Mondän werden. Könnte ich so meine Flucht ergreifen, aus all diesen Reden, denen ich schon so lange und so geduldig zuhöre? Wir lieben Muster, die uns die Welt erklären. Lieber sortieren wir, als uns selbst zu bewegen. Denken Sie nur an unseren Hang zu vorherrschenden Diskursen, zu Religion, Ideologie, Verschwörungstheorien, die zuverlässig immer dieselben Reflexe auslösen. Mondän werden ist aber eine ganz andere Sache. Es spielt auf ein Denken an, das nicht über die Welt, sondern in ihr und an sie stattfindet, doch ohne genau zu wissen, wer die Denkenden sind und was die Welt ist. Denken ist eine gesellige Angelegenheit, ein zukünftiger Reichtum, der uns davon befreit, unsere Identität als etwas Endgültiges begreifen zu müssen, weil sie jeden von uns dazu einlädt, sich ihrer immer wieder aufs Neue anzunehmen. Ist das ein politisches Projekt? Wohl eher eine irgendwie individuell praktikable Ethik. Doch je mehr sie praktiziert wird, desto politischer wird es. Es ist unsere Verschiedenheit in der wir gleich sind und andere Menschen als Eigenschaft haben.
Eva Meyer Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2023
Labyrinth & Archi/Textur
Ein Gespräch
"Wir können unser Gespräch 'Labyrinth' nennen, es nimmt bereits diese Form an und ist zugleich sein Thema." (J. Derrida) Eva Meyer und Jacques Derrida sprechen über Dädalus, die Wüste, Perspektive und Beobachtung, Peter Eisenmann, die Architektur von Orten des Wissens. Das Gespräch ist ein Labyrinth und es ist seine Auflösung in der Beschreibung der Dekonstruktion. Aber diese ist vielleicht selber ein Labyrinth.
- 2016
- 2013
Die Autorin Eva Meyer präsentiert eine innovative Sichtweise auf das Konzept der Hierarchie, indem sie vorschlägt, Projekte als weiblich zu kennzeichnen, ohne sich einfach auf die gegenteilige Seite zu stellen. Sie erforscht das Dazwischen von Geschlechteridentitäten und fordert eine Überwindung traditioneller Rollen. Ihre Denkweise zielt darauf ab, die sprechenden Subjekte aus ihrer Isolation zu befreien und eröffnet neue Möglichkeiten des Denkens und Seins. Dies wird von Elfriede Jelinek als subversiv und unerhört beschrieben, was Meyers Ansatz besonders macht.
- 2010
Die Arbeit untersucht die Rolle der Ironie als literarisches Mittel zur kritischen Meinungsäußerung. Sie beleuchtet insbesondere die Reisebilder von Heinrich Heine, die ihn zu einem der bedeutendsten Schriftsteller über Deutschland hinaus gemacht haben. Der Einfluss seiner Werke, insbesondere im Vergleich zu seinem später veröffentlichten "Buch der Lieder", wird ebenfalls thematisiert. Die Analyse zeigt, wie Heine durch seinen einzigartigen Stil und seine kritischen Perspektiven die Literatur nachhaltig geprägt hat.
- 2009
Der Essay untersucht verschiedene Konzepte zur Erklärung und zum Vergleich westlicher Wohlfahrtsstaaten aus der Perspektive der Geschlechterpolitik. Dabei werden die Arbeiten von Mary Langan und Ilona Ostner analysiert, die sich intensiv mit den Wechselwirkungen zwischen Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterrollen befassen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Ansätze zu beleuchten und deren Relevanz für das Verständnis sozialer Strukturen und Klassen in den westlichen Gesellschaften herauszustellen.
- 2009
Die Studienarbeit untersucht die Thematik der obszönen Dichtung in der neueren deutschen Literatur. Sie analysiert verschiedene literarische Werke und deren Umgang mit Tabus und gesellschaftlichen Normen. Dabei wird der Einfluss von Sprache und Stil auf die Rezeption obszöner Inhalte thematisiert. Die Arbeit bietet eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Obszönität in der Literatur und deren Auswirkungen auf das Verständnis von Kunst und Moral. Die Ergebnisse basieren auf einer fundierten Analyse und reflektieren die Entwicklungen innerhalb der literarischen Tradition.
- 2009
Frei und indirekt
- 116 Seiten
- 5 Lesestunden
Die Protagonistin hat eine besondere Fähigkeit zur Hellsicht entwickelt, die es ihr ermöglicht, tiefere Bedeutungen in ihren Gedanken und Wahrnehmungen zu entdecken. Sie reflektiert über das Denken als gemeinschaftlichen Prozess, in dem unterschiedliche Perspektiven und Differenzen wertvoll sind und den Reichtum der Gesellschaft widerspiegeln. Der Text thematisiert die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Denkern und deren Ideen, wobei Hannah Arendts Konzept der Pluralität und die Bedeutung von Differenz hervorgehoben werden. Die Autorin lädt ein, die Möglichkeiten des Denkens im 'und' zu erkunden, was zu neuen kreativen Ausdrucksformen führen kann.
- 2009
Die Studienarbeit analysiert Arthur Schnitzlers Erzählung "Die Fremde" im historischen Kontext der Wiener Moderne. Der Protagonist Albert erlebt eine unerfüllte Sehnsucht nach der mysteriösen Katharina, was zu seiner inneren Zerrissenheit führt. Die Arbeit beleuchtet gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Schnitzlers literarisches Konzept des "unrettbaren Ich".
- 2003
Von jetzt an werde ich mehrere sein. Ich werde nie mehr von mir sagen, ich sei dies oder ich sei das. Von jetzt an bin ich nicht mehr die Verlängerung eines gegebenen Zustands. Ich bringe die Wahl zwischen zwei sich ausschließenden Möglichkeiten zum Ausdruck, zwischen dem Zustand selbst und der ihn übersteigenden Möglichkeit. Auf die Frage, warum ich gerade ich bin und niemand anders, und warum ich gerade bin und nicht nicht bin, antworte ich mit einem konstitutiven Verhältnis zur Wahl. Sie betrifft keine Gegensätze, sondern denjenigen, der wählt und sich selbst zum Gegenstand seiner Wahl macht: der sich der Wahl bewußt wird und eben dadurch jede Wahlmöglichkeit von der Art, keine Wahl zu haben, ausschließt. Man sollte meinen, daß ich notwendigerweise da ende, wo der andere anfängt. Doch warum könnte es nicht, statt der Umkehr an der Grenze oder der Wahl des anderen, die noch das Verlangen wäre, der andere zu sein, das Bewußtsein der Wahl als den Besitz eines Vermögens geben, mit dem man in jedem Augenblick wieder mit sich anfangen kann und sich auf diese Weise durch sich bestätigt, daß man alles, was auf dem Spiel steht, wieder eingesetzt hat.