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Robert Cohen

    13. April 1941

    Robert Cohen ist ein anerkannter Autor, dessen Werk sich tiefgreifend mit dem Wesen des Schauspielens und der Theaterproduktion auseinandersetzt. Sein Ansatz im Schauspielstudium, der auf praktischer Erfahrung als Regisseur und Pädagoge basiert, bietet einzigartige Einblicke in den kreativen Prozess. Cohens Texte untersuchen die psychologischen Nuancen von Charakteren und die Dynamik der Bühnenaufführung. Seine Arbeit spricht sowohl Theaterstudenten als auch erfahrene Profis an, die ein tieferes Verständnis der Theaterkunst suchen.

    Peter Weiss in seiner Zeit
    Abwendbarer Abstieg der Vereinigten Staaten unter Donald Trump
    Die Unbeschwerten
    Exil der frechen Frauen
    Der Vorgang Benario
    Anna Seghers im Garten von Jorge Amado
    • Es gibt ein Foto von Anna Seghers in einem tropischen Garten, inmitten wild wuchernder Vegetation, ein Notizbuch auf den Knien. Das Bild entstand 1963 im Garten des Hauses von Jorge Amado in Brasilien. Cohen imaginiert einen kurzen Augenblick des Nachdenkens der Dichterin, nicht in die DDR zurückzukehren; die Abwägung zwischen unerfüllten Träumen von einem zwar befreiten, aber als einschnürend empfundenen sozialistischen Alltag und dem scheinbar paradiesischen Traum von Exotik und individueller Befreitheit. Seghers erinnert sich an ihre eigene Kindheit am Rhein, ihre Emanzipation als Dichterin, an die Flucht aus dem faschistischen Deutschland, an ihr Exil in Mexiko und an ihre Rückkehr in den Teil von Deutschland, der ihr der interessantere scheint ob seines Credos einer befreiten Gesellschaft von Zwang, Kapitalismus und ideologischer Beschränktheit. Ausgehend von nur wenigen tatsächlichen Fakten formt Robert Cohen ein Textgewebe, worin das Märchenhafte und Phantastische überwiegen; zudem die gemeinsam mit der Seghers empfundene große Zuneigung für und Hinwendung zu einem der großen Dichter der lateinamerikanischen Literatur.

      Anna Seghers im Garten von Jorge Amado
    • Der Vorgang Benario

      Die Gestapo-Akte 1936-1942

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      Am 29. April 2015 fand im Museum der Streitkräfte in Moskau ein spektakulärer Eröffnungsakt statt. Anlass war die Online-Publikation von bisher nicht zugänglichen Akten des Deutschen Reiches aus russischen Archiven. Darunter ein umfänglich einzigartiges Dossier über das international bekannte Holocaust-Opfer Olga Benario. Die Agentin der Komintern und Geliebte des brasilianischen Kommunisten Luis Carlos Prestes wurde im Frühjahr 1936 in Brasilien verhaftet und an Deutschland ausgeliefert. Robert Cohen hat die zweitausend Blatt umfassende Gestapo-Akte zu Olga Benario studiert und daraus ein ergreifendes Buch gemacht. Unumwunden offenbart sich das Vorgehen der Nazis im Zusammenhang mit dem Schicksal ihrer in Gestapo-Haft geborenen Tochter, sind die Versuche, sich über Prestes’ Vaterschaft Gewissheit zu verschaffen, oder die detektivische Überwachung von Frauendelegationen aus England und Frankreich, die sich in Berlin um die Freilassung Olga Benarios bemühten, bloßgelegt. Das erste Buch aus der 70 Jahre nach Kriegsende endlich zugänglichen Sammlung der »Trophäendokumente« gibt einen ungeheuerlichen Einblick in das Räderwerk der NS-Menschenvernichtung.

      Der Vorgang Benario
    • Es beginnt im Berlin der Goldenen Zwanzigerjahre. Die junge Olga Benario befreit ihren Liebhaber aus dem Gefängnis, mit einer ungeladenen Pistole. Hingerissen von dem Schneid ihrer Altersgenossin, gründen zwei Schriftstellerinnen, Maria Osten und Ruth Rewald, einen Verein frecher Frauen. Keine fünfzehn Jahre später sind die drei Frauen tot. Dazwischen liegen drei Leben, gelebt in Brasilien, Frankreich, Russland, gewidmet dem Widerstand gegen den Faschismus. Zahlreiche berühmte Zeitgenossen kreuzen ihren Weg: Bertolt Brecht, Anna Seghers, Tina Modotti, Claude Lévi-Strauss. Robert Cohen verfolgt die Lebenswege der drei Frauen, die die Geschichte vergessen hat. Er schöpft aus zahllosen historischen Quellen und verarbeitet sie zu einem monumentalen Epochenroman, der die ganze Welt umspannt.

      Exil der frechen Frauen
    • Woche um Woche treffen sie in den Feriendörfern des Clubs in Cancún und auf Guadeloupe ein: Hunderte von ausgelaugten Urlaubern auf der Suche nach Abwechslung und Nervenkitzel. Wenig später reisen sie wieder ab, gestärkt für die nächste Runde im Kampf des Lebens. Diese Verwandlung findet unter Anleitung der Animateure und Sportlehrer statt, wie der junge Taucher Daniel einer ist. Ebenso amüsiert wie schockiert registriert er die vulgären 'Fachgespräche' der Kollegen mit ihrem derben Humor - und erlebt auf seinen Tauchgängen in der unberührten Unterwasserwelt eine radikal andere Erfahrung, jenseits der kreischenden Massen und ihrem verzweifelten Bemühen, Sensationen zu erleben.

      Die Unbeschwerten
    • Eine ungemein kluge und persönliche Reaktion auf Donald Trumps tägliche Skandale. Ein Diarium, das erschüttert und vielleicht sogar einige Mechanismen des europäischen Populismus erklären kann. Im November 2016, unmittelbar nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA, begann Robert Cohen mit dem Schreiben dieses Tagebuchs, nicht zuletzt, um unter dem täglichen Anprall verstörender Nachrichten, dem rasch einsetzenden Tsunami von Erlassen, Dekreten, Tweets, Erklärungen, Zurücknahmen und Gegenerklärungen aus dem Weißen Haus den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Cohens Konzept liegt eine doppelte Sicht auf die politischen und gesellschaftlichen Vorgänge zugrunde: Es vereint die Innensicht eines seit 35 Jahren in New York Lebenden mit der Außensicht eines Schweizers und Europäers, der der Verfasser geblieben ist. Im Tagebuch findet sich wieder, wie der Verfasser selbst, wie die Menschen um ihn herum, wie die US-Gesellschaft die politischen Verläufe Tag für Tag erleben. Oft geht es um spontane Reaktionen auf das Tagesgeschehen. Im Fokus der Notate stehen die Unverfrorenheit, mit der der amtierende Präsident Tag für Tag lügt und betrügt, auch wenn seine Clownerien nach wie vor eine Vielzahl der Amerikaner in Begeisterung versetzt. Dieses die ersten zwei Jahre der Amtszeit umfassende Tagebuch führt in verdichteter und literarischer Form, manchmal atemverschlagend in seiner Komik, vor Augen, dass dieser Präsident die gegenwärtige Entwicklung nicht ausgelöst hat, sondern die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte auf eine Figur wie ihn zugelaufen ist.

      Abwendbarer Abstieg der Vereinigten Staaten unter Donald Trump
    • Der fast tausendseitige Roman von Peter Weiss mit dem ungewöhnlichen Titel Die Ästhetik des Widerstands (erschienen 1975-1981), ist vom Kultbuch - von Kennern in eine Reihe mit Joyce, Proust und Musil gestellt - zum Bestseller geworden, er «gehört zu den Grundbüchern unseres Jahrhunderts» (Thomas Metscher). Doch bleiben die ungewöhnlichen Schwierigkeiten dieses Texts: sein formaler Avantgardismus, die Radikalität seines Antifaschismus, sein Festhalten an der historischen Mission der Arbeiterklasse im Kampf um die Befreiung. Die vorliegenden Versuche gehen aus vom Charakter der Ästhetik des Widerstands als Kunstwerk: Untersuchungen zur Form mit dem Ziel, die Interpretation von Geschichte in Weiss' Roman zu erhellen. Die Versuche sind, bei allem wissenschaftlichen Anspruch, um Klarheit und Lesbarkeit bemüht. Sie sind gedacht als vielfältiges Interpretationsangebot, als Brücke zur Praxis zum produktiven Leser, zur produktiven Leserin.

      Versuche über Weiss' Ästhetik des Widerstands