Ralf Liedtke Bücher






Friedrich von Hardenberg, bekannt als Novalis, wird zunehmend als bedeutender Denker in der Naturphilosophie wahrgenommen, ähnlich wie der junge Schelling. Diese Arbeit beleuchtet die chemischen und alchemistischen Studien Hardenbergs, die er als Bergbaufachmann betrieb, und deckt ein Netzwerk von Ideen auf, das bisher sowohl der Philosophiegeschichte als auch der Wissenschaftstheorie entgangen ist. Anstatt isolierte Darstellungen zu bieten, wird die romantische Vernetzung der Diskurse durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen von Novalis rezipierten Denkern wie Kant, Fichte, Schelling und anderen sichtbar, wobei neue Handschriftenfunde einfließen. Hardenberg definiert Chemie als Experimentier- und Erfindungskunst, was eine chemisch orientierte Philosophie nahelegt, die wissenschaftliche Heuristik unterstützt. Zudem wird die mehrwertige poetische Sprache als Brücke zur Experimentierkunst genutzt. Novalis’ kreative Denkweise führt ihn von den thermodynamischen Grundlagen der Chemie zu der spekulativen Hypothese einer unbekannten Urkraft des Universums, die aus dem Vakuum entspringt. Der Anhang dokumentiert die Diskussion zur Alchemie in der historischen Tagespresse (“Reichsanzeiger”).
Der Ingenieur-Eid
Ethische - Naturphilosophische - Juristische Perspektiven
Das vorliegende Buch dokumentiert den konkreten Vorschlag für einen Berufseid der Ingenieurinnen und Ingenieure. Die rechtlichen, philosophischen und berufsständischen Belange werden dargestellt. Richtungsweisend ist der hippokratische Eid der Ärzte, wie er von alters her dem Schutz des Menschenlebens dient. Grundlegend gewandelte Technikdimensionen verlangen von heutigen Ingenieurinnen und Ingenieuren ein neuartiges Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Umwelt. Die Gesellschaft fordert von der Ingenieur-Profession das Bekenntnis zu ihrer Berufsethik ein. Das Buch bietet dazu Wegweisungen.
Die Hermetik
- 191 Seiten
- 7 Lesestunden
Der 1705 erschienene Traktat HERMES IN NUCE ist ein Einführungstext in das Geheimnis der Natur, um den „Stein der Weisen“ zu erfassen. Mit nur 46 Seiten bleibt er ein wesentliches Werk, das in hermetischem Geist geschrieben ist und ein besseres Verständnis von Wandlung und Umwandlung in alchemischen Prozessen anstrebt. Rund 75 Jahre später erschien die ABHANDLUNG VON DER NATUR DES (PHILOSOPHISCHEN) EYES, die die Übersetzung eines „uralten und höchst seltenen, noch nie gedruckten lateinischen Manuskripts“ behandelt. Der Verfasser erläutert die Stufen des „Großen Werkes“, wobei hermetisch-philosophische Hinweise überwiegen. Die Einleitung des Übersetzers und die sorgfältige Edition des Buches heben es von anderen Werken zu diesem Thema ab. Der Herausgeber der ANWEISUNG EINES ADEPTI HERMETISCHE SCHRIFTEN NÜTZLICH ZU LESEN, ein Freimaurer, erzählt von der Entdeckung dieses Manuskripts, das von einem Kenner der hermetischen Kunst verfasst wurde. Er kopierte es, um „Wahrheits-Suchende“ damit bekannt zu machen. Der Text zeichnet sich durch einen Dialog zwischen dem Grundtext und den Anweisungen des Herausgebers aus, der Einblicke in das Alchemie-Hermetik-Verständnis der damaligen Zeit gewährt. Die hermetische Auslegung wird zugunsten einer beinahe als „aufgeklärt“ zu bezeichnenden Sichtweise aufgebrochen.