Max von Laue entdeckte 1912 die Wellennatur der Röntgenstrahlen und die atomare Struktur von Kristallen, was ihn 1914 mit dem Nobelpreis ehrte. Er war ein Verfechter der Relativitätstheorie und arbeitete zu Lichtstreuung, Materiewellen und Supraleitung. Trotz des Nationalsozialismus blieb er ein integrer Wissenschaftler. Eine umfassende Biografie über ihn fehlt bisher.
Jost Lemmerich Bücher






Politik und Werbung für die Wissenschaft
Das Harnack-Haus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Berlin-Dahlem
- 188 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Finanzierung wissenschaftlicher Forschungen ist ein komplexes Unterfangen. Im Kaiserreich stifteten Privatpersonen große Summen, doch dazu mussten persönliche Kontakte aufgebaut und ein Ort und ein Anlass gefunden werden, um in zwanglosem Gespräch Vorstellungen und Wünsche vorbringen zu können. Später waren es auch Regierungsmitglieder, die überzeugt werden mussten. Die Leitung des eingetragenen Vereins „Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften“ sah die Lösung in der Schaffung eines Clubhauses, des Harnack-Hauses. Die Gründung und der Betrieb des Harnack-Hauses sind Teil der Geschichte Deutschlands, beginnend im Kaiserreich, dann in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus – mit menschlicher Größe und menschlichem Versagen.
Zum 125-jährigen Geburtstag von James Franck im Jahre 2007 wird erstmals eine wissenschaftliche Biografie vorgelegt. Geboren in Hamburg, widmete sich Franck der Erforschung des Atoms. Zusammen mit Gustav Hertz gelang ihm die Anregung gebundener Elektronen durch Stoß, wodurch das Atommodell von Niels Bohr bestätigt wurde. Hierfür erhielten beide den Nobelpreis für das Jahr 1925. Von 1921 an begründete Franck zusammen mit Max Born und Robert Pohl den Weltruf Göttingens als ein Zentrum physikalischer Forschung. 1933 legte Franck aus Protest gegen die antisemitische Politik der Nazis sein Amt nieder und emigrierte in die USA. Dort widmete er sich der Erforschung der Grundlagen der Photosynthese. Der Aufforderung, am Bau der Atombombe mitzuwirken, versagte sich der Hitler-Gegner nicht, verfasste aber nach der deutschen Kapitulation den Franck-Report im Mai 1945, in dem er eindringlich die Gründe gegen den Einsatz der Bombe schilderte und vor einem nuklearen Rüstungswettlauf warnte. Obwohl er wegen der großen Verbrechen des Nazi-Regimes sehr kritisch den Deutschen eingestellt war, setzte er sich – sehr zum Unwillen seines Freundes Einstein – bald nach dem Krieg für die Versöhnung ein und besuchte Deutschland und seine dortigen Freunde noch mehrmals. 1964 verstarb er bei einem Besuch in Göttingen.