Bernd Steiner Bücher






Götterwohnungen
- 358 Seiten
- 13 Lesestunden
Im Anfang war der Baum Alle haben wir heutzutage einen Weihnachtsbaum, doch nur wenige wissen, dass er eine Geschichte aus vorchristlichen Zeiten erzählt. Ähnlich ergeht es uns mit Marien-Altärchen an einer Eiche, mit einem Fetischbaum in der belgischen Landschaft, mit einer Kapelle in einer französischen Eibe. Hinter diesen sakralen Bäumen öffnet sich der weite Raum sozialer, ökonomischer und religiöser Befindlichkeiten, ablesbar über Jahrtausende zurück. Bäume gehören den Göttern. Wie aber sind die beiden zueinandergekommen, welche Erklärungen legten sich die Menschen zurecht, welche Vorstellungen standen hinter ihren Mythen? Darüber gibt es ebenso viele populäre wie falsche Meinungen. Der Autor legt die erste umfassende Monografie zu Herkunft, Wesen und Wandel der sogenannten ‹Heiligen Bäume› vor.
Eine Schweizerreise zu den Baumgenossen der Eidgenossen präsentiert beeindruckende großformatige Bilder herausragender Bäume und Wälder, begleitet von anspielungsreichen, schillernden Texten. Der Autor schöpft aus einem über Jahre gefüllten Zettelkasten und enthüllt Unerwartetes: den Schatten von Baum, Wald und Welt, der auf Sprache und Geschichte lastet und schließlich die Mythen des Menschlichen offenbart. Die mystisch-legendenhafte Geschichte der Linner Linde verbindet sich ironisch mit dem Ende des Hauses Habsburg. Der Arvenwald von Tamangur und die Tannenhäher spielen mit der Sprachlogik, während der Ahorn von Truns als Paradebeispiel eines Rechtsaltertums dient. Die Nidwaldner Muttergottestanne wird zum Topos des „Gnadenbaums“, der seit der Antike bezeugt ist und zahlreiche Wallfahrtskirchen hervorgebracht hat. Dieser Prachtband widmet sich 25 herausragenden Baumindividuen in allen 25 Kantonen der Schweiz und bietet Einblicke in deren Geschichten, wie die Linde von Linn im Aargau, die Buche von Walzenhausen in Appenzell und die Eichen von Wildenstein in Basel. Weitere bemerkenswerte Bäume sind die Murtenlinde in Freiburg, der Nussbaum von Meinier in Genf und die Freiheitsplatane von Cully in Waadt.