André Gide Bücher
André Gide war ein französischer Autor, dessen Werk sich vom Symbolismus bis zum Antikolonialismus erstreckte. Seine Fiktion und autobiografischen Werke legen den Konflikt zwischen seiner Erziehung und gesellschaftlichen Zwängen offen. Gides Werk erforscht Freiheit und Selbstermächtigung angesichts moralistischer Einschränkungen, angetrieben von seinem Streben nach intellektueller Ehrlichkeit. Seine selbsterforschenden Texte spiegeln die Suche nach authentischer Identität wider, die alle Aspekte der eigenen Natur umfasst, ohne dabei Werte zu kompromittieren.







- In den Fallstricken des Lebens und des Erzählens Paris um 1900: Drei junge Gymnasiasten suchen das Leben jenseits der großbürgerlichen Fassade ihrer Elternhäuser. Die Welt der Literatur und Kunst, der Verführung und homosexuellen Erotik erwartet sie, und sie verstricken sich zunehmend in einem Geflecht aus Täuschung, Falschheit und Manipulation. So vertrackt und wendungsreich wie die Handlung dieses Romans ist seine literarische Form, denn er spielt virtuos mit den verschiedensten Erzählverfahren. Der Literaturnobelpreisträger André Gide hat mit den 1925 erschienenen Falschmünzern ein zeitloses Meisterwerk der modernen Literatur geschaffen. 
- Schwurgericht- 343 Seiten
- 13 Lesestunden
 - Er ist schon 45 Jahre alt, ein Sohn aus reichem bürgerlichen Haus. Was tut er eigentlich? Er schreibt. Zu großem Ruhm hat er es nicht gebracht. Nur die Eingeweihten des Pariser Literaturbetriebes wissen, daß er hochbegabt ist, homosexuell, Ästhet und Zyniker, Hedonist und Puritaner zugleich, stets von einem skandalösen Hauch umwittert. Eines Tages im Jahr 1912 erreicht ihn ein amtliches Schreiben: er wird als Geschworener vorgeladen, ein Ehrenamt, das man nicht ausschlagen kann. Das Schwurgericht von Rouen hat mit Totschlägern, Dieben und Betrügern zu tun. Die Begegnung mit diesen Leuten schockiert den Dandy und weckt seine Neugier; die Heuchelei und die Selbstgerechtigkeit des Justizapparates empören ihn. Er schreibt einen Rechenschaftsbericht über seine Erfahrungen, halb Tagebuch, halb Reportage. Das Verbrechen fasziniert und beunruhigt ihn. 
- Thema dieses schmalen Werks ist die Selbstfindung eines schwärmerischen jungen Mannes und sein Zurückfinden in die reale Welt. Eine großartig erzählte psychologische Charakterstudie, die auch gerade ein jüngeres Publikum begeistern kann. Gérard Lacase besichtigt mit zwei Freunden die Ruine von Schloß Quartfourche und nimmt dies zum Anlass, die Geschichte des Ortes zu erzählen, die gleichzeitig ein Stück seiner eigenen ist. 25 Jahre ist es her, dass sich der Protagonist für eine Woche zu Forschungszwecken auf den Landsitz begeben hatte. Entgegen seiner Erwartungen ist das Leben der seltsamen Schlossgesellschaft eintönig, ohne Zerstreuung, und läuft jeden Tag genau gleich ab. Schon im Begriff seinen Aufenthalt früher abzubrechen, stößt er auf ein Portrait von Isabelle, der Mutter des behinderten Jungen Casimir. Dieser Anblick fesselt ihn so, dass er sich entschließt zu bleiben. Er versucht alles über diese Frau, die ihren Sohn verlassen hat, herauszufinden und verliebt sich in ein Konstrukt seiner Phantasie, das ihn auch nach seiner Rückkehr in Paris nicht ganz loslässt. Erst ein Jahr später begegnet er Isabelle zum ersten Mal. Er bringt sie dazu, ihr Geheimnis zu lüften, was sein Traumbild in Sekundenschnelle zerbrechen lässt - 'Kein Wort des Bedauerns, außer für sich selbst!' hat die Frau übrig, die auf dem Portrait so zart und zerbrechlich wirkte und letztendlich nur Unglück über ihre Familie gebracht hat. 
- Der schlechtgefesselte Prometheus. Und andere Erzählungen- 238 Seiten
- 9 Lesestunden
 - Der vierte Band der neuen Gide-Edition bei dtv umfasst die Erzählungen Die Reise Urians, Der Liebesversuch, Paludes und Der schlechtgefesselte Prometheus. Sie zeigen Gides satirischen Humor und Experimentierfreude, die ihn zu einem bedeutenden Pionier der Moderne machen. 
- »Ich weiß im übrigen, wie sehr ich mir damit schade, dies und alles folgende zu erzählen; ich sehe voraus, wie man es gegen mich wird verwenden können. Aber mein Bericht hat nur Sinn, wenn er der Wahrheit entspricht.« André Gide In dieser autobiographischen Schrift schildert André Gide mit großer Offenheit seine ersten Lebensjahrzehnte: die Kindheit im streng puritanischen Elternhaus, die Zeit in den literarischen Zirkeln von Paris, schließlich die entscheidende Reise nach Nordafrika im Jahr 1893. Hier wird sich Gide seiner Homosexualität bewusst, löst sich aus den Konventionen seiner Erziehung und beginnt ein freies, selbstbestimmtes Leben. Dieser Selbstbericht löste bei seinem Erscheinen im Jahr 1920 heftige Reaktionen aus. Dem heutigen Leser zeigt das Lebenszeugnis des scharf beobachtenden, sich selbst gegenüber schonungslos aufrichtigen Individualisten den Autor als einen bedeutenden Wegbereiter der Moderne. 


