgewiesen. Vorzeichen eröffnen die Sätze Mahlers und wurden für vereinzelte ausdrücklich tonale Zeilen der späteren Werke hinzugefügt. Dagegen werden Versetzungszeichen in Abschnitten, deren Bezug auf eine bestimmte Tonart weniger ausgeprägt ist, wie in den dazugehörigen Partituren vor die betreffende Note gesetzt, mit Gültigkeit jeweils nur bis zum nächsten Taktstrich
Alban Bergs Liederzyklen und Kammermusik
Thematik, Struktur, Semantik
Das vorliegende Buch, Band III einer Buchtrilogie zum Schaffen von Maurice Ravel (1875-1937), widmet sich der detaillierten Darstellung und Interpretation seiner Orchester- und Kammermusik. Das erste Kapitel präsentiert zwei literarisch inspirierte Werke (die Ouvertüre Shéhérazade und die Ballettmusik Daphnis et Chloé), das zweite die drei sinfonischen Kompositionen mit Bezug zum Tanz (Rapsodie espagnole, die choreographische Dichtung La Valse und den berühmten Boléro), das dritte die Kammermusik für grössere Besetzungen (Streichquartett, Introduction et Allegro für Harfe mit Begleitung, Klaviertrio), und das vierte die späten Duos mit Violine (Sonate für Violine und Violoncello, Tzigane, Violinsonate Nr. 2). Der Epilog streift drei Sonderformen des ravelschen Instrumentalschaffens: die einsätzige und erst posthum veröffentlichte Violinsonate Nr. 1, die Hommage an den verehrten Lehrer (Berceuse sur le nom de Fauré) sowie "Fanfare?, Ravels Beitrag zur Gemeinschaftskomposition L'éventail de Jeanne. Ca. 200 Notenbeispiele und zahlreiche teils farbige Abbildungen illustrieren die Kapitel
Messiaens Klavierzyklus Vingt regards sur l'Enfant-Jésus von 1944 evoziert, mit der Verwendung des Wortes «Blicke», so etwas wie Vignetten um die Weihnachtskrippe. In zwanzig Szenen porträtiert der Komponist verschiedene Arten, auf das Jesuskind und das, was das Ereignis dieser Geburt symbolisiert, zu schauen. Das Spektrum reicht von Blicken real vorstellbarer Personen bis hin zu den Blicken von, in Messiaens Worten, «immateriellen und symbolischen Kreaturen». Die vorliegende Arbeit unternimmt eine detaillierte hermeneutisch-analytische Untersuchung der Vingt regards mit dem Ziel, eine stimmige Beziehung zwischen den Strukturelementen der musikalischen Sprache Messiaens und der in den ausführlichen Untertiteln und Vorbemerkungen jeweils verbal angesprochenen theologischen Bedeutungsdimensionen aufzuzeigen.
Der abschließende dritte Band der Buchtrilogie zum Gesamtwerk von Claude Debussy konzentriert sich auf seine repräsentativen Werke im Bereich der Kammer- und Orchestermusik. Die hierzu analysierten, interpretierten und in ihrem je eigenen kulturellen Kontext beleuchteten Werke sind zu fünf Kapiteln gruppiert, die durch äußere Merkmale ge- eint sind, gleichzeitig aber auch die Chronologie abbilden. Detailliert dargestellt werden die beiden frühen Meisterwerke: das Streichquartett von 1893 und das Prélude à l’après-midi d’un faune von 1894; die drei sinfonischen Triptychen: Trois nocturnes aus den Jahren 1897-99, La mer. Trois esquisses symphoniques pour orchestre, entstanden 1903-05, und Images pour orchestre, komponiert im Verlauf der Jahre 1905-12; zwei konzertante Auftragsarbeiten: Danses sacrée et profane für Harfe und Streicher (1904) und Première rapsodie für Klarinette und Klavier (1910); drei für die Bühne konzipierte Werke, die vor allem im Konzertsaal weiterleben: Le martyre de saint Sébastien (1911), Jeux (1912-13) und Syrinx (1913); und die Kammermusikwerke der letzten Jahre: die Sonate für Violoncello und Klavier (1915), die Sonate für Flöte, Viola und Harfe (1915) und die Sonate für Violine und Klavier (1917).
Claude Debussy, dessen Todestag sich in diesem März zum 100. Mal jährt, gehörte im Fin de siècle-Paris zu einem von Dichtern geprägten Kreis, der sich regelmäßig im Cabaret Le Chat Noir und bei Mallarmés Dienstags-Soiréen traf. Hatte Debussy als Student poetische Texte aus der Zeit seiner Eltern und Großeltern vertont, so wandte er sich später vor allem den Dichtungen dieser Zeitgenossen zu. Die Vokalmusik, die in den 30 Jahren zwischen 1885 und 1915 entstand, zeichnet den Weg einer kompositorischen Entwicklung nach, die besonders nach der Begegnung mit dem Werk Paul Verlaines durch das Streben nach Freiheit von überkommenen Konventionen bestimmt war. Das vorliegende Buch, Band II einer Trilogie zum Gesamtwerk von Debussy, bietet Hintergründe, Analysen und Interpretationen zu neun großen Vokalzyklen – Ariettes oubliées, Cinq poèmes de Charles Baudelaire, Trois mélodies de Verlaine, Fêtes galantes I + II, Proses lyriques, Trois chansons de Bilitis, Trois ballades de François Villon und Trois poèmes de Stéphane Mallarmé – ergänzt um die 1887-1888 entstandene Kantate La damoiselle élue und Debussys 1902 vollendete einzige Oper Pelléas et Mélisande.
Debussys Klaviermusik, hauptsächlich zwischen 1888 und 1915 entstanden, umfasst 14 Zyklen und 25 Einzelstücke. 29 Werke sind für Solo und 10 für zwei Pianisten konzipiert. Obwohl die Stücke eine Aufführungsdauer von zwei bis sechs Minuten haben, machen sie vollgültige Aussagen. Die Titel sind faszinierend und beziehen sich auf Tänze oder Charakterstücke wie Menuet, Valse und Nocturne. Viele Stücke sind durch Gedichtzeilen oder programmatische Assoziationen gekennzeichnet, wobei Debussy oft wollte, dass diese nicht als traditionelle Titel verstanden werden. In den Préludes stehen die Titel unter dem letzten Notensystem, was darauf hindeutet, dass Debussy möglicherweise zuerst die Musik und dann die Inspiration für die Titel entwickelte. Diese verbalen Zusätze bieten wichtige Einblicke in die Inspirationsquellen von Debussys Kunstverständnis. Betrachtet man seine Anspielungen auf visuelle und poetische Bilder im Kontext der Musik, entdeckt man bedeutende und oft bezaubernde Beziehungen. In der künstlerischen Atmosphäre des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, geprägt von Dichtern wie Verlaine und Mallarmé, fand Debussy eine Quelle der Inspiration. Er sammelte Drucke und Kunstwerke, die heute im “Maison natale Claude Debussy” in Saint-Germain-en-Laye ausgestellt sind. Dieser Band einer Trilogie widmet sich chronologisch Debussys größeren Klavierwerken und deren außermusikalischen Inspirationen, einschließlich bildender Kunst u