Aziz Shehadeh war in seinem Leben vieles: engagierter Anwalt, widerständiger Aktivist, einer der ersten und furchtlosesten Verfechter der Zwei-Staaten-Lösung und politischer Gefangener. Und er war der Vater des Bestseller-Autors Raja Shehadeh. In jungen Jahren war Raja noch nicht in der Lage, den großen Mut seines Vaters zu erkennen und dieser wiederum sah sich nicht im Stande die Ambitionen des eigenen Sohnes zu würdigen. Als Aziz 1985 direkt vor seinem Haus ermordet wird, verändert dieses Ereignis das Leben seines Sohnes für immer. In seinem eindringlichen Memoir verarbeitet Raja Shehadeh die komplexe Beziehung zu seinem Vater, die bis dato ungeklärten Umstände von dessen Ermordung und liefert zugleich eine unvoreingenommene Historie der Besatzung Palästinas. Eine berührende literarische Annäherung an einen Mann, der sein Freund hätte sein können, und ein Buch, das sowohl von persönlicher als auch gesellschaftspolitischer Relevanz ist und zu Recht auf der Shortlist für den National Book Award stand.
Raja Shehadeh Bücher
Raja Shehadeh schafft Erzählungen, die eine unverwechselbare und beeindruckende Perspektive auf komplexe Realitäten bieten. Seine Schriften tauchen tief in die komplizierten Verbindungen zwischen Ort, Erinnerung und Identität ein und setzen dabei auf einen präzisen und analytischen Stil. Shehadehs Werk wird für seine intellektuelle Tiefe und seinen fesselnden erzählerischen Ansatz geschätzt. Er ermutigt die Leser, sich durch seine nachdenkliche Prosa mit tiefgreifenden Fragen über die Welt auseinanderzusetzen.






Wanderungen in Palästina
Notizen zu einer verschwindenden Landschaft
Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren erwandert der bekannte Schriftsteller und Menschenrechtsanwalt Raja Shehadeh seine Heimat Palästina. Er tut dies allein oder mit Freunden, zu allen Jahreszeiten, immer dann, wenn er Zeit hat und Ruhe finden will. Doch die Landschaft, die Shehadeh durchstreift, verschwindet mehr und mehr. Mauern, Sperrgebiete und Checkpoints zerschneiden heute die Berge und Felder Palästinas. In sechs Wanderungen führt Shehadeh den Leser auf eine Reise durch die Geschichte und die Schönheit des Landstrichs zwischen Jerusalem und dem Toten Meer.
Seit 25 Jahren durchwandert der bekannte Schriftsteller und Menschenrechtsanwalt Raja Shehadeh seine Heimat Palästina. Er tut dies allein oder mit Freunden, zu allen Jahreszeiten, immer dann, wenn er Zeit hat und Ruhe finden will. Doch die Landschaft, die Shehadeh durchstreift, verschwindet mehr und mehr. In literarisch anspruchsvoller Sprache beschreibt der heute 57-Jährige den Zusammenhang von einer immer repressiver werdenden politischen Atmosphäre mit den sichtbaren Veränderungen in den Bergen und auf den Feldern Palästinas. Shehadeh ist ein literarisch anspruchsvoller Text gelungen, der die Lesenden tief in Geschichte, Kultur und Geographie Palästinas führt. Orte und Landstriche der Westbank werden höchst einfühlsam und detailreich beschrieben. Eine Pflichtlektüre für alle, die Lebensalltag und Überlebensbedingungen des um seine Existenz kämpfenden palästinensischen Volkes kennen lernen wollen.
Was befürchtet Israel von Palästina?
Von der Hoffnung auf einen gerechten Frieden
Eine erschütternde Reflexion über das Versagen der Konfliktparteien im Nahost-Konflikt, einander als Gleichberechtigte zu behandeln, als Partner auf dem Weg zum Frieden, anstatt als Feinde und Völkermörder. Nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 kam es zur Nakba (arab. "Katastrophe"): die Vertreibung des palästinensischen Volkes, die Bruchlinien schuf, welche bis heute fortbestehen. In den folgenden Jahrzehnten, während die Berliner Mauer fiel und Südafrika die Apartheid abschaffte, lehnten die israelische Regierung und die PLO jede Gelegenheit zur Aussöhnung ab. Raja Shehadeh, Menschenrechtsanwalt und Palästinas größter lebender Schriftsteller, zeigt auf, dass dies trotzdem nicht bedeutet, dass die beiden Nationen nicht als Partner auf dem Weg zum Frieden zusammenarbeiten können. Im Gegenteil: Wenn dieser gewaltsam ausgetragene Konflikt enden soll, müssen beide Seiten gegen ihre Extremisten kämpfen. In seinem beobachtenden Stil öffnet dieses Werk eine neue Perspektive in einer Zeit großer Not.
Fremd in Ramallah
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
So lange er denken kann, stand Raja Shehadeh im Bann seines Vaters. Der renommierte Anwalt Aziz Shehadeh war einer der ersten, der für die Anerkennung eines israelischen Staates plädierte als Voraussetzung für ein eigenständiges Palästina. Doch Sohn Raja hätte sich lieber einen Vater gewünscht, der sich für die Belange des Sohnes interessiert, statt einen Freiheitshelden. Raja versucht, seinen eigenen Weg zu finden, will beweisen, daß es noch etwas anderes gibt als Palästina und Israel, und erntet nur Verachtung seines Vaters. 1985 wird Aziz auf offener Straße von seinen eigenen Landsleuten ermordet. Sein Sohn erzählt die Geschichte seiner Familie vor dem Hintergrund der Geschichte seines Landes.
Belletristik : Israel/Israeli/Palästinenser ; Aufzeichnung.