Rolf Günther Bücher






'Innere Unruhe, Fragen, Frust, Bedrängungen, die Unmöglichkeit, frei in die Welt zu reisen', so beschreibt Hubertus Giebe die Stimmungslage der ostdeutschen Kunstszene Anfang der 1980er Jahre. Zwischen Kneipen, verfallenden Gebäuden und philosophischen Zirkeln hat sich der junge Maler und Grafiker da bereits in der Boheme der Dresdner Neustadt sozialisiert – mit unstillbarem Wissenshunger und rastloser Arbeitswut. Anlässlich seines 60. Geburtstags widmen die Städtischen Sammlungen Freital Giebes Neustädter Jahren eine eigene Ausstellung. Der dazu erschienene Bildband bietet einen Streifzug durch sein Schaffenswerk. Texte von Giebe sowie von Weggefährten und Förderern wie der Schriftstellerin Eva Strittmatter oder des Kunsthistorikers Diether Schmidt zeichnen daneben ein eindrückliches Bild des jungen, unbändig nach dem richtigen Weg suchenden Künstlers.
Ludwig von Hofmann (1861 - 1945), Sehnsucht nach dem Paradies
- 75 Seiten
- 3 Lesestunden
Ludwig von Hofmann (1861–1945) gehörte neben Franz von Stuck oder Gustav Klimt zu den wichtigsten Vertretern des europäischen Jugendstils. Seine Kunst galt zwischen 1890 und 1910 geradezu als Verkörperung des Neuidealismus. Die gewandelten Verhältnisse nach Ende des Ersten Weltkrieges ließen Ludwig von Hofmann immer mehr vom Focus des Kunstgeschehens hinwegtreten. Erst mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der ästhetischen Phänomene des Jugendstils und des Symbolismus in den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts geriet auch von Hofmanns Kunst wieder in das Blickfeld von Forschung und Publikum. Der vorliegende Katalog begleitet die von den Städtischen Sammlungen Freital initiierte Ausstellung anlässlich des 150. Geburtstages des Künstlers und widmet sich anhand zahlreicher zum Teil erstmals veröffentlichter Werke und Quellen einer der interessantesten Künstlerpersönlichkeiten des europäischen 'Kunstfrühlings' um 1900 und ergänzt somit die epochale Ausstellung auf der Mathildenhöhe in Darmstadt im Jahr 2005.
Dieser Band reiht sich zusammen mit der in den Städtischen Sammlungen Freital stattfindenden Ausstellung ein in die vielfältigen Ehrungen in Wort und Bild, die den 100. Geburtstag des Künstlers Curt Querner begleiten. Dabei soll es jedoch nicht vorrangig monographisch um die Aufarbeitung von Leben und Werk des Künstlers gehen, eine Aufgabe, die den gegebenen Rahmen sprengen würde und die in vollem Ausmaß auch nach dem Ehrentag noch aussteht. Vielmehr ist es das Anliegen, einer wechselseitigen Beziehung zu erinnern, die sowohl für den Maler Curt Querner als auch für den Kulturschaffenden Hellmuth Heinz von geradezu prägender Relevanz war.
Oskar Zwintscher, 1870 in Leipzig geboren, gehörte um 1900 zu den bedeutendsten Protagonisten deutscher Kunst. Sein künstlerisches Debüt gab er 1894 in der Akademischen Kunstausstellung Dresden. Ab 1903 lehrte er an der Dresdner Akademie. Zwintschers Kunst gehört einerseits, insbesondere in seinem Porträtschaffen, in die große Reihe Dresdner Realisten wie F. Rayski oder L. Pohle; andererseits gilt er als kühner Neuerer im Zuge der ersten sezessionistischen Bestrebungen kurz vor der Jahrhundertwende. Er prägte gemeinsam mit H. Unger, S. Schneider und R. Müller eine symbolistische Malerei eigener sächsischer Coleur. Die Monographie enthält die bedeutendsten Gemälde des Malers, ein wissenschaftliches Werkverzeichnis in Wort und Bild sowie ein Schülerverzeichnis.