Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen
Eine Einführung






Eine Einführung
Zur Ökologie lebensgemeinschaftlicher und individueller Existenz
Wirtlich können Lebensverhältnisse heißen, die günstig sind für unser Dasein wie auch für den Erhalt der Natur. Sie sind im ökologischen Sinne Existenzbedingungen. Wie wirtliche Verhältnisse sozial und wirtschaftlich zustande kommen und nachhaltig sein können, wird unter Leitbegriffen gemeinschaftlicher und individueller Haushaltung und Versorgung erörtert und humanen Akteuren als Gestaltungsaufgabe zugeschrieben. Vielseitig diskutiert wird die Funktion des ökologischen Wirts, der angesichts der kritischen Entwicklungen in der Umwelt daran mitwirkt, dass soziale und natürliche Verhältnisse im eigenen Lebenskreis und in globalen Zusammenhängen wirtlich werden und wirtlich bleiben.
Zur Ökologie sozialer und ökonomischer Daseinsgestaltung
Die Notwendigkeit, in der globalen Krise verantwortungsvoll zu wirtschaften, steht im Mittelpunkt des Buches. Es wird ein vielschichtiger Zusammenhang zwischen Sorgen und Wirtschaften aufgezeigt, der soziale Versorgung, staatliches Handeln und Unternehmensverantwortung umfasst. Alle Akteure sind dabei gefordert, innerhalb ökologischer Grenzen zu agieren und zur Entwicklung beizutragen, die sowohl lokal als auch global dem Leben dient.
In einer verdichteten Darstellung wird die Entwicklung sozialer Betätigung und ihrer Professionalisierung beschrieben – von den Gesellschaften der Aufklärung über soziale Bewegungen und Antworten international auf die soziale Frage in öffentlicher und freier Armenpflege und die Entfaltung von social work hin zu seinen Ausprägungen im Wohlfahrtsstaat unter Bedingungen des sozialen und globalen Wandels.
Gesellschaftliche Steuerung im westöstlichen Vergleich
In der Welt bewähren und wandeln sich Haus und Staat als Basisinstitutionen menschlichen Zusammenlebens. Sie sind auf einer ökotheoretischen Grundlage Gegenstand einer vergleichenden Studie. Im globalen Rahmen haben sich in Haus und Staat die Modi gesellschaftlicher Steuerung unterschiedlich entwickelt. In ihnen und mit ihnen wird Ordnung in der Welt und für die individuelle und gemeinsame Lebensführung geschaffen. Mit den institutionellen Handlungsrahmen Haus und Staat in der Welt sind Weisen der Daseinsgestaltung entfaltet, die einander in ihrer europäisch-okzidentalen und ostasiatischen Ausformung gegenübergestellt werden: Ihre Diskussion erfolgt entlang der altgriechischen Grundbegriffe und Denkformen des Oikos , der Polis und des Kosmos einerseits und der altchinesischen Kategorien jia, guo und tianxia andererseits. Sie werden mit ihren ethischen, politischen und ökonomischen Bezügen in ihrer traditionellen und gegenwärtigen Bedeutung und auf ihre ökologische Zukunftsfähigkeit hin erörtert. Erkenntnisleitend ist das Interesse an einer diskursiven Verständigung über nachhaltig lebensdienliche Ordnungen angesichts globaler Herausforderungen.
Die ökosoziale Theorie in Revision
In der Wissenschaft der Sozialen Arbeit gibt es verschiedene Ansätze der Erklärung, womit das sozialberufliche Handeln beschäftigt ist, wie es verfasst ist und worauf es sich auszurichten hat. Dazu gehört seit nun etwa 40 Jahren die ökosoziale Theorie. Sie stellt eine konzeptionelle Grundlegung Sozialer Arbeit dar, die vom Haushalt gemeinsamen Lebens und seinem Unterhalt ausgeht. Vor dem Hintergrund der andauernden Diskussion um die theoretische Grundlegung Sozialer Arbeit unterzieht der Autor den von ihm entwickelten ökosozialen Ansatz einer Revision.
Gesundheitswirtschaft im Rahmen sozialer Versorgungsgestaltung
Die Gesundheitswirtschaft expandiert. Mit ihrem Wachstum ist die Versorgung jedoch noch nicht bedarfsgerecht und sozial wie wirtschaftlich angemessen gestaltet. Ihre Steuerung erfolgt in einem Rahmen, in dem neben den Gesundheitsunternehmen die öffentlichen Gewährleister, zivile Stakeholder und die Nutzer in eigener Sorge wirken. Die Bewirtschaftung dieses Zusammenhangs wird in den Beiträgen des Buches praxisbezogen unter Gesichtspunkten sozialer Wohlfahrt, vernetzter Versorgung, der staatlichen und kommunalen Daseinsvorsorge und dezentraler sozialräumlicher Kooperation behandelt. Herangezogen werden die gesundheitsökonomische und die sozialwirtschaftliche Theorie und beleuchtet wird die Lehre in den einschlägigen Studiengängen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft und ihres Managements. Mit seinem Erscheinen in der Reihe „Gesundheit. Politik – Gesellschaft – Wirtschaft“ (hrsg. von E.-W. Luthe und J. N. Weatherly) steht das Buch für die wachsende Erkenntnis, Gesundheitspolitik als interdisziplinäre Aufgabe zu betrachten.
Das Versorgungssystem des Sozial- und Gesundheitswesens erfüllt seine Funktion nicht ohne Mitwirkung seiner Nutzer. Sie bewirken ihr Wohlergehen und überwinden ihre Probleme im Leben ohnehin größtenteils selber. Darauf kann sich die organisierte Versorgung in ihrer Ökonomie einstellen. In der Theorie der Sozialwirtschaft besteht ein Erkenntnisinteresse am wohlfahrtsbezogenen Zusammenwirken selbstbestimmter Lebensführung und personenbezogener Sozialleistungen, am Verhältnis von individueller Daseinsvorsorge und öffentlicher Daseinsvorsorge. Untersucht werden die Entwicklung von Verwirklichungschancen und von Kompetenz insbesondere auf Gebieten der Bildung, der Gesundheit und der sozialen Beziehungen in ihrer ökonomischen Bedeutung.
Stand und Perspektiven in der Praxis
Case Management findet zunehmend Anwendung im Sozial- und Gesundheitswesen, um Abläufe zu verbessern, Beteiligte zu vernetzen, Kooperationen zu fördern und Kosten zu senken. Experten aus Praxis und Wissenschaft teilen in diesem Werk ihre Erfahrungen und bieten nützliche Handlungsanleitungen zur Umsetzung. Es wird der aktuelle fachliche Stand des Case Managements in verschiedenen Bereichen im deutschsprachigen Raum beleuchtet. Neben der etablierten Praxis in der Sozialen Arbeit, Beschäftigungsförderung, Pflege, Krankenhaus, Pädiatrie, Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen, Altenarbeit und Jugendhilfe werden auch neue Anwendungen im Strafvollzug und in der Migrationsberatung vorgestellt. Die Beiträge behandeln sowohl das Programm und die Handlungsstrategie des Case Managements als auch das operative Vorgehen in den jeweiligen Versorgungsbereichen. Best Practices werden aufgezeigt, ebenso wie die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um das neue Verfahren in bestehende Strukturen zu integrieren. Die 3. Auflage berücksichtigt die jüngsten Veränderungen im Sozial- und Gesundheitswesen, die durch die Novellierung von Gesetzen wie den Pflegestärkungsgesetzen und dem Versorgungsstärkungsgesetz entstanden sind. Die Erwartungen an das Case Management sind eng verknüpft mit den Anforderungen an eine sektor- und fachgebietsübergreifende Versorgung sowie an vernetztes Arbeiten in den Diensten am Menschen.
Das Grundlagenwerk bietet eine umfassende und fundierte Darstellung der Entwicklung sozialer Betätigung – in diesem Band von der Aufklärung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und den Anfängen der beruflichen Sozialarbeit. Beschrieben werden gesellschaftliche Bewegungen, Denken, Politik und Praxis in Beantwortung der sozialen Frage: Wie sind Armut und Elend, Ungerechtigkeit und Benachteiligung in den Umbrüchen der Zeit zu bewältigen? Mit der Beschreibung der Genese, der Regelung und der Organisation von Abhilfen wird die Evolution Sozialer Arbeit in den historischen Zusammenhang der gesellschaftlichen Entwicklung eingeordnet.