Die Natur um uns ist reich an Farben, und der Mensch hat seit Jahrtausenden versucht, diese farbige Welt darzustellen. Von prähistorischen Felsmalereien bis hin zu den glühenden Farben der Glasfenster romanischer und gotischer Kathedralen spiegelt sich die Vielfalt in der Kunst wider. Die Werke von Giotto, Turner und Segantini zeigen zarte Farbtöne, während die Moderne mit kräftigen Farbtupfern experimentiert. Beim Vergleich älterer Landschaftsdarstellungen, etwa aus dem Mittelalter, wird deutlich, dass unsere zivilisierte Welt an Farben verloren hat und grauer geworden ist. Dies liegt an der Vielzahl von Menschen, die auf ihre Weise leben oder überleben möchten. Dennoch bieten Schmetterlinge, Blumen und der Himmel immer wieder neue, faszinierende Farbenspiele. Der Sonnenaufgang und -untergang sind überreich an Farben, jeder Abend und Morgen bringt Überraschungen. Die Abenddämmerung fasziniert mit ihrem Farbwechsel und den vielen Nuancen, bis die Farben des Himmels dem Nachthimmel mit seinen Sternen weichen. Der Farbeindruck, den unser menschliches Auge vermittelt, ist unvergleichlich und zeugt von der Kunst der Wahrnehmung und Beobachtung.
Kurt Bullrich Reihenfolge der Bücher


- 1982