Der Autor setzt sich auseinander mit dem Helfen und dem Hilfe-Erfahren. Diesen Prozess betrachtet er im Lichte des Zen als "Weg zu leben und zu sein". Das Buch richtet sich an alle, die professionell mit Helfen zu tun haben. Weil Helfenwollen die wichtigste Motivation aller ist, die sich als Freiwillige in Beratung, Betreuung und Begleitung von aidskranken und HIV-positiven Menschen engagieren, sei ihnen die Lektüre dieses Buches sehr empfohlen, auch wenn sie bislang keinen Zugang zur buddhistischen Lehre hatten. Im Kapitel "Was ist Zen?" versucht Brandon, den Begriff einzukreisen ("Zen" ist ein japanisches Wort und heisst "Meditation") und in Zusammenhang mit dem Helfen zu bringen. "Zen und Helfen entstammen beide demselben menschlichen Bedürfnis: auf andere zuzugehen, unseren Erfahrungen einen Sinn zu geben und sie zu gestalten." Brandon warnt davor, das Helfen als Überdecken der inneren Leere zu missbrauchen, der "Gier nach Geben" zu erliegen, Helfen zur Droge verkommen zu lassen und zu sehr in das Leben anderer einzugreifen. Ein wichtiges, wenn auch nicht ganz einfaches Buch, das sich hervorragend zum Erarbeiten gemeinsamer Grundlagen und Einsichten in den Betreuergruppen der Aids-Hilfen eignet.
