Vom NS-Verbot zum 'Anschluss'
Steirische Nationalsozialisten 1933–1938
Steirische Nationalsozialisten 1933–1938
Das Jahrbuch 2020 Nisko 1939. Die Schicksale der Juden aus Wien geht aus einem mehrjährigen Forschungskonvolut des DÖW zu den Deportationen der jüdischen Bevölkerung hervor, das in ein Projekt zu den Deportationen aus Wien nach Nisko im Oktober 1939 mündete. Die Konzeption des Forschungsvorhabens zur Klärung des Schicksals der insgesamt mindestens 4800 aus Wien, Mährisch- Ostrau und Kattowitz nach Nisko am San deportierten Männer wurde 2018 begonnen, das vorerst auf ein Jahr anberaumte Projekt startete Anfang 2020. Der Fokus liegt dabei auf den aus Wien Deportierten. Im Herbst 2019 wurde hierzu eine Auftaktkonferenz in Wien mit Beteiligung ukrainischer und deutscher Forscherinnen durchgeführt, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Schicksale österreichischer Spanienkämpfer in den Jahren 1939-1945
Vor über 80 Jahren begann der Spanische Bürgerkrieg und mit ihm ein markanter Einschnitt in die europäische Zeitgeschichte: Zum ersten Mal seit der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde dem Faschismus in Europa militärisch die Stirn geboten. Der renommierte Historiker Hans Schafranek legt eine einzigartige Studie über das bisher unerforschte Schicksal der freiwilligen österreichischen Spanienkämpfer nach Ende des Bürgerkriegs vor. Mit über 600.000 Toten gilt der Spanische Bürgerkrieg (1936–1939) als Auftakt des Zweiten Weltkriegs. Freiwillige aus 53 Nationen kämpften an der Seite der Republikaner gegen den Faschismus und gegen Francisco Franco. Auf Grundlage bisher unveröffentlichter Archivquellen und zahlreicher Interviews dokumentiert und analysiert Schafranek die Schicksale der österreichischen Spanienkämpfer nach dem Bürgerkrieg: ihren politischen Alltag, die Arbeit in der Fremdenlegion, den Verbleib in den Gefängnissen und Lagern des Franco-Regimes, oder ihre Ermordung in den Konzentrationslagern des NS-Regimes.
Gestapospitzel im antifaschistischen Untergrund 1938–1945
Der Gestapo gelang es trotz wenig Personal, zwischen 1938 und 1945 Widerstandsgruppen aus sämtlichen politischen Lagern aufzuspüren, zu unterwandern und zu zerschlagen. Wie war dies möglich? Durch den systematischen Einsatz von Spitzeln, die teils freiwillig, teils unter massivem Zwang mit der Gestapo kooperierten. Widerstand und Verrat waren in der NS-Ära unauflöslich miteinander verknüpft. An dieser Erkenntnis wird sich jede ernsthafte zukünftige Forschung über den Widerstand unter dem NS-Regime orientieren müssen. Auf der Grundlage langjähriger Recherchen in österreichischen, deutschen und russischen Archiven dokumentiert und analysiert Schafranek die immense und lange Zeit unterschätzte Bedeutung von V-Leuten vor allem in Österreich, aber auch in anderen Gebieten des Deutschen Reiches. Sie drangen in antifaschistische Widerstandsgruppen ein und infiltrierten diese mitunter jahrelang. Die Unterwanderung erreichte kaum vorstellbare Dimensionen, wie etwa die Gründung eines von der Wiener Gestapo 1942 geschaffenen »Zentralkomitees« der KPÖ, dem neben einigen »echten« KP-Sympathisanten von Beginn an drei V-Leute angehörten, zeigt.
Wer waren Hitlers Söldner für den Anschluss? Die in Deutschland stationierte Österreichische Legion führte bisher in der zeitgeschichtlichen Forschung nur eine Schattenexistenz und war auch zahlenmäßig lediglich eine vage umrissene Größe. Die Österreichische Legion umfasste mehr als 15 000 Aktivisten der österreichischen SA. Sie alle flüchteten nach dem NSDAP-Verbot im Juni 1933 ins Deutsche Reich, eine nicht geringe Anzahl von "Legionären" hatte zuvor in Österreich durch die Beteiligung an Terroranschlägen blutige Spuren hinterlassen.Hans Schafraneks packende Studie zeichnet anhand zahlreicher bislang unveröffentlichter Quellen ein facettenreiches Bild der Legion und ihrer Protagonisten. Durch die annähernd 150 Kurzbiografien zum Führungskorps der Legion ist das Buch zugleich ein wichtiges Nachschlagewerk zur Geschichte der österreichischen SA.
Die unbekannte Geschichte des NS-Putsches im Juli 1934
Welche NS-internen Strukturen lagen dem Juliputsch 1934 zugrunde? Wer organisierte und initiierte die Aufstandsbewegungen in den Bundesländern? Worauf ist die regionale Ungleichzeitigkeit der einzelnen Erhebungen zurückzuführen? War die Besetzung des Bundeskanzleramtes eine „isolierte“ Aktion der SS-Standarte 89? Welche Verbindungslinien und Befehlsketten existierten zwischen den Aufständischen und den Exilführungen der österreichischen NSDAP, SA und SS in München? Die Antworten auf solche Fragen führen uns in ein Labyrinth unterirdischer Grabenkämpfe, Konflikte und Bündniskonstellationen von verschiedenen NSFraktionen, die mit allen Mitteln eine Hegemonialstellung in Österreich zu erlangen versuchten - mit potenziell weit reichenden Konsequenzen für das Machtgefüge im Deutschen Reich. Das vorliegende Buch schließt nicht bloß eine zeitgeschichtliche Forschungslücke, sie wirft in mancherlei Hinsicht ein gänzlich neues Licht auf die blutigen Ereignisse um den 25. Juli 1934. Der Band enthält einen umfangreichen Anhang mit bisher unveröffentlichten Dokumenten von Organisatoren und führenden Akteuren des Juliputsches. Die unbekannte Geschichte des NS-Putsches im Juli 1934 Bislang unveröffentlichte Dokumente werfen ein zum Teil neues Licht auf den Juliputsch, seine Organisation und seine führenden Akteure.