Die Vorträge von Martin Heckel, die anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums 2017 gehalten wurden, analysieren die historischen und systematischen Aspekte der Reformation. Sie beleuchten die situativen Einflüsse auf Luthers Äußerungen und die logische Konsistenz seiner theologischen Positionen. Zudem wird die langfristige Wirkung der Reformation auf das deutsche Staatskirchenrecht thematisiert, das sich seit der Weimarer Reichsverfassung von 1919 zu einem säkularen, pluralistischen System entwickelt hat, welches religiöse Vielfalt schützt.
Martin Heckel Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 2016
Martin Luthers Reformation und das Recht
Die Entwicklung der Theologie Luthers und ihre Auswirkung auf das Recht unter den Rahmenbedingungen der Reichsreform und der Territorialstaatsbildung im Kampf mit Rom und den "Schwärmern"
Die Entwicklung des evangelischen Kirchenrechts und des Staatskirchenrechts in Deutschland seit Beginn der Reformation ist nur aus der steten Wechselwirkung der juristischen Probleme und Dynamik mit ihren theologischen und politischen Ursachen und Folgen zu erfassen. Erst durch ihre Umsetzung in Rechtsformen führen die geistigen und gesellschaftlichen Kräfte und Bewegungen zur umwälzenden Veränderung oder beharrlichen Verfestigung ihrer Epoche. Durch seine rechtshistorischen Aspekte und Analysen will dieses Werk auch den theologischen und historischen Nachbardisziplinen dienen, auf deren Vorarbeiten es fußt. Es ist problemgeschichtlich ausgerichtet. Es sucht die Entstehung und Wandlung der rechtlichen Institutionen aus den geistlichen und weltlichen Ursprüngen, die dem modernen Empfinden fremd geworden sind, verständlich zu machen und zugleich das Bewußtsein der Kontinuität zu stärken, die unsere pluralistische Geisteswelt und Rechtsordnung mit ihren geschichtlichen Wurzeln verbindet und bis heute prägt und bedingt. Es erstrebt keine handbuchartige Vollständigkeit. Manche Phänomene werden daher detailliert in Nahsicht, andere distanziert im Überblick behandelt. (Aus dem Vorwort)
- 2013
Der Band VI von Martin Heckels Gesammelten Schriften beleuchtet die Auswirkungen der Reformation auf das Kirchenrecht sowie das Reichs- und Staatskirchenrecht in der Neuzeit. Er behandelt Themen wie den Reformprozess, die Ursprünge der Religionsfreiheit und die Konfessionalisierung im 16. Jahrhundert. Zudem wird die Verantwortung des modernen Verfassungsstaats in Bezug auf religiöse Neutralität und die Reform des Religionsunterrichts thematisiert. Der Autor präsentiert eine interdisziplinäre Analyse der rechtlichen Entwicklungen und deren politische, theologische und gesellschaftliche Hintergründe.
- 2007
Vom Religionskonflikt zur Ausgleichsordnung
Der Sonderweg des deutschen Staatskirchenrechts vom Augsburger Religionsfrieden 1555 bis zur Gegenwart
- 135 Seiten
- 5 Lesestunden
- 2006
Das Fiskuserbrecht im internationalen Privatrecht
- 243 Seiten
- 9 Lesestunden
Das Fiskuserbrecht wirft im Internationalen Privatrecht gewisse Schwierigkeiten auf. Ist der Nachlass, auf den der Fiskus zugreifen möchte, in einem anderen Staat als dem Heimat- oder Domizilstaat des Erblassers belegen, können Qualifikation und Anwendung des Fiskuserbrechts, mithin der Zugriff selbst fraglich sein. Ursache ist die unterschiedliche, das heißt entweder aneignungs- oder aber erbrechtliche Ausgestaltung des Fiskuserbrechts in den jeweiligen nationalen Rechten. Wenig bekannt ist, wie einzelne Rechtsordnungen ihr Fiskuserbrecht im nationalen Recht ausgestaltet haben und wie sie das Fiskuserbrecht auf kollisionsrechtlicher Ebene handhaben. Martin Heckel geht auf wesentliche Rechtsordnungen ein und beleuchtet deren Sach- und Kollisionsrecht. Seine rechtsvergleichende Analyse zeigt, dass bisher keine befriedigende Lösung für Fälle gefunden worden ist, in denen ein Fiskuserbrecht im Ausland geltend gemacht wird. Das benachteiligt insbesondere die Gläubiger des Erblassers. Zur Abhilfe entwickelt er eine eigene Rechtsnorm, die materiell- und kollisionsrechtliche Interessen berücksichtigt sowie zu einer vorhersehbaren und widerspruchslosen Bestimmung des zugriffsberechtigten Staates führt. Diese Norm könnte als Bestandteil eines künftigen europäischen Erbkollisionsrechts umgesetzt werden.
- 2004
Der Band V der Gesammelten Schriften von Martin Heckel behandelt die Verfassungsgeschichte und Kirchengeschichte Deutschlands seit der Glaubensspaltung sowie das Kulturverfassungs- und Staatskirchenrecht. Heckel analysiert die Entwicklung der Rechtsformen in Staat und Kirche, beleuchtet die Wechselwirkungen politischer, theologischer und sozialgeschichtlicher Faktoren und vertieft die Dogmatik des geltenden Rechts durch historische Perspektiven. Zudem wird der Übergang vom Christlichen Staat zu modernen pluralistischen Rechtsformen thematisiert, insbesondere in Bezug auf die Freiheit und Neutralität des staatlichen Rechts im Kontext theologischer Wissenschaft und Religionsunterricht.
- 2002
Das Schwinden der Volkskirchenstrukturen, besonders in den neuen Bundesländern, die Immigration von Millionen von Muslimen, aber auch unübersehbare Änderungen des kultur- und kirchenpolitischen Klimas und die Herausforderung durch das alternative Lehrfach LER in Brandenburg haben den Religionsunterricht zu einem umstrittenen kulturpolitischen Thema werden lassen. Martin Heckel widmet sich der Rechtsgestalt, Funktion und Legitimität des Religionsunterrichts seit dem epochalen Umbruch vom christlichen Obrigkeitsstaat zur pluralistischen Demokratie. Das Thema wird mit Blick auf den institutionellen Ausgleich der säkularen und religiösen Freiheitsstrukturen bzw. der positiven und negativen Religionsfreiheit sowie angesichts der Weltlichkeit und Neutralität des freiheitlichen Kulturstaates untersucht. Zugleich befaßt sich der Autor mit der Sonderstellung des Religionsunterrichts gegenüber den 'weltlichen' Unterrichtsfächern und der Problematik seiner Ersetzung durch eine säkulare Religionskunde. Martin Heckel bietet in diesem Band Argumente für die Erhaltung des christlichen Religionsunterrichts gegen seine Ersetzung durch Religionskunde und unterstützt zugleich die Bemühungen um die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts nach dem klassischen Modell des Art. 7 III GG.
- 1998
Das Land Brandenburg hat als einziges Bundesland in Deutschland den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen abgeschafft und durch einen bekenntnislosen Pflichtunterricht in „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ (LER) ersetzt, der von Lehrern ohne religiöse Bindung erteilt wird. Diese Regelung eliminiert den Religionsunterricht gemäß dem Bekenntnis der Schüler und Eltern und ersetzt die traditionelle Kooperation zwischen Staat und Kirchen durch eine strikte Trennung. Die Vorgaben haben ihre Wurzeln im Recht der sowjetischen Besatzungszone und der DDR und werfen zahlreiche verfassungsrechtliche Fragen auf, die auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts warten. Insbesondere ist zu klären, wie der Staat seinen Erziehungsauftrag in religiös qualifizierten Bereichen erfüllen kann und welche Konsequenzen sich aus dem Zusammenhang von Religionsfreiheit und Religionsunterricht ergeben. Zudem stellt sich die Frage, inwieweit die Kulturkompetenz der Länder durch die Bundesverfassung beschränkt ist und ob die „Bremer Klausel“ auch für östliche Bundesländer gilt. Es bleibt zu untersuchen, ob LER als Pflichtunterricht in den Schutzbereich der Religionsfreiheit eingreift und unter welchen Bedingungen eine Befreiung von LER möglich ist. Auch die Bedeutung von Trennung, Neutralität, Säkularität und Pluralismus im schulischen Kontext ist von zentraler Bedeutung.
- 1995
Die deutsche Einheit als Verfassungsfrage
- 46 Seiten
- 2 Lesestunden