Anfang der 80er Jahre begann Thomas Hauschild seine ethnologische Feldforschung in Ripacandida / Lukanien. Die „magischen“ Strukturen sind so stark, dass sie als elementare Form des religiösen Lebens noch bis heute weiter bestehen. Hauschilds ethnologische Studie wird zur Kirchen- und Kulturgeschichte. Denn die Kirchenväter müssen sich immer wieder mit den mächtigen traditionellen Riten des Lebens und Sterbens auseinandersetzen. Hauschild deckt auch die Machtstrukturen hinter den Praktiken der Heilerinnen und Heiler auf: Die Eliten beziehen ihre Macht vor allem aus den Anstrengungen der Frauen.
Thomas Hauschild Bücher






Inspecting Germany
- 568 Seiten
- 20 Lesestunden
Weihnachtsmann
- 383 Seiten
- 14 Lesestunden
Woher kommt der Weinachtsmann? Eine wissenschaftliche Detektivgeschichte »Weihnachtmann«, »Nikolaus«, »Santa Claus« – um diese harmlosen Figuren gibt es oft Streit. Die einen glauben zu wissen, welcher der »Richtige« ist, andere kritisieren den Weihnachtskonsum als unchristlich. Alle reden vom Weihnachtsmann, aber nur eine kleine Minderheit glaubt an ihn – die Kinder. Schaut man jedoch die Rituale und Bilder der euroamerikanischen Weihnacht von außen an, überrascht die spektakuläre, für jeden schnell nachprüfbare Ähnlichkeit des Weihnachtsmannes zu verwandten Figuren in Asien wie der chinesische »Gott des langen Lebens« oder der mongolische »Weiße Alte«. Der Religionsforscher Thomas Hauschild ist ihnen allen begegnet, hat sie gesammelt, vermessen und verglichen. Und er bringt uns bei, diese winterlichen ewigjungen Eremiten als Leitbilder eines weltweiten Klima- und Familienkultes der Zukunft zu begreifen.
Ritual und Gewalt
Ethnologische Studien an europäischen und mediterranen Gesellschaften
- 258 Seiten
- 10 Lesestunden
Der Mord an einem älteren Pfandleiher erregt die Öffentlichkeit in der Stadt. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden. Doch dem Anwalt Dismas Hardy kommt diese Eile seltsam vor, zumal er den mutmasslichen Täter persönlich kennt. Es ist für ihn eine Frage der Ehre, dass er seine Verteidigung übernimmt.
Von Vogelmenschen, Piloten und Schamanen
Kulturgeschichte und Technologien des Fliegens
- 136 Seiten
- 5 Lesestunden
Alle Menschen können fliegen. Warum haben die westlichen Technologien den Menschheitstraum nicht erfüllt? Surfen und Gleitschirmfliegen, Rausch und Tanz verschaffen uns weiterhin Erlebnisse, welche Flugzeuge nicht immer bieten. Unsere Gehirne können sich selbst und ihre Umgebung schwebend erschließen. Diese Konstante erlaubt es allen Menschen, vom Flug zu träumen, Sachen zu werfen oder selbst zu fliegen. Mittels unserer Fähigkeit, Räume, Situationen und Landschaften von oben zu erfahren, gelingt es, den Traum vom Fliegen zu träumen – und damit den Wesen nah zu kommen, die leichter sind als Luft. Jedes gesellschaftliche System muss mit dem Erfindungsreichtum rechnen, der sich immer dann einstellt, wenn es um das Abheben geht. Ob militärisch oder nachhaltig, fantastisch oder real – der Traum vom selbstbestimmten Flug ist vom Menschsein nicht zu trennen. Dafür sorgen schon die drei Bogengänge im Innenohr, mit denen Zweibeiner die Balance im Raum halten. Gerät sie durcheinander, folgen Ohrensausen, Schwindel oder, im besten Fall, Glücksgefühle des Schwebens.
Lebenslust und Fremdenfurcht
Ethnologie im Dritten Reich
Gegenstand dieses Bandes ist eine Art »Traumdeutung« der deutschen völkerkundlichen Schriftstellern vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Unter anderem geht es um die Völkerkundler Leo Frobenius und Wilhelm E. Mühlmann, das Problem der Vielzwecke naturwissenschaftlicher Ideen und die Last der Vergangenheit in der modernen Ethnologie.
Reich illustrierter Ausstellungskatalog mit Kommentaren und Auszügen aus historischen Traktaten über Hexenwesen, Hexen als medizinkundige Frauen, Hebammen und Ärztinnen.


