Von „Atemkristall“ bis „letzte Reise“ die Metapher in Alltagskommunikation, Fachsprache und Lyrik. Wie wirkt die Metapher? Wie unterscheidet sie sich von Allegorie, Symbol oder Vergleich? Der Band klärt alle Fragen und veranschaulicht anhand vieler Beispiele die Funktion bildlicher Sprache.
Die Studie bietet erstmalig eine umfassende Untersuchung zur Bedeutung der Metapher in der Poetik. Als kognitiv-sprachliches Phänomen macht die Metapher den literarischen Prozess auf vielfältigste Weise vorstellbar und kommunizierbar. Unter Bezug auf die poetologischen Debatten der Antike wird verfolgt, wie deutschsprachige Autoren vom Mittelalter bis zur Gegenwart in ihren literarischen Werken und theoretischen Äußerungen topische Metaphern kreativ abwandeln, um ihrem jeweiligen Projekt Wirkung zu verschaffen. Wenn auch diachronische Entwicklungen berücksichtigt werden, so geht es vornehmlich darum, poetologische Kommunikation als Netzwerk darzustellen, bei dem Autoren zeitübergreifend auf anthropologische Konstanten und Topoi westlicher Poetik vertrauen, um gruppenbildend und traditionsstiftend ihr Projekt im jeweiligen literarischen Umfeld zu situieren. Ein ausführliches Register ermöglicht die Auffindung grundlegender Metaphern in unterschiedlichen poetologischen Kontexten.
Ab den späten 1950er Jahren wandelte sich im Westen, ausgehend von den USA, die Wahrnehmung des Kalten Krieges: vom akuten oder latenten Kriegsgeschehen zwischen zwei politischen Kontrahenten hin zu einem alle Beteiligten gleichermaßen betreffenden Zustand der Bedrohung durch die in Ost und West angehäuften Waffenarsenale. Ausgehend von dieser gemeinsamen Erfahrung entstand in den 1950er und 1960er Jahren in den USA und der Bundesrepublik Deutschland Friedens- und Konfliktforschung als neue wissenschaftliche Disziplin. Katrin Köhl beleuchtet nicht nur den gemeinsamen Ursprung, sondern vor allem die unterschiedlichen Formen, die die neue Forschungsrichtung in den beiden Ländern annahm: empirische Konfliktforschung in den USA, normative Friedensforschung in der Bundesrepublik. Am Beispiel der neuen Disziplin erklärt sie grundlegende Unterschiede im politischen und wissenschaftlichen Denken der USA und der Bundesrepublik, die zum Teil bis heute prägend sind.
Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Geschichten, sondern auch des Vorlesens! In Gruppen oder in der Familie kann die Feier mit einer guten Geschichte zur Sternstunde werden. In diesem Band finden sich Weihnachtsgeschichten aus aller Welt, darunter Klassiker und Geschichten von heute. Sie erzählen alle vom Weihnachtswunder, das Menschen bei unerwarteten Begegnungen, Pannen, mit überraschenden Gästen oder Begebenheiten erleben. Die Geschichten fragen nach dem Weihnachtsgeheimnis, und da sie relativ kurz sind, eignen sie sich besonders gut zum Vorlesen. Für jede Kurzgeschichte gibt es eine praktische Angabe zur Vorlesezeit (3 - 15 Minuten). Die Auswahl der Geschichte wird zudem durch die thematische Ordnung nach folgenden Stichworten erleichtert: Weihnachtsüberraschung, Weihnacht der Kinder, Besinnliches und Hintersinniges, Wunder der Weihnacht und Weihnachten, das Fest der Liebe. Mit Geschichten von Agnes Sapper, Bertolt Brecht, Brigitta Rambeck, Tanja Dückers, Karin Masur, Hans Fallada, Otfried Preussler, Viveca Lärn-Sundvall, John Gordon, Maeve Binchy, Walter Benjamin, Marie Luise Kaschnitz, Karl Heinrich Waggerl, R. Sprung, Helmut Wöllenstein, Heinrich Böll, Gerhard Karrer, Selma Lagerlöf, Paul Keller, Felix Timmermans, Fritz Vincken, Ludwig Thoma, O. Henry, Jürgen Banscherus, Father Joe.
Als er den ersten Brief der 18-jährigen, ihm unbekannten Erika Mitterer in Händen hält, fühlt sich Rilke unmittelbar angesprochen. Rasch entsteht zwischen der jungen Enthusiastin und dem bereits berühmten Dichter ein poetischer Briefwechsel, zeitweise in atemloser Folge. Ein erotischer Pas de deux auf Distanz realisiert sich in Grenzüberschreitungen zwischen Leben und Fiktion ebenso wie in der Auseinandersetzung mit Krankheit und Tod. Auf dem Höhepunkt kreist der Liebesaustausch um das Besitzen, ohne doch dahin zu gelangen. Das einzige Zusammentreffen der Briefpartner, ein Jahr vor Rilkes Tod, markiert das nahende Ende eines Gesprächs, das den Rang eines gemeinsamen Meisterwerks erreicht. Die neue Edition bietet erstmals mit erschließendem Kommentar den Rilke-Mitterer-Briefwechsel in ungekürzter Form und, chronologisch geordnet, mit allen Texten, die dem ›Umkreis‹ der Dichtung zugehören. Knapp 100 Jahre nach seiner Entstehung kann dieser briefliche Dialog nun endlich als Gesamtwerk und als Juwel inmitten der ungemeinen Fülle von Rilkes Briefwechseln betrachtet werden.
Die rhetorisch orientierte Dichtung Klopstocks. Wie kaum ein anderer Schriftsteller im 18. Jahrhundert verdeutlicht Klopstock die Notwendigkeit eines komplexen Literaturgeschichtsmodells. Seine extreme Stellung forderte zum Dialog heraus und spornte zu Höchstleistungen an. In diesem Band geht es um die Person, das Werk Klopstocks, den Dialog mit den Zeitgenossen, die Rezeption durch spätere Dichter und das literaturgeschichtliche Klopstock-Bild.
"Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela – die großen Pilgerziele haben zu allen Zeiten Menschen in ihren Bann gezogen. In früheren Jahrhunderten war der Weg mit vielen Gefahren verbunden. Was bewegte Frauen sich auf dieses Wagnis einzulassen? Unter welchen Voraussetzungen konnten sie überhaupt aufbrechen? Wie gingen sie mit den Strapazen der Reise um und welche Tricks nutzten sie, um sich zu schützen? Die Historikerin Katrin Köhl stellt in diesem Buch verschiedene Pilgerinnen vor: frühchristliche Asketinnen, Mystikerinnen des Mittelalters, Frauen, die auf Kreuzzügen mitreisten, orientreisende Forscherinnen des 19. Jh. sowie moderne Pilgerinnen. Dabei zeigt sich immer wieder, wieviel Hartnäckigkeit und Mut, Neugier und Einfallsreichtum diese modernen Frauen auszeichnete. Ergänzt werden die Texte durch 16 farbige Bildseiten mit Bildern von Pilgerinnen aus der Kunst sowie historische Fotographien." --Provided by publisher
Eva ist Mitte dreißig, schwanger und auf einer Reise nach Zürich spontan als Dolmetscherin in einem spanisch-russischen Theaterprojekt eingesprungen. Eigentlich ist sie auf der Suche nach Spuren ihrer verstorbenen Mutter. Nun steckt sie mitten in einem Konflikt um die richtige Inszenierung von „Don Quixote": Wieviel Fiktion verträgt die Wahrheit? Können wir uns unsere Lebensgeschichte aussuchen? Und wer erzählt diese Geschichte eigentlich? Eva spürt, dass diese Fragen mehr mit ihr selbst zu tun haben, als ihr lieb ist. Auch ihre Suche gleicht allzu oft einem Kampf gegen Windmühlen. Wird es ihr gelingen, Wahrheit und Fiktion zu trennen? Katrin Köhl erzählt feinfühlig und mit großer Beobachtungsgabe von einer Frau auf der Suche nach der eigenen Lebenserzählung.