Ihr „Verbrechen” war, dass sie in den Westen wollte, dass sie Bespitzelung, Verrat, die Unmöglichkeit, Kritik frei zu äußern, nicht mehr ertrug. Nach der Entdeckung ihres Fluchtvorhabens 1972 wurde Ellen Thiemann verhaftet. Aus Liebe zu ihrem Sohn, der an der Grenze gefasst worden war, nahm sie die Schuld allein auf sich, damit der Sohn beim Vater, nicht im Heim, aufwachsen konnte. Damit begann ein Leidensweg, der die Autorin ins berüchtigte Frauengefängnis Hoheneck führte. Fünfzehn Jahre nach der Entlassung hatte die Journalistin den Mut, den Ort, mit dem sie die schwerste Erinnerung ihres Lebens verbindet, noch einmal zu besuchen. Der authentische Bericht von Ellen Thiemanns Haftzeit ist ein erschütterndes Zeitdokument.
Ellen Thiemann Bücher




Der Feind an meiner Seite
- 366 Seiten
- 13 Lesestunden
Ellen Thiemann entdeckt, dass ihr Exmann einer der größten Stasi-Spitzel unter den DDR-Sportjournalisten war. Ihr Ziel ist es, die Wahrheit zu finden und Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Sie erfährt, dass ihr Mann nach ihrer Inhaftierung mit ihren Feinden paktierte und möglicherweise ihre geplante Flucht verraten hat. Thiemann beschreibt ihren Kampf gegen die bundesdeutsche Justiz, Stasi-Vernehmer, Richter und Spitzel. Sie offenbart brisante Aufzeichnungen ihres Exmannes über Kollegen, Geliebte, Sportler und Trainer in der DDR, BRD und im europäischen Ausland. Wegen Republikflucht verbrachte sie zweieinhalb Jahre im Frauenzuchthaus Hoheneck, wo sie mit Folter, Schlafentzug und Zwangsarbeit konfrontiert wurde. Fast zwanzig Jahre später muss sie sich der schockierenden Wahrheit stellen: Ihr Exmann war ein bedeutender Stasi-Spitzel. Sie war jahrelang von Freunden und ihrem eigenen Ehemann denunziert und verraten worden. Daraufhin beginnt ihr Kampf um Gerechtigkeit und Aufklärung, gegen Unrecht und Vergessen. Sie entlarvt die Machenschaften von Stasi und SED, enthüllt die Grausamkeiten der Diktatur und legt Zeugnis über die Verbrechen im Sport ab. Thiemanns Bericht ist ein eindringlicher Aufruf gegen die Verharmlosung der DDR-Geschichte.
Ellen Thiemann wurde 1972 verhaftet, weil sie in den Westen fliehen wollte. Aus Liebe zu ihrem Sohn übernahm sie die Schuld, um ihm ein Leben beim Vater zu ermöglichen. Ihr Leidensweg führte sie ins Frauengefängnis Hoheneck. Fünfzehn Jahre nach ihrer Entlassung besuchte sie diesen Ort erneut und schildert ihre Erfahrungen in einem erschütternden Bericht.
Wo sind die Toten von Hoheneck?
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
'Ihr Delikt kommt gleich nach Massenmord', nahm man Ellen Thiemann im Gefängnis in Empfang. Verurteilt worden war sie für versuchte Republikflucht. Zwei Jahre lang ging sie durch die Hölle von Hoheneck. Sie erlebte mit, wie verzweifelte Strafgefangene Suizid begingen, und ertrug selbst grausame Folterungen. Sie schildert, wie Müttern die Kinder durch Zwangsadoptionen entrissen und Inhaftierte durch verordneten Missbrauch von Psychopharmaka ruhiggestellt wurden. Noch nach dem Mauerfall erlitten einstige Gefangene Repressionen durch die Stasi, deren Funktionäre bis heute wichtige Positionen in unserer Gesellschaft bekleiden und aus Selbstschutz die Opfer von früher angreifen. Die Journalistin hört nicht auf, die Verbrechen der DDR-Diktatur anzuprangern.