„Was für ein langer Weg es ist von einem Leben zu einem anderen: Doch warum schreiben, wenn nicht wegen dieser Distanz.“ Yiyun Li schreibt – ohne je das Wort zu verwenden – über ihren Selbstmordversuch, über das, was es bedeutet, an der Grenze zwischen Leben und Tod zu stehen. Sie kam als Immunologin von China nach Amerika und entdeckte erst dort, dass das Schreiben eine Form des Widerstands gegen die existenzielle Leere sein kann. In diesem zutiefst bewegenden Buch erzählt Yiyun Li von ihren Depressionen und von jenen Büchern von Stefan Zweig, Elizabeth Bishop und William Trevor, die sie aus ihrer Einsamkeit herausgerissen haben. Ein Buch über die lebensspendende Kraft der Literatur.
Yiyun Li Reihenfolge der Bücher
Yiyun Lis Schreiben befasst sich mit dem komplexen Geflecht menschlicher Erfahrung und erforscht Themen wie Entwurzelung, Erinnerung und die Suche nach Zugehörigkeit mit tiefer emotionaler Tiefe. Ihre Prosa zeichnet sich durch ihre stille Kraft und sorgfältige Beobachtung aus, die die Leser in das Innenleben ihrer Charaktere zieht. Li navigiert meisterhaft durch die Komplexitäten kultureller Identität und die andauernden Auswirkungen der Vergangenheit auf die Gegenwart. Ihre Werke bieten eine ergreifende und aufschlussreiche Perspektive auf die universellen Kämpfe um Verbindung und Verständnis.







- 2018
- 2015
Peking, Ende der achtziger Jahre: Drei ungleiche Freunde wachsen im gleichen Häuserblock auf. Ruyu, ein streng katholisch erzogenes Waisenmädchen aus der Provinz, und die wohlhabenden, aber vernachlässigten Boyang und Moran. Doch als eine weitere Freundin, Shaoai, vergiftet wird und ins Koma fällt, geht ihre Freundschaft auseinander. Shaoai hatte mit dem Tiananmen-Aufstand sympathisiert, der Vorfall wird nicht geklärt. Boyang macht danach im modernen China als Geschäftsmann Karriere und bleibt doch ähnlich heimatlos wie Ruyu und Moran nach ihrer Emigration in die USA. Als nach zwanzig Jahren die Nachricht vom Tod Shaoais kommt, holt sie alle die verdrängte Vergangenheit wieder ein.
- 2011
In Yiyun Lis Geschichten geht es um die komplizierte Liebe zwischen Menschen, die einander lieben wollen und sich doch nicht verstehen: Tausend Jahre Beten seien notwendig, damit Vater und Kind zu einem guten Verhältnis finden, doch zwischen Herrn Shi und seiner Tochter herrscht verlegenes Schweigen. Eine Mutter in China will ihren erfolgreichen Sohn - einen „diamantenen Junggesellen“ - verheiraten, doch der macht sich nichts aus Frauen. Und Sansan will keine arrangierte Ehe eingehen, obwohl sie den Auserwählten seit langer Zeit liebt. Yiyun Li, eine der wichtigsten Autoren der jüngeren Generation Amerikas, beschreibt das grausame Schicksal ihrer Figuren in einer bestürzend lakonischen Sprache.
- 2009
Leben und Sterben in China China, Ende der 1970er-Jahre: In einer Provinzstadt weit weg von Peking soll die junge Gu Shan hingerichtet werden. Ihr Verbrechen: Sie, die während der Kulturrevolution fanatische Rotgardistin war, hat dem Kommunismus abgeschworen. Shans Tod wird weitreichende Konsequenzen haben. Nicht nur für ihre Eltern, sondern auch für die Rundfunksprecherin Kai, die längst an der Partei zweifelt; für die behinderte Nini, die in ihrer Familie wie eine Sklavin gehalten wird, oder für den kleinen Tong, der nur von seinem Hund geliebt wird.