Jorn konzipiert in Plädoyer für die Form eine 'Philosophie des Imaginären, die befreit von den alten metaphysischen Systemen, diese ersetzen wird'. Ihr Ziel ist die 'Entwicklung einer neuen Methodologie, der ästhetischen oder antimethodischen Methodologie', die perspektivisch auf eine 'Humanwissenschaft' gerichtet ist. Da es 'keine wirklich moderne Humanwissenschaft gibt. Sie existiert nicht'. Obwohl die 'Aufgabe, die Humanwissenschaften auf den neuesten Stand zu bringen', sich nicht nur 'für die Weiterentwicklung der Naturwissenschaften', sondern auch 'für die Kunst stellt, denn die Humanwissenschaften sind die Kunstwissenschaften'. Das Zentrum von Jorns Plädoyer über die Form ist der Mensch unter dem Aspekt seines Tuns: Der Mensch ist seine Kunst. Seine Methodologie der Kunst will eine 'Methode der reinen Erfahrung' sein, die 'Manierismus oder ein Wissen um die Bedeutung des Wie im Gegensatz zum Formalismus, dem Wissen um das Was' ist. Das heißt, Jorn plädiert für die Form nicht unter dem Aspekt des Was oder des Produkts, sondern unter dem des Wie – unter dem Aspekt des Produzierens.
Asger Jorn Reihenfolge der Bücher
- Asger Jorn






- 1990
- 1987
- 1987
- 1966
'Lernen heißt kämpfen, aber lernen ist mehr als kämpfen. Kämpfen heißt Irrtümer begehen, und von diesen soll man lernen. Will man also lernen, so lange man lebt, muß man auch kämpfen, so lange man lebt … Wer kämpft und Irrtümer beght, ohne etwas zu vergessen und ohne etwas zu lernen, mag ein idealer Ästhetiker sein, er ist aber zugleich ein vollkommener Dummkopf, und dieses Buch hat gerade das Bestreben, zu zeigen, daß Dummköpfe niemals vollkommen sind, daß Ästhetik nichts Absolutes und Ideales ist. Das gibt künftigen Generationen die Möglichkeit, von unseren Irrtümern zu lernen, zu denen diese Studie möglicherweise gehört.' (Asger Jorn) Der vorliegende Band vereint Asger Jorns Texte Heil und Zufall, 1953, sowie Die Ordnung der Natur, 1961–1966, und behandelt unter einer Reihe von Stichworten sowohl das Selbstverständnis des praktisch arbeitenden Künstlers wie auch die theoretischen Strömungen und Modellvorstellungen der Tradition und der Avantgarde der fünfziger und sechziger Jahre.