Hans Ulrich Schwaar Bücher






Farinet war eine herausragende Figur des Schweizer Wallis, ein gesellschaftlicher Außenseiter, Freiheitsheld, Goldgräber, Falschmünzer, der sich 'Freiheit über alles – auch gegen das herrschende Gesetz' herausnahm. Der Westschweizer Autor Charles Ferdinand Ramuz hat mit dem Roman 'Farinet' dem kontroversen Volkshelden ein bleibendes Denkmal gesetzt. In diesem Buch von H. U. Schwaar geht es auch um Freiheit, persönliche, physische, psychische. Es geht um die Freiheit des Denkens und des Handelns, um die Freiheit dem Staat, dem Volk, dem Mitmenschen gegenüber. H. U. Schwaar, der C. F. Ramuz' Roman ins Berndeutsche übersetzt hat, fand in Lappland mehrere, auch ganz spezielle Farinets. Ohnehin fühlt sich der Autor selbst mit diesem Freiheitshelden wesensverwandt. Die zum Teil sehr persönlichen Aufzeichnungen, die auch in die Schweiz während des zweiten Weltkrieges zurückblicken, waren von H. U. Schwaar ursprünglich als Vermächtnis an seine Freunde gedacht. Seine Freunde aber denken, dass dieses schöne und nachdenkliche Buch auch einem weiteren Kreis Anregung und Freude sein soll.
'Geheimnisvoller Norden' sollte ursprünglich der Ergänzungsband zur Trilogie mit den Büchern 'Tundra, Sumpf und Birkenduft' – 'Am Rande der Arktis' – 'Näkkälä' werden. Geheimnisvolle Geschichten und Ereignisse kommen hier dazu – doch insgesamt ist dieses Buch die Quintessenz von Schwaars Leben mit den Samen geworden. Kurz, klar und fesselnd erhalten wir ein Bild von einer kriegslosen, gut 'funktionierenden' Lebenskultur, die Gefahr läuft, leise und ohne großes Aufsehen in eine gesichtslose Globalkultur überzugehen – also zu verschwinden. Viele Fotos aus Lappland, insbesondere von dem Phänomen Nordlicht, bereichern dieses nicht nur für Liebhaber des Hohen Nordens unentbehrliche Buch.
'Sápmi' ist ein unübersetzbares Wort – es umfasst alles, was den Samen lieb, wertvoll und unverzichtbar ist: ihr Volk, das Land, die Kultur. Die Samen sind die Ureinwohner Skandinaviens und von Teilen Russlands; sie leben in der letzten Wildnis Europas, und ihre Kultur entwickelte sich so unkriegerisch wie nur möglich – eine Nomadenkultur, die sich wie viele andere aufzulösen droht. Die Welt der Samen ist eine sehr naturnahe, die immer wieder durch übermächtige Figuren und Wesen verunsichert wird. Die Kämpfe und die Leidensgeschichten werden in lapidarer, nackter Sprache geschildert, das Glück wird beschworen, die Sonne wird innig verehrt, die Naturgewalten drohen die kleinen Schneemenschen oft fast zu erdrücken, das Essen fällt ihnen nur ausnahmsweise in den Mund. Glücklicherweise haben Wissenschaftler und Sammler die mündlich überlieferten Sagen und Mythen gesammelt und in schwedischen, russischen und norwegischen Ausgaben der Nachwelt erhalten; hier ist eine Auswahl aus diesen Sammlungen. 'Diese Mythen und Sagen haben eine eigene, starke Faszination; kaum jemand wird sich ihr entziehen können.'
H. U. Schwaar ist einer der wenigen wirklichen Kenner des ehemaligen Nomadenvolkes des Samen in Lappland. Seit Jahrzehnten verbringt er mehr als die Hälfte der Zeit im Hohen Norden, lebt bei und mit den Samen, kennt ihre Sorgen und Freuden, ihre Arbeit und ihre Feste – und auch die Bedrohungen durch die Stattsapparate. Ob realistische Beschreibungen der Rentiermarkierungen, ob Skitrekking mit Touristen, ob Eindrücke vom farbig prächtigen Herbst oder von stillen, eisigen Wintern – immer gibt H. U. Schwaar seine Erlebnisse unverfälscht, spannend und lehrreich weiter, an uns, die im Begriff sind, die letzten Wildnisse zu zerstören, die indigenen Völker 'aufzunehmen' oder kaputtgehen zu lassen.