Ganz fern von den Zentren der Macht, des Welthandels und der Schwerindustrie hatten sich im Bayerischen Wald und im Böhmerwald lange Zeit Zeugnisse einer alten bäuerlichen und gewerblichen Welt erhalten, die dem Atem des natürlichen Tages- und Jahresablaufs gehorchte. Als sich in einem größeren Europa die Grenzen öffneten, wandelte sich diese Welt rapide. In diesem Buch wird der alten Zeit des lange geteilten Mittelgebirgslandes in Bildzeugnissen nachgespürt. Von Cham bis Obernzell und von Eisenstein bis Außergefild und Prachatitz spannt sich das Panorama der Fotografien. Erst der genaue Blick auf das, was war, öffnet den Blick auf die gewaltigen Veränderungen, die sich eingestellt haben. Geschichtenerzähler und zeitgeschichtlicher Berichterstatter in einem ist der Autor Martin Ortmeier. Er lässt eintauchen in Erinnerungen an die jüngst vergangenen Zeiten im Bayerischen Wald und im Böhmerwald.
Martin Ortmeier Bücher






Schee is gwen, owa hirt
Alte Bilder aus dem Bayerischen Wald
In diesem Buch werden die Freuden und Herausforderungen des Lebens in früheren Zeiten beleuchtet. Es zeigt Bauernhäuser, ländliche Arbeit und historische Fotografien, die die Realität der Menschen im Bayerischen Wald widerspiegeln. Martin Ortmeier bringt die Vergangenheit lebendig mit neuen Informationen und Bildern.
Seinerzeit auf dem Land
Alte Bilder von Frauenalltag und Männerwelt in Ostbaiern
Ein Trupp Zimmerleute hoch oben im Gebälk eines Dachstuhls, Männer beim Löschen einer verheerenden Brandstatt, Holzhauer im Forst. Dergleichen hat die Landphotographen bewogen, ihre Kamera aufzustellen, eine frische Glasplatte einzulegen und das Ereignis für die Ewigkeit – oder doch für eine gewisse Dauer im Lichtbild festzuhalten. Aber wer hat die Frauen bei ihrer Arbeit gesehen? Wenn sie am frühen Morgen in den Stall gegangen sind das Vieh zu melken, wie sie den Waschkessel vorgeheizt haben, damit heißes Wasser bereit war, wenn ein Waschtag beginnen sollte. Einige Bilder gibt es dennoch. Sie zeigen Frauen, die ihre Arbeit tun in Haus und Familie – und auch Männerarbeit. Ernst schauen sie aus den Bildern, hier in Ostbaiern, dem bäuerlichen Land südlich und nördlich der Donau, von Stephansposching bis Wesenufer, von Viechtach bis Simbach. Nicht jede alte Photographie „von seinerzeit“ gibt ihr Geheimnis preis. Aber einiges konnte der Autor Martin Ortmeier noch erfragen, manches war in den Archiven zu ermitteln. Dem aufmerksamen Betrachter erzählen die Bilder aus längst vergangenen Zeiten. Details geben Hinweise auf Ort und Zeit, Anekdoten rufen das Leben zurück.
Manchmal bleibt alles beim Alten über lange Zeit hinweg. Tiefgreifende Veränderungen gab und gibt es aber auch dort, wo alles immer gleich zu bleiben scheint. Sogar die Altstadt Passaus hat ihre Gestalt seit den frühen Jahren der Photographie gewandelt. Die Veduten der großen Denkmäler Dom, Rathaus, Ober- und Niederhaus sowie Maxbrücke, außerdem die Staffelung der Turmspitzen von Niederburg, St. Michael, Rathaus, Stephansdom und Sankt Paul sind tief im Bildgedächtnis verankert. Aber es gibt noch vieles Alte neu zu sehen: Den spektakulären Bau der Prinzregent-Luitpold-Brücke, oder den Kleinen Exerzierplatz, der zugleich Dult und Baustelle war. Die Photos gewähren einen neuen Blick auf die Nibelungenhalle ebenso wie die Erinnerungen die Badeanstalten auf der Bschütt.
Der in Zwiebel geborene Donau-Wald-Künstler Walter Mauder (1913 - 1999) hinterließ ein ebenso spannungs- wie abwechslungsreiches Werk, das ihn weit über die Region hinaus bekannt machte. Die Kulturlandschaft des bayerischen Waldes und dessen Menschen waren sein zentrales Thema. Seine Gemälde in Acryl und Tempera, seine Zeichnungen und Hinterglasbilder sind in vielen Sammlungen vertreten. Aufgrund ihrer hohen technischen und künstlerischen Qualität blieben viele seiner Wandgemälde im öffentlichen Raum erhalten.