Ede Kultur erbringt spezielle Leistungen. Die griechische Kultur glänzte durch Kunst, Wissenschaft und Philosophie, während die römische durch Politik, Recht und Bautechnik beeindruckte. Der Beitrag des kleinen Juda und Jerusalems zur Weltkultur war der Monotheismus, der Glaube an den einen Gott. Der jüdische Monotheismus, im Gegensatz zur früheren Episode des Echnaton, wurde vom Christentum und Islam übernommen und ist somit ein Element der Weltgeschichte. In den letzten zwei Jahrhunderten wurden diese Religionen oft als aggressiv und friedensgefährdend wahrgenommen. Othmar Keel rekonstruiert die stufenweise Entstehung des Monotheismus im Kontext der Geschichte Jerusalems im 1. Jahrtausend v.Chr. Er untersucht die Ursachen aggressiver und intoleranter Züge und die Argumentationsfiguren, die bereits damals zur Eindämmung und Überwindung dieser Tendenzen verwendet wurden. Unter Berücksichtigung internationaler Forschung, insbesondere aus Israel, den angloamerikanischen und deutschsprachigen Räumen, analysiert er die biblischen Texte und ergänzt diese durch außerbiblische, archäologische, epigraphische und ikonographische Daten. Zum ersten Mal wird so das vielfältige Material zu einem Gesamtbild zusammengefügt, das in einigen Punkten markant von traditionellen Theologien abweicht und einen umfassenden Überblick über die entscheidenden Elemente und Prozesse des biblischen Monotheismus bietet.
Othmar Keel Bücher






Orte und Landschaften der Bibel. Jordanien
Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Orte und Landschaften der Bibel. Der Norden
- 900 Seiten
- 32 Lesestunden
Der Einfluss des Christentums auf Kultur, Literatur und das tägliche Leben wird in diesem Buch beleuchtet. Es untersucht, wie christliche Begriffe, Rituale und biblische Texte selbst in einem nicht-religiösen Kontext unsere Moralvorstellungen und Feste prägen. Durch einen Blick hinter die religiösen Kulissen werden spannende Erkenntnisse und überraschende Aha-Erlebnisse versprochen, die das Verständnis für die eigene Glaubensbasis und deren Auswirkungen auf das Leben vertiefen.
Die Welt der altorientalischen Bildsymbolik und das Alte Testament
Am Beispiel der Psalmen
- 392 Seiten
- 14 Lesestunden
Die Bildsymbolik des Alten Orients wird anhand der Psalmen detailliert untersucht und anschaulich präsentiert. Zahlreiche Abbildungen verdeutlichen die Parallelen zwischen der Vorstellungswelt des Alten Orients und dem Alten Testament. Die ansprechende Sprache macht das Thema zugänglich und verständlich, selbst für Laien und Nicht-Exegeten.
Orte und Landschaften der Bibel 2. Der Süden
Ein Handbuch und Studien-Reiseführer zum Heiligen Land
Gott weiblich
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Was für den Kirchenvater Augustinus noch selbstverständlich war, ist heute Anlass für entrüsteten Protest: Sich Gott nicht nur als Vater, sondern auch als Mutter vorzustellen. Wie weiblich ist der Gott der Bibel eigentlich? Dieser Band folgt in Text und Bild den verblüffend zahlreichen Spuren der Weiblichkeit Gottes in der Bibel bis hin zu den Quellen der weiblichen Gottesbilder in der Frühzeit der Religion. Und er macht deutlich, wer warum ein Interesse daran hatte, das Wissen um die Weiblichkeit Gottes nicht weiter zu geben. Ein Buch, das an der Zeit ist
Jerusalem und der eine Gott
- 128 Seiten
- 5 Lesestunden
Wenige Städte sind so umstritten wie Jerusalem, das selten von eigenen Herrschern regiert wurde. Die Liste der fremden Mächte, die in biblischer Zeit über die Stadt herrschten, ist lang: Ägypter, Assyrer, Babylonier, Perser, Ptolemäer, Seleukiden und Römer folgten einander. Die Frage, wie man sich den neuen Herrschern und ihrer Kultur gegenüber verhalten soll, führte zu verschiedenen Formen von Anpassung und Widerstand. Die weltgeschichtliche Bedeutung Jerusalems liegt jedoch nicht nur in den politischen Auseinandersetzungen oder territorialen Veränderungen, sondern in seiner Rolle als Geburtsort des Monotheismus, der für das Judentum, Christentum und den Islam zentral ist. Diese monotheistischen Religionen haben heute oft einen schlechten Ruf, während polytheistische Systeme mit ihren vielen Gottheiten mehr Sympathie genießen. Othmar Keel, der seit 50 Jahren wissenschaftlich tätig ist, skizziert, wie der israelitisch-jüdische Monotheismus bei seiner Entstehung viele Elemente polytheistischer Religionen integriert hat. Er nutzt sowohl biblische als auch außerbiblische Texte, archäologische Funde und neueste ikonographische Entdeckungen, um überraschende neue Einsichten zu präsentieren.


