Hermann Sinsheimer Bücher






Was ich lebte, was ich sah
Briefe und Theaterkritiken
Shylock und andere Schriften zu jüdischen Themen
Werke in drei Bänden, Band 2
Der von Jonathan Skolnik herausgegebene zweite Band der Sinsheimer-Werkausgabe stellt Hermann Sinsheimer als Autor von Beiträgen zum Thema Judentum vor. Zentral ist dabei seine Beschäftigung mit der Figur des Shylock. So schrieb er 1936/37 in drei Folgen für die „Jüdische Revue“ „Shylock und der Leibarzt der Königin Elisabeth“; 1938 erschien dann der längere Essay „Shylock – die Geschichte einer Figur“ im „Jahrbuch für Jüdische Geschichte und Literatur“. Hier wird bereits eine Buchausgabe angekündigt, zu der es nicht mehr kam, da Sinsheimer ins Exil nach London ging, wohin er das Manuskript mitnahm. 1947 erstmals auf Englisch bei Victor Gollancz erschienen, folgte 1960 die deutsche Buchausgabe von „Shylock – die Geschichte einer Figur“ im Verlag Ner Tamid. In Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ (1596/98) ist Shylock der jüdische Geldverleiher. Vordergründig bedient er die im damaligen christlichen Verständnis gängigen Stereotypen des Juden: Geldgier, Wucher und Christenhass. Allerdings lagen Shakespeare antijüdische Motive fern, stellte er Shylock doch als letztlich tragische Figur dar. Neben Shylock umfasst der zweite Band der Werkausgabe Sinsheimers Beiträge für jüdische Zeitungen, die er nach seiner Entlassung beim „Berliner Tageblatt“ im Herbst 1933 verfasste.
Hermann Sinsheimer (1883–1950), ein bedeutender jüdischer Intellektueller des späten Kaiserreichs und der Weimarer Republik, wurde 1924 Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Simplicissimus in München, wo er ihr Ansehen steigerte. Nach fünf Jahren wechselte er zum Feuilleton des Berliner Tageblatts, wo er gemeinsam mit Alfred Kerr über Berliner Kulturereignisse schrieb. Als Kerr 1933 Deutschland fluchtartig verlassen musste, übernahm Sinsheimer dessen Position, wurde jedoch im September 1933 entlassen. Bis 1938 lebte er in Berlin, schrieb für jüdische Zeitschriften und arbeitete an seinem Buch Shylock, das er ins englische Exil mitnahm und dort veröffentlichte. In seinen letzten Jahren verfasste er seine Autobiografie Gelebt im Paradies, die den Auftakt einer dreibändigen Werkausgabe bildet. Sinsheimer schildert sein Leben in der Pfalz, München und Berlin und porträtiert Zeitgenossen wie Erich Mühsam und Alfred Kerr. Der Band reflektiert ein anderes Deutschland, das nach 1945 wiederentdeckt werden wollte. Gelebt im Paradies erschien erstmals 1953 in zensierter Form; die neue Ausgabe präsentiert einen fast vollständigen Text, der dem Autor gerecht wird und zu den wichtigen Erinnerungsbüchern aus der Exilzeit zählt.
Die Welt meines Dorfes
- 132 Seiten
- 5 Lesestunden
Shylock The History Of A Character
- 172 Seiten
- 7 Lesestunden
Culturally significant, this work has been preserved to reflect its original form, complete with copyright references and library stamps. It serves as a vital piece of the knowledge base of civilization, showcasing the importance of historical artifacts in understanding our cultural heritage. The reproduction aims to maintain authenticity, offering readers a glimpse into the past as it was originally presented.