Stephan von Welck Bücher





Das Hannoversche Wendland ist das Gebiet im äußersten Nordosten des Landes Niedersachsen, dessen Geschichte über Jahrhunderte durch eine überwiegend slawische Bevölkerung geprägt worden ist, dessen Landschaft sich durch eine große Vielfalt von weitgehend naturbelassenen Teillandschaften auszeichnet, dessen oft noch gut erhaltene „Rundlingsdörfer“ eine in Deutschland einzigartige Siedungsform darstellen, und dessen Gegenwart seit Jahrzehnten durch die politische Auseinandersetzung um „Gorleben“ belastet wird.
Franzosenzeit im Hannoverschen Wendland
- 333 Seiten
- 12 Lesestunden
Mit einem Geleitwort von Helmut Berding und einem Vorwort von Eckhard Michael wird die Zeit des Kurfürstentums Hannover zwischen 1803 und 1813 beleuchtet. In dieser Periode erlebte das Hannoversche Wendland bedeutende Veränderungen durch die Besetzung Frankreichs und Preußens. Die Region war von 1803 bis 1805 französisch besetzt, erlebte 1806 eine kurze preußische Kontrolle und fiel dann erneut unter französische Herrschaft. Von 1810 bis 1813 gehörte das Wendland zum Königreich Westphalen, einem Satellitenstaat Napoleons, regiert von Jérôme Bonaparte. Diese "Franzosenzeit" brachte für die Bevölkerung ständige Belastungen durch Krieg und Besatzung, aber auch Fortschritte durch Reformen in Verwaltung, Recht und Soziales. Die Studie ist keine heimatgeschichtliche Arbeit, sondern eine mikro-historische Untersuchung, die die konkreten Auswirkungen der fast sechsjährigen Besatzung und der anschließenden Zugehörigkeit zum Königreich Westphalen auf das Alltagsleben der ländlichen Bevölkerung analysiert. Der Autor nutzt zahlreiche bisher ungenutzte Quellen aus öffentlichen und privaten Archiven, um ein detailliertes Bild dieser turbulenten Zeit zu zeichnen.