Peter Cichon Bücher






Eine Welt?
- 180 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Umsetzung gelebter gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit und nicht nur die von Bildungsmehrsprachigkeit ist vor allem in Westeuropa mit einer schweren historischen Hypothek belastet, nämlich dem Konzept der monolingualen Staatsnation, das seit der Französischen Revolution und der deutschen Romantik die Sprachenpolitik und vor allem die Schulsprachenpolitik prägt. Es hat häufig den Blick für die unterhalb der dominierenden Staatssprache existierende multilinguale Wirklichkeit unserer Gesellschaften getrübt und zugleich deren soziale Konnotation geschwächt. Wie heute die ideelle und bildungspraktische Begegnung zwischen den europäischen Staatssprachen und den verschiedenen Regional-, Minderheiten- und MigrantInnensprachen aussieht, ist ein Schwerpunkt der geplanten Publikation. Kontrastiv dazu wird in einem zweiten Schwerpunkt über die Grenzen Europas hinaus nach Afrika, Asien und Lateinamerika geschaut, wo oft eine bereits seit langem bewährte Mehrsprachigkeitsdidaktik existiert.
Europasprachen
- 166 Seiten
- 6 Lesestunden
Sprachenvielfalt gilt in der EU als „Fundament des europäischen Gedankens und des gemeinsamen europäischen Erbes“. Die Dominanz einer Sprache wird daher entschieden abgelehnt. Zugleich gab es zu allen Zeiten Faktoren, die zur überregionalen Verbreitung einzelner Sprachen geführt haben und heute weiterhin dazu führen. Man denke an Religion, Handel, Wissenschaft und Kunst, an Arbeitsmigration, aber auch an die machtpolitische Ausweitung des Geltungsbereichs einzelner Sprachen. Solchen Faktoren wird im Sammelband „Europasprachen“ für Vergangenheit und Gegenwart nachgegangen. Er behandelt Latein, Spanisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Englisch sowie Arabisch und Türkisch. Für die Sprachwissenschaft ebenso wie für die Geschichtswissenschaft ist dies ein neues und zukunftsweisendes Thema.
Afrikanische Antworten: aktuelle Ist-Analysen und Entwicklungstendenzen nicht aus der europäischen Außen-, sondern aus der afrikanischen Innensicht. 2007 löste Nicolas Sarkozys Rede in Dakar bei afrikanischen Intellektuellen Empörung aus. 'Der afrikanische Bauer', belehrte er sein Publikum, 'kennt nichts als die unendliche Wiederholung der ewig gleichen Gesten und Worte. In dieser Vorstellungswelt, wo alles immer wieder von neuem beginnt, ist kein Platz für das Abenteuer Mensch, für die Fortschrittsidee.' (Rede zweisprachig im Buch) Die AutorInnen verurteilen die Arroganz, Afrika Modernitätsdefizite zu unterstellen, und die Bagatellisierung französischer Verantwortung an den durch Kolonialismus verursachten Notständen. Dabei wird klar: Jede – angesichts der Krise dringend notwendige – Neuorientierung der globalen Wirtschafts-, Friedens- und Kulturpolitik, die nicht alle Kontinente als Global Players einbezieht, kann nur neue Katastrophen zeitigen, weil in einer Welt mit beschleunigter Vernetzung vermeintliche ›Kollateralschäden‹ in Wirklichkeit längst alle betreffen. 11 Beiträge aus der von Makhily Gassama herausgegebenen Schrift 'L’Afrique répond à Sarkozy' sind hier ergänzt um ein in aktuelle Afrika-Diskurse einführendes Vorwort. Die Forderung der AutorInnen, weltweit mit eigener Stimme gehört zu werden, ist verwoben mit exzellenten interdisziplinären Analysen.
Das Bändchen bietet eine konzise sprachpraktische Einführung in die okzitanische Sprache.
Im Vordergrund des Lehrbuches steht die Förderung einer umfassend präventiv orientierten Behandlungsstrategie. Ausführlich werden Definitionen, Ursachen, Formen und Prävalenz von Behinderungen beschrieben. Die Gliederung richtet sich nach Krankheitsgruppen einer zahnärztlich relevanten Behinderung von Patienten sowie nach Prophylaxe, Diagnostik, Therapie und Nachsorge für alle Kerngebiete der Zahnheilkunde. Der Komplexität der zahnärztlichen Entscheidungsfindung für behinderte Patienten wird umfassend Rechnung getragen. Die Kapitel wurden so verfaßt, daß weitgehend in sich geschlossene Darstellungen entstanden. „Das Verdienst dieses Werkes ist es, ein sicherlich unterprivilegiertes Fachgebiet wieder aktuell darzustellen und in das Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Insofern ist es nicht nur eine hervorragende Lernbasis für Studenten, sondern auch ein nützliches Basiswerk für den mit dieser Problematik nicht fundiert vertrauten Kollegen in der Praxis.“ Oral-prophylaxe
Das Bekenntnis zu Mehrsprachigkeit als bereicherndem kulturellem Kapital kommt vielen Europäern recht leicht über die Lippen. Gleiches gilt für die Politik. Schaut man etwas genauer hin, stellt sich rasch heraus, dass die meisten Befürworter dabei an Bildungsmehrsprachigkeit denken, an den Kanon der großen internationalen Verkehrssprachen, die der schulische Fremdsprachenunterricht vermittelt, an Englisch, Französisch, Italienisch, heute mehr und mehr auch an Spanisch. Weit weniger denken sie dabei an Formen konkret gelebter innerstaatlicher Mehrsprachigkeit, an die Begegnung zwischen der Staatssprache auf der einen und Regional-, Migranten- und Nachbarsprachen auf der anderen Seite, die aber gleichwohl alltägliche Praxis sind. Auch sie gutzuheißen und ihre schulische und soziale Präsenz zu fördern, fällt vielen Menschen deutlich schwerer. Wie vielfältig entsprechend die Herausforderungen sind, denen sich die Umsetzung innerstaatlicher Mehrsprachigkeit gegenübersieht, ist Gegenstand des vorliegenden Buches, das auf der Basis einer bereits langjährigen, fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen MitarbeiterInnen des Instituts für Sprachwissenschaft der Universität Bratislava und des Instituts für Romanistik der Universität Wien entstanden ist.