Soziale Arbeit und Polizei sind ungleiche Partner, die beide mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlich zu tun haben. Wenn in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Soziale Arbeit mit der Polizei und wohl auch umgekehrt, die Polizei mit der Sozialen Arbeit nichts zu tun haben wollten, hat sich dies in den letzten zwei Jahrzehnten deut-lich verändert. Polizei und Soziale Arbeit haben häufig mit dem gleichen Klientel zu tun. In Erkenntnis dieses Sachverhalts hat sich die Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht intensiviert. Grund genug, um in einem Lehr-Forschungsprojekt das Thema „Jugendhilfe und Polizei“ aufzugreifen. Im Zentrum unserer empirischen Feldstudie, deren Ergebnisse wir hier präsentieren, steht die Forschungsfrage, wie sich die beiden Berufsgruppen der Jugendsachbearbeiter der Polizei und die Soziale Arbeit selbst sehen und welche Wahrnehmungen sie von der anderen Berufsgruppe haben. Von großem Interesse ist, wie sie miteinander formell und informell in Kontakten zusammenarbeiten. Der Blick geht auch in die Zukunft mit der Frage, welche gegenseitigen Wünsche die Jugendsachbearbeiter der Polizei und Sozialarbeiter haben. Die Einschätzungen beider Seiten geben Einblicke in das Denken, die Einstellungen und Erlebensweisen der Beteiligten und loten Möglichkeiten wie Grenzen von Kooperation aus.
Werner Nickolai Reihenfolge der Bücher






- 2017
- 2016
Wir bilden Zukunft
Innovative Projekte in der Erziehungshilfe. Eine Weg-Gabe für Norbert Scheiwe
Die vorliegende Veröffentlichung ist eine „Weg-Gabe“ für Norbert Scheiwe, dem langjährigen Gesamtleiter des Christophorus Jugendwerks Oberrimsingen, einer führenden Persönlichkeit der stationären Erziehungshilfe in Deutschland. Das Christophorus Jugendwerk, heute Campus Christophorus Jugendwerk (CJW), setzt auf Bildung sozial benachteiligter junger Menschen. „Bildung“ so die Homepage des CJW, „ist der Grundstein für junge Menschen zur Teilhabe an unserer Gesellschaft“. Ziel der Arbeit des Christophorus Jugendwerks ist es, die ihm anvertrauten jungen Menschen mit vielfältigen Bildungsangeboten fit zu machen für die Aufgaben von morgen. Die hier wiedergegebenen Beiträge, sei es das Konzept der Flex-Fernschule, die Darstellung der Individualpädagogischen Hilfen im In- und Ausland, die Entwicklung des Europäischen Hauses der Begegnung oder die aktuelle Entwicklung der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, machen die innovative Arbeit des CJW deutlich. Alle Beiträge dokumentieren zugleich das Lebenswerk von Norbert Scheiwe. Ihn in allen seinen Fähigkeiten und Verdiensten zu würdigen, kann wohl kaum gelingen. Wir haben es dennoch versucht.
- 2014
Die Hugo-Höfler-Realschule in Breisach am Rhein und das Gimnazjum Nr. 2 in Oswiecim (Auschwitz) pflegen seit 2005 regelmäßige Begegnungen von Schülern und Lehrern. Der vorliegende Band dokumentiert das empirische Vorgehen und die Ergebnisse eines Lehrforschungsprojekts zur deutsch-polnischen Schulpartnerschaft aus der Sicht deutscher Schülerinnen und Schüler. Zunächst wird auf die Besonderheiten internationaler Jugendbegegnungen, die politischen und pädagogischen Erwartungen sowie die möglichen Wirkungen eingegangen. Der Forschungsbericht bietet Einblicke in die Erwartungen und Erlebnisse der beteiligten deutschen Schülerinnen und Schüler im Alter von etwa 16 Jahren. Angesichts des 75. Jahrestages des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen im Jahr 2014, der den Beginn des 2. Weltkriegs in Europa markierte, kann eine solche Schulpartnerschaft zur Förderung des Kennenlernens, der Aussöhnung und der Entstehung persönlicher Freundschaften beitragen. Werner Nickolai, Professor für Soziale Arbeit und Straffälligenhilfe an der Katholischen Hochschule Freiburg, hat umfangreiche Erfahrungen in der Jugendvollzugsanstalt Adelsheim und forscht zu Gedenkstättenpädagogik. Jürgen E. Schwab, Professor für Bildung und Sozialisation an der gleichen Hochschule, hat in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in der Jugendhilfeplanung gearbeitet und forscht über Jugendhilfe, Bildung und empirische Sozialforschung.
- 2013
Gedenkstättenpädagogik und Soziale Arbeit
- 294 Seiten
- 11 Lesestunden
- 2007
Erinnern, Lernen, Gedenken
- 175 Seiten
- 7 Lesestunden
Das Buch beinhalte viele hochinteressante Beiträge von Prominenten wie Jürgen Klinsmann, Stephanie Bohlen, Micha Brumlik, Georg Hüssler, Henry Lehmann, Max Mannheimer, Werner Nickolai, Krystyna Oleksy, Michael Steinbrecher, Christoph Steinebach, Leszek Szuster, Wilfried Telkämper, Wolfgang Thierse.
- 2006
Das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in der Zeit von 1933 bis 1940 in Breisach
- 111 Seiten
- 4 Lesestunden
Im Jahr 2000 lud die Stadt Breisach ihre ehemaligen jüdischen Mitbürger zu einer Woche der Begegnung ein. Studierende und Dozenten der Katholischen Fachhochschule Freiburg führten Gespräche mit Überlebenden über deren Erinnerungen an das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden während der NS-Diktatur. Die oft schmerzlichen Erfahrungen führten zur Idee, auch Breisacher Nichtjuden aus derselben Generation nach ihren Erinnerungen an die Zeit von 1933 bis 1940 zu befragen. Ziel war es, die Wahrnehmungen aus verschiedenen Lebensbereichen und Perspektiven zu vergleichen und daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Dies bildete den Rahmen für eine Seminarreihe, eine Diplomarbeit und mehrere Hausarbeiten von Studierenden. Der vorliegende Band stellt diese Materialien der Öffentlichkeit zur Verfügung und dokumentiert die erzählte Geschichte von Zeitzeugen zu den Themen Inklusion und Exklusion im Nationalsozialismus. Die Mitwirkenden umfassen Werner Nickolai, Professor für Soziale Arbeit, Jürgen Sehrig, freiberuflicher Supervisor und wissenschaftlicher Mitarbeiter, sowie Michael N. Ebertz, Professor und Privatdozent. Gemeinsam tragen sie zur methodischen Vorbereitung und Nachbereitung der Interviews bei.
- 2002
Grenzen der Gedenkstättenpädagogik mit rechten Jugendlichen
- 108 Seiten
- 4 Lesestunden
Vom 01.06. bis 09.06. 2001 führte der Verein „Für die Zukunft Lernen - Verein zur Erhaltung der Kinderbaracke Auschwitz-Birkenau e. V.“ zum neunten Mal sein politisches Bildungsprojekt für sozial benachteiligte Jugendliche in Auschwitz durch. Angesprochen wurden auch Jugendliche aus Freiburg, Rostock und Siegen, die sich selbst der rechten Szene zuordnen. Die hieraus resultierende Dynamik und Auseinandersetzungen gestalteten den Projektverlauf äußerst schwierig und zum Grenzerlebnis. In den Protokollen und Berichten der hier vorliegenden Dokumentation werden diese Auseinandersetzungen sehr deutlich und für den Leser nachvollziehbar. Nach wie vor beschäftigt die Frage, ob und wenn ja, welchen Sinn es macht, insbesondere rechte Jugendliche mit nach Auschwitz zu nehmen, um sie politisch zu bilden.
- 2001
Sozialer Ausschluss durch Einschluss
- 224 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Kombination aus sich verschärfender Kriminalpolitik und restriktiver Sozialpolitik, so wie sie derzeit inszeniert wird, hat in ihrem Zusammenwirken für soziale Randgruppen ausschließenden statt integrierenden Charakter. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Armut ist der soziale Ausschluss in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Thema geworden. Eine wachsende Zahl von Langzeitarbeitslosen, die prekären Lebensbedingungen von MigrantInnen in den Metropolen, die zunehmende Armut unter Jugendlichen, all dies weist auf soziale Lagen hin, die mit dem Begriff des sozialen Ausschlusses belegt werden. Die Logik solcher sozialen Prozesse: Je weniger konkurrenzfähig, je sozial verletzbarer, je rechtloser und je ökonomisch und sozial verzichtbarer, desto größer die Gefahr des sozialen Ausschlusses von moralisch degradierten Personen oder Gruppen. Eine Gruppe, die mehrere Merkmale davon auf sich vereinigt, ist die der straffällig gewordenen Menschen.
- 2000
Hundert Jahre Therapie von alkoholkranken Menschen und dreißig Jahre Therapie von drogenabhängigen Menschen lehren, dass die Überwindung der Abhängigkeit ein komplexes Geschehen ist, das aus unmittelbar heilendem Einfluss, aus mitmenschlicher Beziehung, aus sozialen und kulturellen Prozessen und vor allem aus der immer wieder neu zu erringenden Motivation des Menschen besteht, diese Abhängigkeit überwinden zu wollen. Warum aber hat sich die Suchtkrankenhilfe vom umfassenden sozialtherapeutischen Hilfeansatz gelöst und sich den Handlungsmustern des Gesundheitssystems angepasst? Dieser Fragestellung widmete sich die Freiburger Sozialtherapiewoche 1999, die unter dem Leitthema „Jenseits von Therapie - soziale und kulturelle Beiträge zur Überwindung der Abhängigkeit“ stand und deren Vorträge in diesem Band wiedergegeben werden.