›Neue Spiritualität‹ von Siegfried Rudolf Dunde will Wegweiser sein aus einem Dilemma, in dem sich heute viele Menschen befinden: einerseits dem alten Kinderglauben nicht mehr anhängen zu können, andererseits auf eine religiöse Antwort auf die Grundfragen des Lebens nicht verzichten zu wollen. Der Autor sucht Antworten auf die Frage nach einer autonomen religiösen Lebensgestaltung.
Siegfried Rudolf Dunde Reihenfolge der Bücher






- 2015
- 1994
Aids überrollt uns rücksichtslos und reißt fort, was kaum gefestigt ist. Der verstorbene Herausgeber Siegfried Dunde betont in einem Brief an die Autoren die Notwendigkeit eines offensiven Austauschs, um nicht wie Kaninchen vor der Schlange zu verharren. Die zentrale Frage des Buches ist, wie schwule Männer im Alltag das Trauma von Aids bewältigen können. Die versammelten Beiträge erkunden verschiedene Wege der Offensive und bieten ein lebendiges Bild des Schwulenlebens in dieser Zeit. Sie zeigen Perspektiven von Mitkämpfern von Act Up, die gegen die Ignoranz von Kirchen kämpfen, von Kellnern in schwulen Cafés, die sich der Kritik anderer Schwuler stellen, und von Visionären, die von einer sexuell freien Gesellschaft träumen. Der Schmerz und die Trauer um verlorene Freunde sind allgegenwärtig, doch die Konfrontation mit Aids wird zur Auseinandersetzung mit sich selbst. Die ehrliche Selbstwahrnehmung offenbart die Fragilität des Selbstwertgefühls schwuler Männer. Der Versuch, Tabus zu brechen, die Krankheit, Verlust der Attraktivität und Tod betreffen, macht diesen Austausch besonders wertvoll. Ein Autor bringt es auf den Punkt: "Auch wenn es mich manchmal zerreißt, ich lebe gern."
- 1989
Siegfried R. Dunde, in Psychologie, Theologie und Soziologie studiert und Vorstandsmitglied der Deutschen Aids Stiftung "Positiv leben", referiert und publiziert zu Aids unermüdlich und mit gleichbleibend hoher Qualität. Seine Auseinandersetzung mit dem Thema Aids und Moral - nur 125 Taschenbuch-Seiten stark, aber inhaltlich gewichtig-, lässt keine Wünsche offen: klar, über weite Strecken gut verständlich, Unbequemes offen benennend behandelt er umfassend die ethischen, theologischen und psychosozialen Probleme um Aids. Dunde schreckt nicht davor zurück, sich offen mit Kirchenfürsten, Moraltheologen und Ethikern anzulegen, ihnen Doppelmoral, Heuchelei und offene oder versteckte Diskriminierung nachzuweisen. Das klingt etwa so:" ... wäre eine angemessenere Konsequenz aus der Bedrohung als das schlimme Gefasel von "der Chance" Aids, als ob es einer Krankheit bedürfe, um die Menschheit "zum Guten" zu bewegen. So ähnlich stellt sich z.B. die bekannte Sterbeforscherin Kübler-Ross den Nutzen von Aids vor. Mir scheint dies immer noch eine Spielart jenes Gottesbildes zu sein, das aus dem perversen Gedanken lebt, nur Schmerz, Zerstörung und Leid könne das "Gute im Menschen" zur Entfaltung bringen. Da ist es doch fairer, weil offener, gleich von der "Strafe Gottes" zur reden". Aber Dunde reisst nicht nur nieder, sondern schreibt - voller Empathie für Infizierte, Kranke und besonders betroffene Minderheiten - gegen Ausgrenzung und Diskriminierung

