Als HJ-Führer und Gauleiter
Kronzeuge 1923–1945
Hartmann Lauterbacher (1909–1988), in Tirol geboren, führte ein bewegtes Leben und gilt als Gründer einer der Keimzellen der späteren Hitler-Jugend in Österreich, die er bis zu seiner Übersiedlung nach Braunschweig leitete. In seinen Erinnerungen beschreibt er ausführlich seine Jugend und sein Engagement im Turn- und Alpenverein. Seit 1929 im Reich, schildert er die „Kampfzeit“ im „roten“ Braunschweig und steigt im NSDAP-Gau Süd-Hannover-Braunschweig bis zum HJ-Gauführer auf. Später baut er die Hitler-Jugend in Köln auf und wird nach der NS-Regierungsübernahme Stellvertreter des Reichsjugendführers Baldur von Schirach, 1940 Gauleiter und 1941 Oberpräsident der Provinz Hannover. Lauterbacher berichtet von zahlreichen Begegnungen mit nationaler und internationaler Prominenz. Nach Kriegsbeginn organisiert er in seinem Gau den Luftschutz und kümmert sich um Ausgebombte, Evakuierte und Flüchtlinge. 1945 in englischer Gefangenschaft, durchläuft er 27 Lager und Gefängnisse, entkommt mehrfach und wird in allen gegen ihn initiierten Gerichtsprozessen freigesprochen. Nach dem Krieg fungiert er als Regierungsberater in afrikanischen und arabischen Staaten. Seine Authentizität besticht, da er nichts verherrlicht oder verleugnet und die Vergangenheit so schildert, wie er sie erlebt hat.