Das Großherzogtum Frankfurt war eine napoleonische Schöpfung. Karl Theodor von Dalberg, Primas des Rheinbundes, sollte aus dem Konglomerat von Provinzen, Regionen, Städten und Gemeinden in kürzester Zeit ein modernes Staatswesen schaffen, organisiert nach französischem Standard. Dabei half entscheidend die Übernahme des Code Napoléon samt der damit verbundenen institutionellen Modernisierungsschübe, die durch eine Konstitution abgesichert wurden. Es gelang von Dalberg, binnen drei Jahren unumkehrbar den Weg in eine Gesellschaft persönlich freier und gleicher Bürger zu bahnen.
Klaus Rob Reihenfolge der Bücher


- 1992
- 1984
Das Urteil, das die Historiographie über Karl Theodor von Dalberg, den letzten Erzkanzler und Ersten Kirchenfürsten des Heiligen Römischen Reiches gefällt hat, ist - von Rehabilitationsunterfangen aus jüngster Zeit abgesehen - vernichtend. Befremdlich mutet daran weniger die Einmütigkeit im Befund denn die Einseitigkeit der Aktenpräsentation an, hatten doch bereits die Zeitgenossen, seien es Kritiker oder Parteigänger, ein weitaus differenzierteres Porträt dieses Mannes vorgegeben, Leistungen und Fehlleistungen einge- schlossen. Von daher ist es Aufgabe der vorliegenden Studie, Dalberg Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, und zwar in Person und Politik.